Die wirtschaftlichen und sozialen Differenzen innerhalb der Europäischen Union sind teilweise beträchtlich. Die strukturellen Probleme werden durch die großen Einkommensabstände
zwischen den einzelnen Regionen und erhebliche Beschäftigungsprobleme verdeutlicht. Die politische Integration der EU könnte langfristig durch die soziale und wirtschaftliche Desintegration gefährdet werden. Daher gewinnt die Regionalpolitik in der EU zunehmend an Bedeutung, mehr als 150 Mrd. € werden pro Jahr an regionalen Fördermitteln ausgeschüttet. Das Problem der regionalen Disparitäten für den Integrationsprozeß der EU wird in dieser Arbeit dargestellt.
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Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Was sind Regionen?
- 1.2 Einteilung der Regionen in der EU
- 2. Disparitäten
- 2.1 Dimensionen regionaler Disparitäten
- 2.2 Bevölkerungsentwicklung und -struktur
- 2.3 Regionale Wachstumstendenzen
- 2.4 Arbeitslosigkeit
- 2.5 Einordnungsmöglichkeiten der Regionen
- 3. Regionalisierung und Europäische Integration
- 3.1 Ziel der europäischen Integrationspolitik
- 3.2 Probleme durch regionale Disparitäten
- 3.3 Ansätze für den Abbau regionaler Disparitäten in der EU
- 3.3.1 Strukturpolitische Maßnahmen
- 3.3.2 Interessenvertretung der Gemeinden und Regionen in Europa
- 4. Aktueller Bezug
- 4.1 Auswirkungen des EU-Integrationsprozesses auf den deutschen Föderalismus
- 4.1.1 Mitwirkungsrechte und Eigenständige Aktivitäten der Länder auf EU-Ebene
- 4.1.2 Maastrichter Vertrag (1993) und seine Konsequenzen für die deutschen Länder
- 4.2 Die EU-Osterweiterung
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die regionalen Disparitäten innerhalb der Europäischen Union und deren Auswirkungen auf den Integrationsprozess. Die Arbeit beleuchtet die Definition von Regionen, die Einteilung der Regionen in der EU, sowie die verschiedenen Dimensionen regionaler Disparitäten. Die Zusammenhänge zwischen Regionalisierung und europäischer Integration werden analysiert und aktuelle Bezugspunkte, wie der Einfluss des EU-Integrationsprozesses auf den deutschen Föderalismus und die EU-Osterweiterung, werden betrachtet.
- Definition und Einteilung von Regionen in der EU
- Dimensionen und Messung regionaler Disparitäten
- Auswirkungen regionaler Disparitäten auf die EU-Integration
- Ansätze zum Abbau regionaler Disparitäten
- Der Einfluss der EU-Integration auf den deutschen Föderalismus
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der regionalen Disparitäten in der EU ein und hebt deren Bedeutung für den Integrationsprozess hervor. Die erheblichen wirtschaftlichen und sozialen Unterschiede zwischen den Regionen werden als potenzielle Gefahr für die politische Integration der EU dargestellt. Die zunehmende Bedeutung der Regionalpolitik und die hohen Investitionen in regionale Fördermittel werden erwähnt, um den Kontext des Problems zu verdeutlichen.
1.1 Was sind Regionen?: Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition des Begriffs "Region". Es werden zwei Dimensionen hervorgehoben: die Homogenität eines Raumes bezüglich physisch-geographischer Gegebenheiten, ethnischer, sprachlicher und kultureller Gemeinsamkeiten, gemeinsamer Vergangenheit und ökonomischer Strukturen; und die Definition dieses homogenen Raumes im Verhältnis zu einer übergeordneten Einheit, meist dem Nationalstaat. Die Arbeit erwähnt die Vielfalt an Regionsdefinitionen und kündigt die Verwendung der EU-Einteilung in NUTS-Regionen an.
1.2 Einteilung der Regionen in der EU: Das Kapitel beschreibt die NUTS-Einteilung der EU-Regionen für statistische Zwecke und die Regionalpolitik. Es wird betont, dass die EU keine eigene Regionsdefinition besitzt und die NUTS-Einteilung an den nationalen Untergliederungen orientiert ist, aber nicht immer mit diesen übereinstimmt. Die hierarchische Struktur der NUTS-Einteilung (NUTS-1, NUTS-2, NUTS-3) wird erklärt und anhand einer Tabelle veranschaulicht. Kritisch wird angemerkt, dass die NUTS-Einteilung nicht immer den tatsächlichen regionalen Gegebenheiten entspricht und zu einem unausgeglichenen Bild führen kann.
2. Disparitäten: Dieses Kapitel definiert regionale Disparitäten als relativ stabile ökonomische Unterschiede auf nationaler und europäischer Ebene. Es werden zentrale Kenngrößen zur Messung von Disparitäten vorgestellt, wie das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner und die strukturelle Arbeitslosigkeit. Die Entwicklung der räumlichen Differenzen in der Vergangenheit wird analysiert, wobei eine Zunahme der Disparitäten in den letzten Jahrzehnten aufgrund von Krisen in traditionellen Industrieregionen und der Bedeutung des Dienstleistungssektors festgestellt wird. Eine zukünftige Verschärfung der räumlichen Disparitäten wird prognostiziert.
Schlüsselwörter
Regionale Disparitäten, EU-Integration, Regionalpolitik, NUTS-Regionen, Strukturpolitik, ökonomische Unterschiede, Arbeitslosigkeit, Föderalismus, EU-Osterweiterung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Text: Regionale Disparitäten in der Europäischen Union
Was ist der Hauptgegenstand des Textes?
Der Text befasst sich umfassend mit regionalen Disparitäten innerhalb der Europäischen Union und deren Auswirkungen auf den europäischen Integrationsprozess. Er analysiert die Definition und Einteilung von Regionen, verschiedene Dimensionen regionaler Disparitäten (z.B. wirtschaftliche Unterschiede, Arbeitslosigkeit), und untersucht die Zusammenhänge zwischen Regionalisierung und europäischer Integration.
Welche Arten von Regionen werden im Text behandelt?
Der Text konzentriert sich auf die von der EU verwendete NUTS-Klassifizierung (Nomenclature of Territorial Units for Statistics) zur Einteilung von Regionen. Es wird jedoch auch die Problematik dieser Klassifizierung angesprochen, da sie nicht immer den tatsächlichen regionalen Gegebenheiten entspricht. Der Text hebt die verschiedenen Ebenen der NUTS-Klassifizierung (NUTS-1, NUTS-2, NUTS-3) hervor.
Welche Dimensionen regionaler Disparitäten werden untersucht?
Der Text untersucht verschiedene Dimensionen regionaler Disparitäten, einschließlich ökonomischer Unterschiede (gemessen z.B. am BIP pro Kopf), Bevölkerungsentwicklung und -struktur sowie Arbeitslosigkeit. Es wird deutlich gemacht, dass diese Disparitäten nicht nur wirtschaftliche, sondern auch soziale und politische Folgen haben können.
Wie werden regionale Disparitäten im Text gemessen?
Der Text nennt zentrale Kenngrößen zur Messung von Disparitäten, insbesondere das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Einwohner und die strukturelle Arbeitslosigkeit. Es wird betont, dass diese Kennzahlen zwar wichtige Indikatoren darstellen, aber nicht das gesamte Bild regionaler Unterschiede erfassen.
Welche Rolle spielt die Europäische Integration im Kontext regionaler Disparitäten?
Der Text analysiert die Auswirkungen regionaler Disparitäten auf die EU-Integration und umgekehrt. Er untersucht, wie die EU versucht, regionale Disparitäten durch strukturpolitische Maßnahmen abzubauen, und beleuchtet gleichzeitig die Herausforderungen, die diese Disparitäten für den Integrationsprozess darstellen.
Welche Maßnahmen zur Reduzierung regionaler Disparitäten werden diskutiert?
Der Text erwähnt strukturpolitische Maßnahmen der EU als einen Ansatz zum Abbau regionaler Disparitäten. Darüber hinaus wird die Bedeutung der Interessenvertretung von Gemeinden und Regionen auf europäischer Ebene angesprochen.
Wie wirkt sich die EU-Integration auf den deutschen Föderalismus aus?
Der Text untersucht den Einfluss des EU-Integrationsprozesses auf den deutschen Föderalismus, insbesondere die Mitwirkungsrechte der deutschen Länder auf EU-Ebene und die Konsequenzen des Maastrichter Vertrages (1993).
Welche Rolle spielt die EU-Osterweiterung im Kontext des Textes?
Die EU-Osterweiterung wird als aktueller Bezugspunkt erwähnt, der die regionalen Disparitäten innerhalb der EU weiter beeinflusst und neue Herausforderungen für die Regionalpolitik stellt.
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- Arbeit zitieren
- Timo de Beer (Autor:in), 2000, Regionale Disparitäten als Integrationsproblem der EU, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3863