"Für Mama". Fallanalyse nach den Regeln der Objektiven Hermeneutik


Hausarbeit, 2017

16 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


1. Einleitung

2. Fallprotokoll

3. Fallrekonstruktion

4. Fazit

5. Quellenverzeichnis

1. Einleitung

Es stehen zur Textanalyse in der qualitativen Forschung zahlreiche Methoden zur Verfügung. Mithilfe der objektiven Hermeneutik werden Texte interpretiert, da hier der Ausgangspunkt der Untersuchung ist, dass man nur durch textbasierte Protokolle die Welt wahrnehmen kann. Die natürliche Kommunikation im Alltag wird mithilfe einer kontrollierten Methode hermeneutisch ausgewertet. Ihren Ursprung hat sie in der Methodologie der Sozialwissenschaften. Prinzipien der Textinterpretation nach objektiv-hermeneutischen Standards sind Kontextfreiheit, Wörtlichkeit, Sequenzialität, Extensivität und Sparsamkeit. Wie sich aus dem Namen zeigt, soll objektiv die Sinnstruktur einer Kommunikationseinheit für alle nachvollziehbar dargestellt werden. Die allgemeine Grundstruktur der Interaktion soll ebenso offen gelegt werden wie die subjektive Sichtweise der einzelnen Akteure. Grundannahme ist, dass sich die reale Welt nachvollziehbar in Texten materialisiert und damit eine Basis zur Rekonstruktion bietet. Ein weiterer wichtiger Ausgangspunkt ist das (teil-) unbewusste Handeln der Interaktionsteilnehmer, da sie stets in Handlungszusammenhänge eingebunden sind, deren Sinnstrukturen sie nicht voll erfassen.

Im Rahmen der Lehrerausbildung wird in der Regel eine Interaktion aus dem Bildungssektor herangezogen. Daher dient die objektive Hermeneutik in den Erziehungswissenschaften vorrangig zur Unterrichtsevaluation und damit zur kontinuierlichen Verbesserung von Unterrichtsstunden, da eine klare Kommunikation für den Schulalltag unerlässlich ist. Durch die systematische Betrachtung von Unterrichtsstrukturen kann mithilfe der objektiven Hermeneutik eine nachvollziehbare Interpreation hergestellt werden, die den Unterrichtsablauf aus unterschiedlichen Sichtweisen allgemein gültig sichtbar macht. Wichtige Fragen sind wie adressatennah Lehrer ihre Handlungsanweisungen kommunizieren und wie Disziplinierungsmaßnahmen ablaufen.

In diesem Fall erfolgt die Analyse einer Erziehungsberechtigter-Kind-Aktion in einem Supermarkt, also eine Alltagssituation ohne schulischen Hintergrund. Die Situation wurde selbst beobachtet und notiert. Beim Einkauf steht eine ältere Frau vor dem Kühlregal und sucht Produkte aus, als ein kleines Kind mit einem Kindereinkaufswagen auf sie zukommt und um den Kauf eines Schlüsselanhängers in Form eines Kuscheltiers bittet.

2. Fallprotokoll

Im Supermarkt steht eine ältere Frau vor einem Kühlregal und öffnet dessen Tür. Ein Mädchen mit einem Einkaufswagen, der auf die K örpergröße für Kinder abgestimmt ist, nähert sich ihr mit einem Schlü sselanhänger in Form eines Kuscheltiers.

Mädchen: Guck mal, was ich gefunden habe. Für Mama.

Ältere Frau: Pack das zurück.

Mädchen: Du kaufst mir das jetzt!

Ältere Frau: Ich kaufe dir das nicht. Es war erst Weihnachten.

Mädchen: Du kaufst mir das jetzt. Dann für Mama.

Ältere Frau: Nein, du packst das jetzt weg. Ich glaub ich spinne.

Das Mädchen kehrt in die Richtung um, aus der sie gekommen ist. Die ältere Frau schließt die Kühlregaltür und packt etwas, was sie herausgenommen hat, in ihren Einkaufswagen.

3. Fallrekonstruktion

Mädchen: Guck mal, was ich gefunden habe. Für Mama.

In diesem Satz fordert eine Person eine andere auf, ihren Aufmerksamkeitsfokus auf etwas zu lenken. Es geht aus der Äußerung durch die Wortwahl nicht hervor, was oder wer gefunden wurde. Dabei kann die Aufforderung „ Guck mal “ zum Beispiel auf einen Gegenstand, den man selbst oder andere haben (etwa ein neues Handy) gerichtet sein. Außerdem möglich sind besondere Situationen, die eine erhöhte Aufmerksamkeit erfordern, so wie wenn man etwas neues lernt („Guck mal, so macht man das.“) oder wenn man einen bestimmten Gegenstand sucht („Guck mal in den anderen Schrank, vielleicht sind da die Tassen.“). Die Aufforderung zum Gucken kann auch auf die Person selbst erfolgen („Guck mal, bin ich im Urlaub nicht braun geworden?“), wo eine neue Besonderheit hervorgehoben wird. Des Weiteren kann der Fokus auf einen (neuen) Gegenstand, der entweder eng mit der Person verbunden ist („Guck mal, ist mein neues Kleid nicht schick?“ / „Guck mal, wie findest du meine neue Brille?“) oder einen besonderen sozialen Status mit sich bringt („Guck mal, mein neuer 4K-OLED-Fernseher.“) gelenkt werden.

Auch möglich ist eine sanfte Form des Hinweis bei aufkommender Ungeduld: „Guck mal, die Ampel ist grün“. Eine schärfere Formen wären mit dem Ausruf „Hey“ verbunden. Der Aufmerksamkeitsschwerpunkt des Gegenübers liegt in diesem Moment bei einem anderen Betrachtungsgegenstand und soll in die vom Sprecher gewünschte Richtung gelenkt werden. In gefährlichen Situationen würde man eher zur Aufforderung des „Pass auf!“ tendieren.

Darauf kann als wohlgeformte Reaktion eine Antwort erfolgen, die dem zu betrachtenden Gegenstand entspricht. Möglich ist gerade bei der direkten Aufforderung zum Gucken auch das Ignorieren der Aufforderung. Wenn ein Kind zu einem Erziehungsberechtigten dies äußert, kann auch eine ablehnende Reaktion erfolgen, da zuvor bereits eine ständige Aufforderung zum Gucken erfolgte. Da Kinder anfangs noch nicht in der Lage sind zu erkennen, wann es Zeit ist das eigene Selbst zurückzunehmen und nicht aufmerksamkeitsheischend die Aufforderung zum Gucken auszusprechen, könnte dieses „Guck mal“ am Ende einer ganzen Reihe von „Guck mal“ stehen. Wie oft, hängt von der emotionalen Belastbarkeit der Erziehungsberechtigten und dem Temperament des Kindes ab. Auch die ablehnende Reaktion auf den gewünschten Fokus in Form von „Ich sehe nichts“ wäre möglich. Dies ist gerade bei einem unaufmerksamen Gesprächspartner möglich bzw. einem, der gerade im Moment der Aufforderung abgelenkt ist. Darüber hinaus kann auch eine Gegenfrage erfolgen („Wo“ / „Wohin“), um das Gucken zu konkretisieren.

An das „Guck mal“ wird im Nebensatz die Ergänzung „ ,was ich gefunden habe“ hinzugefügt. Der Sprecher hat etwas wahrgenommen, was auffindbar ist und auch gefunden werden sollte. Wäre man unter Zwang auf der Suche nach etwas, würde man dies nicht erwähnen. Grund dafür wäre, dass man selbst das Gesuchte ablehnt oder man es nicht übergeben wollen würde. Wenn man zum Beispiel jemandem Geld schuldet, dies aber (aufgrund Geldmangels) noch nicht zurückzahlen möchte und man daher so tut, als ob man gerade unerwartet doch kein Bargeld da hätte, wäre eine denkbare Situation. Daher würde man eher vom Fund ablenken oder diesen verschweigen.

Grundsätzlich erfolgt also sogleich eine Eingrenzung auf einen bestimmten Gegenstand, den man gefunden hat. Wenn man etwas gefunden hat, wird man sich vorher auf eine Suche begeben haben. Dies kann an de facto jedem Ort stattfinden, wenn man etwas verloren hat, einkaufen geht, auf der Arbeit, bei Ausübung eines Hobbys usw. Dabei kann das Gegenüber bei der Suche behilflich gewesen sein. Hier sind auch alle Personenkreise, in denen man verkehrt, denkbar. Es gibt kaum spezifische Personen, die man bei einer Suche exkludieren würde, außer es wäre eine tradierte Handlung wie Ostereiersuchen. Auch ist möglich, Fremde oder Dienstleister zu bieten, bei der Suche nach etwas zu helfen. Dies ist auch gerade in Geschäften eine gängige Aufgabe des Personals; in einem Supermarkt fragt man einen Mitarbeiter, wo das gewünschte Produkt aufzufinden ist. Es ergibt sich aus der Nutzung des Relativ-Pronomen „was“, dass es sich um ein Objekt und nicht um eine Person handelt, da man diese nicht mit „was“ bezeichnen würde, sondern mit „wen“. Sonderfall wären anthropomorphisierte Gegenstände oder Tiere, etwa wenn man ein verloren gegangenes Kuscheltier („Ich weiß nicht wo ich Herrn Nilsson hingepackt habe“ - „Wo hast du ihn denn hingepackt?“) oder entlaufenes Haustier („Wen suchst du?“ - „Karlo, meinen Kater.“) wiederfindet.

Im zweiten Satz wird die Zielperson benannt, die den Gegenstand erhalten soll („Für Mama.“). Es scheint sich um eine Interaktion zwischen Verwandten zu sein, da hier keine abstraktere, nicht so unpersönliche Wortauswahl erfolgt. Zwischen Freunden könnte man eher „Für meine Mutter“ sagen. Hier findet das lockere, umgangssprachliche „Mama“ seine Verwendung. Mögliche Interaktionspartner wären dabei Geschwister, da von diesen beiden Personen ausgehend dieselbe Verwandtschaftsbeziehung zu dem auserwählten Empfänger des Gegenstandes besteht. Des Weiteren kann auch ein kleines Kind von seinem weiblichen Elternteil sprechen. Ansonsten ist der Kreis von Personen, die auf „Mama“ verweisen, sehr begrenzt. Auch eine ironische Verwendung kann man in Betracht ziehen, wobei man hier normalerweise nicht eine solche persönliche Bindung wie Mutter-Kind dafür verwenden würde.

Von der Eingangsformulierung ausgehend kann man sagen, dass die Suche nach dem Gegenstand nicht von Anfang an gesetzt war und man eher zufällig etwas gefunden hat, was der Mutter gefallen könnte. Man könnte es auch aufgegeben haben, nach dem Gegenstand zu suchen, er dann aber unerwartet doch gefunden wurde und man das Gegenüber damit überrascht. Da es sich um einen Kuscheltier handelt, könnte das Kind auch sich selbst im Sinn haben. Die Mutter wird dabei nur als pseudohafter Empfänger tituliert, wo in Wirklichkeit das Kind den Gegenstand haben möchte. Es hat aber auch tendenziell in den letzten Jahrzehnten eine Ausweitung der Produktpalette von mit Kindheit assoziierten Gegenständen für Erwachsene stattgefunden, sodass es auch plausibel erscheint, dass ein Kuscheltier-Schlüsselanhänger einer dem Kindheitsalter entwachsenen Person zugute kommen kann. Hochpreisiges Spielzeug wie Lego oder Modelleisenbahnen und Kleidungsstücke mit Comicmotiven sind nur einige Beispiele um zu verdeutlichen, wie sich ein Markt entwickelt hat, der die aufgrund der Verbindung zur Kindheit positiv konnotierten Gegenstände für eine einkommensstarke Zielgruppe kommerziell auswertet.

Einerseits könnte man als Reaktion den Fund loben; es könnte sich um einen schon seit längerem gesuchten Gegenstand handeln. Andererseits wäre es auch möglich, dass man bittet, den Gegenstand wieder zurück zu packen. Auch Überraschung wäre möglich, wenn es sich um einen ungewöhnlichen Gegenstand handelt. Aus dem zuvor Gesagten sind diese Möglichkeiten gleichwertig und realistisch.

Ältere Frau: Pack das zurück.

Wenn man aufgefordert wird, etwas zurück zu packen, so hat man im Regelfall zuvor unerlaubt einen Gegenstand entnommen und wird nun zum Revidieren der Handlung aufgefordert. Dies ist in diversen Situationen denkbar. Man ergreift zum Beispiel einen nicht benötigten Gegenstand, etwa beim Kochen („Das Abtropfsieb?“ - „Ne, pack das zurück, das brauch ich noch.“) und wird darauf hingewiesen, dass dieser situationsbedingt unnütz ist. Auch kann „Pack das zurück“ fallen, wenn man einen Lieblingsgegenstand einer Person nimmt und ermahnt wird, da diesem keinem Schaden zugefügt werden sollte. Auch „Fass das nicht an“ ist hier denkbar. Allgemein soll das Objekt wieder an den Platz gepackt werden, von dem er entfernt wurde und nicht an einen neuen gestellt werden. Die Aufforderung ist dabei nicht auf bestimmte Interaktionspartner beschränkt.

Nun erfolgt die Betrachtung des Satzes unter Berücksichtigung des vorher Gesagten. Die Reaktion erfolgt in Form des Imperativs, das gefundene Objekt wieder zurückzulegen. Daraus geht hervor, dass es keine gemeinsame Suche nach einem Gegenstand gab. Die Aufforderung des Guckens wird mit der Aufforderung des Zurücklegens quittiert. Es handelt sich hier um eine schärfere Form, „legen“ würde sich z.B. sanfter anhören, „packen“ ist dagegen schärfer und direkter. Es wird nicht auf das gefundene Objekt eingegangen, sondern direkt eine gegenteilige Handlungsanweisung - im Gegensatz zu der gewünschten - erteilt. Die Antwort ist kurz, knapp und auf das nötigste reduziert. Es erfolgt keinerlei Begründung, entweder aus Sparsamkeit oder weil das Kind nun dieser Anweisung folgen und nicht weiterhin auf dem Kauf bestehen würde, da dies der Erfahrungswert der Erziehungsperson ist. Es ist normal, die Bedürfnisbefriedigung von Kinder nicht ständig und unmittelbar zu erfüllen, damit ist es eine sozial übliche Reaktion.

Die Reaktion in Wohlformung könnte sein, dass das Kind nun der Handlungsanweisungen folgt und den Gegenstand zurück packt. Dies kommt auf die Erziehung des Kindes an; vorstellbar wäre auch das Ignorieren der Anweisung verbunden mit dem Hineinlegen des Gegenstandes in den Einkaufswagen. Da dieser auf ihre Körpergröße abgestimmt ist und von ihr geschoben wird, könnte die Hemmschwelle geringer sein als bei einem Einkaufswagen, der von einem Erwachsenen benutzt wird. Auch das weitere Aushandeln der Kaufoption könnte eintreten.

Du kaufst mir das jetzt!

Auf den Imperativ zur Aufforderung der Zurücklegung eines Objektes wird hier mit der erneuten Aufforderung zum Kauf reagiert. Die Disziplinierungsaktion wurde vollständig ignoriert, auf das vorher gesagte wird nicht weiter eingegangen. Dabei zeigt die Verwendung des „Du“, dass es sich scheinbar um Gesprächspartner handelt, die auf gleicher Augenhöhe miteinander kommunizieren. Das „Du“ kann aber auch dazu verwendet werden, den Gesprächspartner nicht ernst zu nehmen; das „Sie“ wird ihm nicht zugestanden und stattdessen das persönlichere „Du“ herangezogen. Wahrscheinlich ist es, dass sich die Gesprächspartner kennen und daher auf das „Du“ zurückgreifen.

Mit der Verwendung von „ mir “ verschiebt sich die Bedeutung, wer der Empfänger des Gegenstandes sein soll. War vorher noch von der Mutter („Für Mama“) die Rede, liegt der Unterschied nun darin, dass der Sprecher selbst gedenkt das Gekaufte entgegenzunehmen. Eine Verwechslung ist unwahrscheinlich, da hier nicht zwei ähnliche Personen miteinander vertauscht werden („Für meine Cousine.“ - „Du meinst für deinen Cousin.“). Auch ein phonetischer Gleichklang wie bei „mir - dir“ oder „Mama - Papa“ liegt nicht vor - der Sprecher scheint sich also entweder unsicher zu sein, wer nun das Resultat des Kaufaktes einbehält. Oder was auch in Betracht gezogen werden kann, ist, dass er sich verraten hat: Sollte der Kauf erst durch den selbstlosen Fund eines schönen Gegenstandes für eine andere Person legitimiert werden, wird nun der eigentliche Trieb offen gelegt und wie selbstsüchtig bzw. egozentrisch man das Ding für sich einbehalten möchte. Das „Martyrium“ wird also nicht fortgesetzt, sondern mangels Selbstkontrolle der wahre Motivationsgrund verraten. Dies ist eine starke Form der Provokation, da man normalerweise eine sehr enge emotionale Verbindung zu seiner Mutter hat und diese nun benutzt, um den Kauf für sich selbst zu legitimieren. Verstärkt wird der Bruch durch die Aufforderung zum sofortigen, unmittelbaren Kauf.

Außerdem hätte das Kind damit gelogen und würde damit ein asoziales Verhalten zeigen. Es hat auch in direkter Interaktion unmittelbar zum eigenen persönlichen Vorteil gelogen und nicht etwa, um jemanden anderem etwas gutes zu tun. Dies wäre nur in soweit denkbar, als dass es letztlich doch den Schlüsselanhänger als Präsent weitergibt.

Mit „mir“ könnte also gemeint sein, dass das Kind zwar den Gegenstand erstmal für sich erworben haben möchte, aber nur, um ihn dann der Mutter zu überreichen. Das Kind will quasi als Mittler auftreten und sich bei der Mutter beliebt bzw. eine Freude machen. Da es selbst nicht in der Lage ist, einen Kaufvertrag abzuschließen (mangels Geld bzw. Alters), möchte es den Schlüsselanhänger erstmal gekauft haben, um ihn dann als Geschenk zu überreichen. Es verwahrt ihn also nur und möchte gerne als schenkende Person auftreten. Dies ist ein normaler Sozialisierungsprozess; es ahmt die Erwachsenen nach, indem es auch mal eine Kleinigkeit als Geschenk mitbringt.

Die Benutzung des Zeit-Wortes „jetzt“ unterstreicht die Dringlichkeit des Kaufs. Der Sender verdeutlicht, dass keine Verzögerung geduldet wird und die Kauftätigkeit nicht verschoben werden kann. Es sind mehrere Situationen vorstellbar, in denen einsehbar ist, dass auf den Kauf eines Objekts bestanden wird. Dies wäre bei einem Kauf von Medikamenten, Wasser, Essen usw. vertretbar, also Dinge, die die Grundbedürfnisse befriedigen. Es wird in besonderem Maße auch die Aufforderung betont. Es scheint eine besondere Emotionalität mit dem Kauf verbunden zu sein, das persönliche Glück hängt davon unmittelbar ab.

Eine erwachsene Person würde nicht in so einem Ausmaße um den Kauf eines Objektes bitten, da er normalerweise über genügend Einkommen verfügt, um selbst seinen Konsumbedarf zu decken. Ausnahme wären hier (konsum-) süchtige Personen, die nicht mehr in der Lage sind, sich selbst um die Befriedigung ihrer Bedürfnisse kümmern können und auf andere angewiesen sind. Der Gesprächspartner scheint also finanziell, psychisch oder physisch nicht in der Lage zu sein, etwas kaufen zu können. In Bezug auf das vorher Gesagte passt es, dass es sich um ein Kind handelt, welches unbedingt den Gegenstand besitzen möchte.

[...]

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
"Für Mama". Fallanalyse nach den Regeln der Objektiven Hermeneutik
Hochschule
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover  (Institut für Erziehungswissenschaft)
Veranstaltung
Familiale Sozialisation
Note
2,3
Autor
Jahr
2017
Seiten
16
Katalognummer
V387109
ISBN (eBook)
9783668631540
ISBN (Buch)
9783668631557
Dateigröße
480 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Objektive Hermeneutik, Fallbeispiel, Mama, Mutter-Kind-Beziehung, Fallprotokoll, Fallrekonstruktion, Textanalyse, Kaufen, Supermarkt, Erziehungsberechtigter, Disziplinierung
Arbeit zitieren
M.Ed. Moritz Heinz Brylski (Autor:in), 2017, "Für Mama". Fallanalyse nach den Regeln der Objektiven Hermeneutik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/387109

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