Das deutsche System des Zivil- und Katastrophenschutzes mit seinen zahlreichen freiwilligen und gemeinnützigen Helfern ist weltweit einzigartig. Die deutschen Hilfsorganisationen haben auch international einen guten Ruf und werden häufig für Auslandsansätze angefragt. Aber gerade durch die Vielzahl der verschiedenen Beteiligten gestaltet sich Koordination in einem größeren Katastrophenfall sehr schwierig. Hinzu kommt, dass das föderale System Deutschlands noch eine weitere Hürde darstellt, wenn verschiedene Bundesländer von der Katastrophe betroffen sind.
Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit untersucht die Katastrophenbewältigung in Deutschland. Hierzu wurde das Fallbeispiel der Flut 2002 herangezogen. Nach einer Einleitung, die kurz auf die rechtlichen Grundlagen des Zivil- und Katastrophenschutzes und weitere Rahmenbedingung in Deutschland eingeht, folgt die Identifizierung der Problemfelder. Hieraus werden Verbesserungsansätze für den deutschen Zivil- und Katastrophenschutz abgeleitet. Es wird aufgezeigt, welche davon bereits in der Umsetzung sind und was darüber hinaus zur Verbesserung der zivilen Katastrophenbewältigung getan werden müßte. Ergänzt wird die Arbeit durch praktische Beispiele wie die „Taktische Sandsackreserve Deutschland“ als funktionierende Ressourcenmanagementzentrale.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rechtlicher Rahmen im Zivil- und Katastrophenschutz in Deutschland
- Grundproblematik in Deutschland
- Auswirkungen des föderalen Systems der Bundesrepublik
- Der Wegfall des Kalten Krieges
- Katastrophenbewältigung am Fallbeispiel des Hochwassers 2002 in Deutschland
- identifizierte Problemfelder auf Basis des „Berichtes der Unabhängigen Kommission der Sächsischen Staatsregierung Flutkatastrophe 2002"
- Koordinations- und Kommunikationsproblematik
- Die Taktische Sandsackreserve Deutschland als übertragbares Beispiel einer funktionierenden Ressourcenmanagementzentrale
- Die Taktischen Sandsackreserve Deutschland
- Anforderungen an ein Ressourcenmanagementcenter
- Mangelnde Entscheidungsbereitschaft der Behörden
- Verbesserungsansätze im Zivil- und Katastrophenschutz
- „Reform des Zivil- und Katastrophenschutzes“ – Konzept des Deutschen Städtetages
- „Neue Strategie zum Schutz der Bevölkerung in Deutschland - Überlegungen für eine gemeinsame Rahmenkonzeption zur Weiterentwicklung des Zivilschutzes"
- Realisierung und ausgewählte Handlungsimplikationen
- Einrichtung des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
- Handlungsimplikationen
- Kommunikation
- Kompetenzen und Ausbildung
- Organisation
- Öffentlichkeitsarbeit und Informationssystem
- Aufgaben des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
- Übungen
- Kompatibilität und Einsatzmöglichkeiten von BSG und Streitkräften
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der nationalen Katastrophenlogistik in Deutschland und analysiert die Herausforderungen im Katastrophenschutzsystem am Fallbeispiel des Hochwassers 2002. Die Arbeit beleuchtet die Missstände bei der Einsatzplanung und -koordinierung, die durch das föderale System und die fehlende zentrale Steuerung im Katastrophenschutz entstehen. Ziel ist es, Handlungsempfehlungen für eine Verbesserung der Organisation und Koordination verschiedener Akteure im Katastrophenschutz zu entwickeln.
- Rechtlicher Rahmen und organisatorische Strukturen des Katastrophenschutzes in Deutschland
- Analyse der Koordinations- und Kommunikationsprobleme während des Hochwassers 2002
- Bewertung von Lösungsansätzen und Reformkonzepten für den Katastrophenschutz
- Handlungsempfehlungen für eine verbesserte Katastrophenlogistik und -koordination
- Relevanz von Kommunikation, Kompetenzen, Organisation und Öffentlichkeitsarbeit im Katastrophenschutz
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über die Flutkatastrophe von 2002 und die Notwendigkeit einer Reform des Katastrophenschutzes in Deutschland. Kapitel 1 analysiert den rechtlichen Rahmen im Zivil- und Katastrophenschutz und beleuchtet die Auswirkungen des föderalen Systems auf die Katastrophenbewältigung. Kapitel 2 setzt sich mit dem Fallbeispiel des Hochwassers 2002 auseinander und identifiziert die wichtigsten Problemfelder, insbesondere in Bezug auf Koordinations- und Kommunikationsprobleme. Kapitel 3 diskutiert verschiedene Verbesserungsansätze im Zivil- und Katastrophenschutz, die von verschiedenen Akteuren wie dem Deutschen Städtetag entwickelt wurden. Kapitel 4 befasst sich mit der Einrichtung des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe und präsentiert konkrete Handlungsimplikationen zur Verbesserung der Organisation und Koordination im Katastrophenschutz.
Schlüsselwörter
Nationale Katastrophenlogistik, Zivil- und Katastrophenschutz, Hochwasser 2002, föderales System, Koordinations- und Kommunikationsprobleme, Reformkonzepte, Handlungsempfehlungen, Organisation, Koordination, Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
- Quote paper
- Diplom-Kauffrau Barbara Lausmann (Author), 2004, Nationale Katastrophenlogistik in Deutschland am Fallbeispiel des Hochwassers 2002, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38628