Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie es nur sieben Jahre nach Ende des Nationalsozialismus in der DDR zu einer antisemitischen und antizionistischen Propaganda gegenüber der jüdischen Bevölkerung kommen konnte.
Um diese Frage klären zu können, baut sich die Arbeit entsprechend auf: Zunächst sollen die gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der jüdischen Gemeinden in der SBZ und DDR nach Kriegsende dargestellt werden. Ein kurzer Exkurs zur Ideologie des Marxismus-Leninismus dient als Grundlage für die Auseinandersetzung des thematischen Schwerpunkts der "Säuberungswellen" von 1949 bis 1953.
In diesem Exkurs wird zunächst die "Judenfrage" von Karl Marx genauer untersucht, bevor dann auf die Grundstrukturen des Leninismus eingegangen wird. Das nächste Kapitel bildet den thematischen Schwerpunkt der Arbeit. Betrachtet werden die stalinistischen "Säuberungswellen", in der Hunderttausende von Mitgliedern ausgeschlossen und Zehntausende verhaftet wurden. Einen der Höhepunkte dieser Phase bildete der Schauprozess gegen Rudolf Slánský, der eindeutig antisemitisch bedingt war, dieser soll daher ebenfalls kurz skizziert werden. Auch in der DDR kam es zu mehreren Wellen von Parteiensäuberungen, daher soll in einem nächsten Schritt die SED-Ideologie dargestellt werden. Da diese in den Jahren 1952/53 ebenfalls eine antizionistische Wendung nahmen, soll diese Radikalisierung am Fall Paul Merker und des steigenden Drucks auf die jüdischen Gemeinden untersucht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Neubeginn nach 1945.
- Anfänge Jüdischen Leben nach Kriegsende
- Restitution und Wiedergutmachung.
- Exkurs: Ideologie des Marxismus-Leninismus.
- ,,Zur Judenfrage“ von Karl Marx
- Grundstrukturen des Leninismus.
- Die Grundstrukturen des Marxismus-Leninismus .....
- Stalinismus und antisemitische Tendenzen in der DDR
- Die Vorläufer: „Säuberungswellen“ 1949/1950.......
- Die SED-Ideologie
- Der Fall Paul Merker: Radikalisierung der Säuberungswellen in der DDR.……………………………………. .
- Auswirkungen auf die jüdischen Gemeinden .........
- Fazit..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, wie es nur sieben Jahre nach Ende des Nationalsozialismus in der DDR zu einer antisemitischen und antizionistischen Propaganda gegenüber der jüdischen Bevölkerung kommen konnte. Die Analyse der gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der jüdischen Gemeinden in der SBZ und DDR nach Kriegsende bildet den Ausgangspunkt der Untersuchung. Ein Exkurs zur Ideologie des Marxismus-Leninismus liefert die Grundlage für die Analyse der „Säuberungswellen“ von 1949 bis 1953.
- Die Situation der jüdischen Gemeinden in der SBZ und DDR nach dem Krieg
- Die Ideologie des Marxismus-Leninismus und ihre antisemitischen Tendenzen
- Die stalinistischen „Säuberungswellen“ und ihre Auswirkungen auf die jüdische Bevölkerung
- Die Radikalisierung der SED-Ideologie und der Fall Paul Merker
- Der Einfluss der antisemitischen und antizionistischen Propaganda auf die jüdischen Gemeinden
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung skizziert den historischen Hintergrund und die Problematik der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet den Neubeginn des jüdischen Lebens in der SBZ und DDR nach 1945, wobei die Anfänge des jüdischen Lebens sowie die Frage der Restitution und Wiedergutmachung betrachtet werden. Der Exkurs in Kapitel 3 befasst sich mit der Ideologie des Marxismus-Leninismus und stellt die „Judenfrage“ von Karl Marx sowie die Grundstrukturen des Leninismus dar. Kapitel 4 thematisiert den Stalinismus und die antisemitischen Tendenzen in der DDR. In diesem Kapitel werden die „Säuberungswellen“ von 1949 bis 1953, die SED-Ideologie und der Fall Paul Merker untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen des Antisemitismus und Antizionismus in der DDR, die jüdischen Gemeinden in der SBZ und DDR nach dem Zweiten Weltkrieg, die Ideologie des Marxismus-Leninismus, die stalinistischen „Säuberungswellen“, die SED-Ideologie und den Fall Paul Merker.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2017, Antisemitismus in der DDR. Radikalisierung einer Ideologie?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/386946