BÜROKRATIE - VERWALTUNG - RECHT
Recht, Verwaltung, Bürokratie, Sprache und Kirche haben mehr Gemeinsamkeiten als es auf den ersten blick scheinen mag. Es sind herkömmliche, eherne Einrichtungen, die die da unten beeinflussen, ja nicht selten: bändigen (sollen). Insofern ist auch die Kritik an diesen Einrichtungen da oben so alt wie die Institutionen selbst. Freilich gibt es bei allen Gemeinsamkeiten von Kirche, Sprache, Bürokratie, Verwaltung und Recht einen wesentlichen Unterschied: Kirche hatte schon vor Jahrhunderten ihren Reformator, er – als Bibelübersetzer – dem Volk „aufs Maul schaute“ ... ein Anliegen, das bis heute noch keine und auch nicht die modernste Verwaltung fertigbrachte. Insofern ist - und bleibt bis auf weiteres - auch die Sprache von Recht, Verwaltung und Bürokratie - die wir als Amtssprache bezeichnen - ein so geschichtliches wie aktuelles Ärgernis - drückt sich doch nicht zuletzt in der Amtssprache ein grundlegendes Dilemma und Machtungleichgewicht von Bürokratie, Verwaltung und Recht zuungunsten des einzelnen und zugunsten der Institution aus – ein inzwischen auch machtsoziologisch erkannter gesellschaftlicher Grundzusammenhang, den James S. Coleman 1982 in der Leitmetapher „abstract society“ markierte.
Doch bevor wir unsere historisch-kritischen Hinweise auf die in der Tat bis heute viele Bürger verärgernde Amtssprache entfalten - sei an ihre Grundlagen, vor allem die Form der Bewältigung der anfallenden Verwaltungsaufgaben in der entwickelten bürgerlichen Gesellschaft durch eine moderne Verwaltung und ihre Bürokratie erinnert. Der prominente Sozialwissenschaftler Max Weber formulierte im Rahmen seiner Herrschaftssoziologie mit Blick auf legitime Organisationsherrschaft und den Organisationsbedarf des Großstaats und seine Verwaltungsaufgaben ein ´dickes Lob´ der Bürokratie:
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Inhaltsverzeichnis
- 1BÜROKRATIE - VERWALTUNG - RECHT
- SPRACHE DES RECHTS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der Amtssprache in Deutschland und bietet eine historisch-kritische Analyse ihres Wandels und ihrer Herausforderungen. Die Autorin beleuchtet die historische Entwicklung der Amtssprache, insbesondere in Bezug auf Recht und Verwaltung, und zeigt auf, wie die Sprache der Institutionen sich von der Alltags- und Rechtssprache immer weiter entfremdet hat.
- Die historische Entwicklung der Amtssprache in Deutschland
- Die Entfremdung der Amtssprache von der Alltagssprache
- Die Rolle des Rechts und der Verwaltung in der Gestaltung der Amtssprache
- Die Auswirkungen der Amtssprache auf die Kommunikation zwischen Bürgern und Institutionen
- Das Dilemma von Macht und Sprache in der Bürokratie
Zusammenfassung der Kapitel
1BÜROKRATIE - VERWALTUNG - RECHT
Der erste Abschnitt beleuchtet die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Kirche, Sprache, Bürokratie, Verwaltung und Recht. Die Autorin vergleicht die Kritik an diesen Institutionen mit der Reformation der Kirche und betont die Bedeutung der Sprache als Instrument der Macht und des Machtungleichgewichts. Die Arbeit von Max Weber zur Herrschaftssoziologie und seine Beschreibung der Bürokratie als effizientes Organisationsprinzip werden vorgestellt.
SPRACHE DES RECHTS
Das Kapitel analysiert die historische Entwicklung der Rechtssprache und zeigt, wie die lateinische Sprache im Mittelalter die deutsche Rechtssprache beeinflusste und zu einer zunehmenden Entfremdung von der Alltags- und Rechtssprache führte. Die Autorin beschreibt den Aufstieg des Juristenstandes und die Entstehung einer spezifischen Rechtssprache, die geprägt war von lateinischen Fachbegriffen und komplexen Satzstrukturen. Die Entstehung der „Amtssprache“ als ein Instrument der Macht und der Distanzierung von der Bevölkerung wird thematisiert.
Schlüsselwörter
Die Hauptthemen des Textes sind: Amtssprache, Rechtssprache, Verwaltungssprache, Bürokratie, Macht, Sprache, Geschichte, Entwicklung, Entfremdung, Verständlichkeit, Rechtskultur, Rechtsgeschichte, Soziologie, Herrschaft, Kommunikation.
- Arbeit zitieren
- Dr. Wilma Ruth Albrecht (Autor:in), 1985, AMTSSPRACHE - Historisch-kritische Hinweise auf Ärgernisse durch Recht und Verwaltung in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38678