In der Hausarbeit geht es darum, eine Verbindung zwischen Kapitalismus und Religion herzustellen. Zu diesem Zweck wird erst geschaut, ob eine Verbindung besteht. Anschließend werden die Konstrukte Religion, sowie Kapitalismus und Geld definiert.
Im abschließenden Fazit wird überprüft, inwieweit eine Verbindung zwischen Kapitalismus und Religion stichhaltig ist oder nicht.
Geld kann, schon laut Luther, für manche Menschen an die Stelle eines Gottes treten. Daraus ist zu schlussfolgern, dass das stetige Streben nach mehr Geld anstelle einer Religion treten kann. Das wohl bekannteste theologische Leitbild in der Wirtschaft ist die „unsichtbare Hand“ von Adam Smith, dem Begründer der klassischen Nationenökonomie. Smith meint mit dieser Metapher, dass jeder der sein Kapital dazu einsetzt, einen möglichst großen Gewinn für sich selber zu generieren, sich gleichzeitig auch dafür einsetzt, dass das Volkseinkommen in dem Jahr so hoch wie möglich ausfallen wird. „Er wird in diesem, wie auch in vielen anderen Fällen von einer unsichtbaren Hand geleitet, um einen Zweck zu fördern, den zu erfüllen er in keiner Weise beabsichtigt hat.“ Diese Weltsicht überträgt sich auch in Smiths religiöse Ansichten: Er glaubt an einen Gott, der Menschen belohnt, selbst wenn bzw. gerade wenn diese sich egoistisch verhalten haben, da sie in diesen Fällen ja das Wohl aller unterstützen. Auch wenn man sicherlich eine Rechtfertigung mit Hilfe der „unsichtbaren Hand“ nicht als religiöses „Outing“ verstehen darf, zeigt trotzdem der Einfluss, den diese Theorie der „unsichtbaren Hand“ heute noch hat, wie verwoben die beiden Felder von Religion und Kapitalismus sein können. Lässt sich also Kapitalismus als Religion bezeichnen?
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Annäherung an den Begriff der Religion
- 3 Geld & Kapitalismus
- 3.1 Versuch einer Definition von Geld
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit setzt sich zum Ziel, die These von Walter Benjamin, der den Kapitalismus als Religion bezeichnet, zu untersuchen. Dabei werden die Begriffe Religion, Geld und Kapitalismus definiert, um im weiteren Verlauf zu analysieren, inwiefern Gemeinsamkeiten zwischen Kapitalismus und Religion bestehen und wie diese sich voneinander abgrenzen.
- Definition des Begriffs „Religion“ im Sinne eines funktionalistischen Ansatzes
- Analyse der Funktionen von Religion nach Franz Xaver Kaufmann
- Definition des Begriffs „Geld“ und seine Funktionen
- Die enge Verflechtung von Geld und Kapitalismus
- Die These des Kapitalismus als Religion
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung
Die Einleitung stellt die These von Walter Benjamin vor, die den Kapitalismus als Religion bezeichnet. Es wird argumentiert, dass das Streben nach mehr Geld an die Stelle einer Religion treten kann. Die „unsichtbare Hand“ von Adam Smith wird als Beispiel für ein theologisches Leitbild in der Wirtschaft angeführt.
2 Annäherung an den Begriff der Religion
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Definition des Begriffs „Religion“. Es wird argumentiert, dass eine umfassende Definition nahezu unmöglich ist, da Religion ein sehr subjektives Phänomen ist. Der funktionalistische Ansatz, der die Funktion von Religion im Vordergrund stellt, wird als geeignete Methode für die Analyse gewählt. Es werden verschiedene Funktionen von Religion nach Franz Xaver Kaufmann beschrieben, wie z.B. Identitätsstiftung, Handlungsweisung, Kontingenzbewältigung, Sozialintegration, Kosmisierung der Welt und Weltdistanzierung.
3 Geld & Kapitalismus
3.1 Versuch einer Definition von Geld
Der Begriff „Geld“ wird in diesem Abschnitt definiert. Es wird auf die verschiedenen Funktionen von Geld eingegangen, wie z.B. Recheneinheit, Wertaufbewahrungsmittel und Tauschmittel. Die enge Verbindung von Geld und Kapitalismus wird hervorgehoben.
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- Tobias Rösner (Author), 2016, Vergleichende Ausführung über den Geist des Kapitalismus und der Religion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/387155