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Heiße Eisen und weiße Flecken. Die Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte und ihr NS-Bild

Titel: Heiße Eisen und weiße Flecken. Die Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte und ihr NS-Bild

Hausarbeit , 2006 , 15 Seiten , Note: 1,7

Autor:in: M.A. Christoph Sprich (Autor:in)

Geschichte Deutschlands - Nachkriegszeit, Kalter Krieg
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Zusammenfassung Leseprobe Details

Verdrängung und Aufarbeitung sind die Extreme, zwischen denen Historiker den Umgang mit der NS-Geschichte in der Bundesrepublik der Fünfziger Jahre zu verorten versuchen. So konstatiert beispielsweise Norbert Frei den Wunsch der westdeutschen Gesellschaft nach Entlastung, der sich politisch in der Integration und Amnestierung sowohl von Mitläufern als auch von Funktionsträgern äußerte. So wurden nicht die Geschehnisse als solche verdrängt, sondern vielmehr der individuelle Anteil an ihnen.

Ist der Umgang der Westdeutschen mit der Vergangenheit in den Anfangsjahren der Bundesrepublik Beobachtungsgegenstand, erscheint insbesondere der Umgang der Geschichtswissenschaft - hier speziell der Zeitgeschichtsschreibung - als quasi per Definition zur Beschäftigung mit der Geschichte verdammte Zunft, eine nähere Betrachtung wert. Den Mittelpunkt der nach dem Krieg neu etablierten zeitgeschichtlichen Forschung bildeten das 1949 in München gegründete Institut für Zeitgeschichte (IfZ) und die von ihm publizierten Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte (VfZ), deren Ausgaben von 1953 bis 1959 Gegenstand der vorliegenden Untersuchung sind. Diese Betrachtung erlaubt Rückschlüsse auf das vorherrschende Geschichtsbild der Zeithistoriker, da man wissenschaftlichen Fachzeitschriften eine Repräsentativität für das „Denk- und Formulierbare“ eines Fachgebietes beimessen kann.

Da es sich beim IfZ um ein explizit zur Erforschung des Nationalsozialismus eingerichtetes Institut handelt, ist die Frage nach einer generellen Verdrängung der NS-Vergangenheit natürlich obsolet. In den Mittelpunkt rückt der Aspekt, welche Themengebiete in welchem quantitativen Umfang behandelt wurden, was im ersten Teil dieser Arbeit geschehen soll. Anhand der Themenkomplexe „Machtapparat und Volk“, Holocaust und Soldatenbild soll dann in einem zweiten Schritt das in den Vierteljahrsheften gezeichnete Geschichtsbild mittels einer Analyse der verwendeten Begrifflichkeiten nachvollzogen werden. Abschließend sollen die Ergebnisse aus Schritt eins und zwei unter der Perspektive von Verdrängung und Aufarbeitung betrachtet werden. Die Definition für eine vorbehaltlose Aufarbeitung der Vergangenheit, liefert dabei die Quelle selbst: „[Z]ur Zeitgeschichte als Aufgabe gehört […], daß sie an keinerlei heißen Eisen, weder internationalen noch nationalen, sich vorbeidrückt und nicht leere Räume offenläßt, in die Legenden sich einzunisten neigen“. Hat die VfZ in den Fünfzigern ihre selbstgestellte Aufgabe erfüllt?

Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung
  • Quellenanalyse
    • Formale Quellenanalyse
    • Quantitative Inhaltsanalyse
  • Das Geschichtsbild der VfZ: Drei Begriffskomplexe und ihre Deutungen
    • Das Verhältnis von „Machtapparat“ und „Volk“
    • Judenverfolgung und Holocaust: Die „Judenfrage“
    • Der „,saubere\" Soldat
  • Forschungskontext
  • Fazit
  • Quellenverzeichnis
  • Literaturverzeichnis

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Die vorliegende Untersuchung analysiert die Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte (VfZ) von 1953 bis 1959, um ein genaueres Verständnis des Geschichtsbildes der zeitgeschichtlichen Forschung in der frühen Bundesrepublik zu erlangen. Dabei wird untersucht, welche Themenbereiche in welchem Umfang behandelt wurden und wie die NS-Vergangenheit in den Publikationen dargestellt wurde.

  • Entwicklung des Geschichtsbildes in der frühen Bundesrepublik
  • Analyse der Themen und Schwerpunktsetzungen in den VfZ
  • Bedeutung der VfZ für die zeitgeschichtliche Forschung
  • Verhältnis von "Machtapparat" und "Volk" im NS-Regime
  • Darstellung des Holocaust und der "Judenfrage"

Zusammenfassung der Kapitel

Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung der Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit für die deutsche Gesellschaft und die Rolle der Geschichtswissenschaft in diesem Prozess. Die Quellenanalyse stellt die VfZ als wissenschaftliche Zeitschrift und deren Bedeutung für die zeitgeschichtliche Forschung dar.

Der zweite Teil analysiert das Geschichtsbild der VfZ anhand dreier wichtiger Begriffskomplexe: das Verhältnis von "Machtapparat" und "Volk", die Judenverfolgung und der Holocaust sowie das Bild des "sauberen" Soldaten. Diese Analyse soll Aufschluss darüber geben, welche Aspekte der NS-Vergangenheit in den Vordergrund gestellt wurden und welche Themen möglicherweise verdrängt wurden.

Schlüsselwörter

Zeitgeschichte, Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte (VfZ), Geschichtsbild, NS-Vergangenheit, Verdrängung, Aufarbeitung, Machtapparat, Volk, Holocaust, Judenfrage, "saubere" Soldaten, Forschungskontext

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten  - nach oben

Details

Titel
Heiße Eisen und weiße Flecken. Die Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte und ihr NS-Bild
Hochschule
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg  (Historisches Seminar)
Veranstaltung
Geschichte der Bundesrepublik 1949 - 1961
Note
1,7
Autor
M.A. Christoph Sprich (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2006
Seiten
15
Katalognummer
V386543
ISBN (eBook)
9783668613744
ISBN (Buch)
9783668613751
Sprache
Deutsch
Schlagworte
VfZ Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte NS Nationalsozialismus Vergangenheitsbewältigung Vergangenheitspolitik Holocaust Wehrmacht 1950er Westdeutschland Nachkriegszeit
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
M.A. Christoph Sprich (Autor:in), 2006, Heiße Eisen und weiße Flecken. Die Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte und ihr NS-Bild, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/386543
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Leseprobe aus  15  Seiten
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