[...] Im ersten Teil der Arbeit also, soll der Schwerpunkt auf die literaturtheoretischen und gesellschaftlichen Hintergründe der Backfischliteratur im Allgemeinen gelegt werden. Ich möchte aufzeigen, wie es zur Herausbildung einer speziellen Backfischliteratur kam, sowie deren Aufbau und Ziele beschreiben. Danach werde ich auf die Autorin von „Gretchen Reinwalds letztes Schuljahr“, Agnes Sapper und ihr Werk im Besonderen hinweisen und schließlich ihr Buch „Gretchen Reinwalds letztes Schuljahr“ im Hinblick auf seine Stellung in der Backfischliteratur einordnen. Der zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich mit den Möglichkeiten einer literaturdidaktischen Umsetzung des Buches im Deutschunterricht verschiedener Schularten. So soll hier aufgezeigt werden, ob und warum „Gretchen Reinwald“ sich zur Behandlung im Unterricht anbietet und auf welche Weise eine Beschäftigung mit dem Buch fruchtbar sein könnte. Besonderer inhaltlicher Schwerpunkt soll hier - wie durch das Seminar vorgegeben - auf die Berücksichtigung der Familienmodelle im Backfischroman gelegt werden. So werden in der Arbeit verschiedene Herangehensweisen an das Thema Familienstrukturen vorgestellt und diskutiert. Da ein Großteil davon schon im Seminar erprobt wurde, sollen Erfahrungsberichte mit den jeweiligen Formen der Literaturdidaktik hier zur Diskussion geeigneter Formen der Literaturvermittlung beitragen. Am Ende der Arbeit sollen persönliche Einschätzung der Verwendbarkeit des Buches im Literaturunterricht der Schule, sowie Vor- und Nachteile einer Behandlung von Backfischliteratur im Deutschunterricht unter Verwendung der im Seminar erworbenen Ergebnisse diskutiert werden. Hilfreiche Literatur zum Thema Backfischliteratur und Familienmodelle um die Jahrhundertwende waren: Dagmar Grenz und Gisela Wilkendings: „Geschichte der Mädchenliteratur “, Gisela Wilkendings Aufsatz: „Das bürgerliche Familienmodell im Spiegel der „klassischen“ Pensionsgeschichte“, sowie Erwin Geitners: „Die Darstellung der Familie in Kinder und Jugendbüchern“ in welchen der neueste Forschungsstand zu diesem Thema aufbereitet wird. Schon etwas älter, aber trotzdem hilfreich hat sich Dagmar Grenz Vorgängerbuch zur „Geschichte der Mädchenliteratur“, nämlich: „Mädchenliteratur“ erwiesen. Für die literaturdidaktische Aufbereitung des Stoffes stützt sich meine Arbeit hauptsächlich auf Klaus Michael Bogdal/Hermann Korte: „Grundzüge der Literaturdidaktik“5. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Literaturtheoretische Hintergründe
- Backfischliteratur
- ,,Gretchen Reinwald“ als Beispiel für Backfischliteratur
- Konzepte und Möglichkeiten der Behandlung im Unterricht
- Warum gerade „Gretchen Reinwald“?
- Welche Schüler als Zielgruppe?
- Literaturdidaktische Auseinandersetzung mit dem Buch - verschiedene Herangehensweisen anhand ausgewählter Stellen im Buch
- Literarisch-Diskursiv
- Gesprächsorientiert
- Handlungs-Projektorientiert
- Integrativ-Fächerübergreifend
- Reflektion
- Literatur
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Backfischliteratur des späten 19. Jahrhunderts am Beispiel von Agnes Sappers „Gretchen Reinwalds letztes Schuljahr“. Ziel ist es, die Entstehung und Entwicklung dieser literarischen Gattung zu beleuchten und Möglichkeiten der literaturdidaktischen Behandlung im Deutschunterricht aufzuzeigen.
- Die Entstehung und Entwicklung der Backfischliteratur als Reaktion auf veränderte Lebensumstände und Familienstrukturen des Bürgertums.
- Die Rolle der Backfischliteratur in der Geschichte der Mädchenliteratur und ihre Relevanz für die heutige Zeit.
- Die Einordnung von Agnes Sappers „Gretchen Reinwalds letztes Schuljahr“ in den Kontext der Backfischliteratur.
- Möglichkeiten der literaturdidaktischen Auseinandersetzung mit dem Buch im Unterricht.
- Die Bedeutung von Familienmodellen in der Backfischliteratur.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und skizziert den Ansatz der Arbeit. Das erste Kapitel beleuchtet die literaturtheoretischen und gesellschaftlichen Hintergründe der Backfischliteratur. Es werden die Entstehungsgeschichte und die typischen Merkmale dieser literarischen Gattung sowie deren Funktion als Instrument der weiblichen Sozialisation erörtert. Das zweite Kapitel befasst sich mit den Möglichkeiten der literaturdidaktischen Umsetzung von Agnes Sappers „Gretchen Reinwalds letztes Schuljahr“ im Deutschunterricht. Dabei werden verschiedene Herangehensweisen an das Buch vorgestellt und diskutiert. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Darstellung von Familienstrukturen in der Backfischliteratur.
Schlüsselwörter
Backfischliteratur, Mädchenliteratur, Familienmodelle, Geschlechterrollen, Bürgertum, Agnes Sapper, „Gretchen Reinwalds letztes Schuljahr“, Literaturdidaktik, Deutschunterricht, Familienstrukturen.
- Quote paper
- Anja Rein (Author), 2004, Gretchen Reinwalds letztes Schuljahr - Beispiel für Backfischliteratur des späten 19. Jahrhunderts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38644