Die volkswirtschaftliche Wachstumsschwäche ist eine Folge von vorangegangenen ökonomischen Fehlentwicklungen. Am 15. September 2008 musste Lehman Brothers in den USA Insolvenz anmelden. Plötzlich trauten sich sowohl die Banken untereinander, als auch die Unternehmen ihnen nicht mehr. Das war ein globaler Unsicherheitsschock. Auch im Euroraum kam es zur tiefsten Rezession seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Im Frühjahr 2009 reagierten die Zentralbanken mit einer Ausweitung des Liquidationsangebots auf den Märkten. Anders als in den USA fiel der Euroraum in 2011 wegen der Staatsschuldenkrise zurück in die Rezession. Erst acht Jahre nach der Finanzkrise erreichte das Bruttoinlandsprodukt des Euroraums das Vorkrisenniveau. Die Schwäche im Euroraum zeigt sich auch bei den Unternehmensinvestitionen. Das liegt mitunter daran, dass die Unternehmen, privaten Haushalte, Banken sowie die öffentlichen Haushalte die in den Jahren vor der Krise angehäuften Schulden nicht konsequent abgebaut haben wie in den USA. Der Schuldenabbau dämpft die Kreditentwicklung, das Wachstum und die Inflation. Gleichzeitig sind Wachstum und Preissteigerungen aber unverzichtbar, um hohe Schulden tragfähig zu halten und Schuldenquoten zu senken. Ein entscheidendes wirtschaftspolitisches Instrument zur Stärkung des angebotsseitigen Wachstumspotenzials sind öffentliche Strukturreformen. Denn Strukturreformen, die Märkte stärker öffnen und die Wettbewerbsintensität erhöhen, haben vielfältige positive Effekte. Damit werden Innovationen gefördert, die Effizienz und Produktivität der Unternehmen verbessert, was wiederum die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen stärkt Matthes. Im Rahmen der Arbeit werden zunächst zwei historische Erfahrungen mit volkswirtschaftlicher Wachstumsschwäche dargestellt. Im Folgenden werden makro-ökonomische Ursachen der Wachstumsschwäche mitunter für den trägen Investitionsfortschritt im Zeitalter des rasanten demographischen Wandels und die Staats- und Privatverschuldung in der Europäischen Union erörtert. Daraus werden aktuelle wirtschaftliche Implikationen für die Europäische Union abgeleitet. Die volkswirtschaftliche Wachstumsschwäche ist eine Folge von vorangegangenen ökonomischen Fehlentwicklungen. Am 15. September 2008 musste Lehman Brothers in den USA Insolvenz anmelden. Plötzlich trauten sich sowohl die Banken untereinander, als auch die Unternehmen ihnen nicht mehr. Das war ein globaler Unsicherheitsschock.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Historische Szenarien von volkswirtschaftlicher Wachstumsschwäche
- Die deutsche Wirtschaftswachstumsschwäche ab 1995
- Die Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2009
- Makroökonomische Ursachen für Wachstumsschwäche
- Träge Investitionsentwicklung und demographischer Wandel
- Staatsverschuldung und Privatverschuldung in der EU
- Wirtschaftspolitische Implikationen
- Zusammenfassung der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Ursachen der volkswirtschaftlichen Wachstumsschwäche, insbesondere im Kontext der deutschen Wirtschaft und der Europäischen Union. Sie untersucht historische Szenarien von Wachstumsschwäche, insbesondere die deutsche Wirtschaftswachstumsschwäche ab 1995 und die Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2009. Darüber hinaus werden makroökonomische Ursachen der Wachstumsschwäche erörtert, darunter träge Investitionsentwicklung, demographischer Wandel und die Staats- und Privatverschuldung in der EU. Die Arbeit leitet daraus aktuelle wirtschaftliche Implikationen für die Europäische Union ab.
- Historische Szenarien von Wachstumsschwäche
- Makroökonomische Ursachen für Wachstumsschwäche
- Staatsverschuldung und Privatverschuldung in der EU
- Wirtschaftspolitische Implikationen
- Aktuelle wirtschaftliche Implikationen für die EU
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Problemstellung der volkswirtschaftlichen Wachstumsschwäche dar und führt in die Thematik ein. Es skizziert die Hintergründe der Wachstumsschwäche, insbesondere im Hinblick auf die Finanz- und Wirtschaftskrise 2009. Das zweite Kapitel betrachtet historische Szenarien von volkswirtschaftlicher Wachstumsschwäche, wobei der Fokus auf der deutschen Wirtschaftswachstumsschwäche ab 1995 und der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2009 liegt. Das dritte Kapitel analysiert makroökonomische Ursachen der Wachstumsschwäche, insbesondere träge Investitionsentwicklung und demographischer Wandel sowie Staats- und Privatverschuldung in der EU. Das vierte Kapitel leitet aus den vorherigen Analysen aktuelle wirtschaftliche Implikationen für die Europäische Union ab.
Schlüsselwörter
Volkswirtschaftliche Wachstumsschwäche, Wirtschaftswachstum, Finanzkrise 2009, Investitionsentwicklung, demographischer Wandel, Staatsverschuldung, Privatverschuldung, Europäische Union, makroökonomische Ursachen, wirtschaftliche Implikationen, Strukturreformen, Wettbewerbsfähigkeit, Produktivität, Inflation, Schuldenabbau, Wirtschaftspolitik, Deutschland.
- Quote paper
- Bachelor of Science Burak Sahinoglu (Author), 2017, Wachstumsschwäche im makroökonomischen Kontext. Darstellung der systematischen Ursachen und Implikationen für Deutschland und die EU, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/387147