Aufgrund der Tatsache, dass die Großen Menschenaffen dem Menschen biologisch am nächsten stehen, hat das Forschungsinteresse am Verhalten dieser Tiere stark zugenommen. Mit dem Ziel Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen Mensch und Menschenaffe in ihrer geistigen und sozialen Entwicklung zu finden, untersucht man freilebende Menschenaffen und Primaten in Gefangenschaft, hinsichtlich ihrer kognitiven und sozialen Fähigkeiten.
Die vorliegende Seminararbeit befasst sich primär mit der Frage, ob die Großen Menschenaffen über ein Selbst-Bewusstsein bzw. Ich-Bewusstsein verfügen und ob sie in der Lage sind Empathie zu zeigen. Gerade die Bewusstseinsforschung bei Menschenaffen bzw. allgemein bei Tieren steht noch ganz am Anfang und viele Wissenschaftler vertreten noch die behavioristische Ansicht, dass den meisten gezeigten Verhaltensweisen die Konditionierung zugrunde liegt. Ob dies so ist, wird in den folgenden Untersuchungen dargestellt.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung in das Gebiet der Primatenforschung
- Klassifikation der Großen Menschenaffen und ihre Verwandtschaft zum Menschen
- Intelligenzforschung
- Sprachforschung
- Selbsterkennen - Selbst-Bewusstsein -- Empathie bei den Großen Menschenaffen?
- Definition der drei Fähigkeiten
- Selbst-Bewusstsein bei den Großen Menschenaffen
- Gordon Gallup (1969): Der Spiegeltest zum mentalen Selbstkonzept
- Daniel Povinelli (1998): Vergleichsuntersuchung an Kindern
- Die Entwicklung des kinästhetischen Selbstkonzeptes
- Empathie bei den Großen Menschenaffen
- Daniel Povinelli: Perspektivübernahme
- Premack & Woodruff (1978): „Die Theorie des Geistes“
- Savage-Rumbaugh, Rumbaugh & Boysen (1978): Rollentausch
- Lehrstunden in ASL
- Frans de Waal (1982): Täuschungsmanöver
- Jane Goodall (1979, 1986): Geteilte Emotionen bei Menschenaffen?
- Lisa A. Parr(2001): Empfindungen anderer Artgenossen werden verstanden
- Zusammenfassung der Darstellungen
- Eigene Gedanken
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die kognitiven und sozialen Fähigkeiten der Großen Menschenaffen, insbesondere im Hinblick auf die Frage, ob sie über ein Selbst-Bewusstsein verfügen und in der Lage sind, Empathie zu zeigen. Die Arbeit befasst sich mit den Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen Mensch und Menschenaffe in ihrer geistigen und sozialen Entwicklung.
- Kognitive Fähigkeiten der Großen Menschenaffen
- Selbst-Bewusstsein und Ich-Bewusstsein
- Empathie und Perspektivübernahme
- Vergleich zwischen Mensch und Menschenaffe
- Untersuchung von Verhalten in freier Wildbahn und in Gefangenschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Gebiet der Primatenforschung, wobei die Klassifikation der Großen Menschenaffen, ihre Verwandtschaft zum Menschen sowie Aspekte der Intelligenz- und Sprachforschung beleuchtet werden. Anschließend wird die Frage nach dem Selbst-Bewusstsein und der Empathie bei den Großen Menschenaffen genauer betrachtet, wobei verschiedene Studien und Experimente vorgestellt werden. Das Kapitel zu Selbst-Bewusstsein widmet sich dem Spiegeltest nach Gordon Gallup und einer Vergleichsuntersuchung von Daniel Povinelli an Kindern. Das Kapitel über Empathie beleuchtet Studien zur Perspektivübernahme, der „Theorie des Geistes“, dem Rollentausch, Täuschungsmanövern und geteilten Emotionen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Seminararbeit sind die kognitiven Fähigkeiten der Großen Menschenaffen, insbesondere Selbst-Bewusstsein und Empathie, sowie die vergleichende Analyse von Mensch und Menschenaffe. Die Arbeit basiert auf verschiedenen Forschungsansätzen, darunter Intelligenztests, Sprachforschung und Verhaltensbeobachtungen in freier Wildbahn und in Gefangenschaft.
- Arbeit zitieren
- Manja Weber (Autor:in), 2002, Selbst-Bewusstsein und Empathie bei den Großen Menschenaffen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3862