Diese Bachelorarbeit nähert sich der Frage, wie Beziehung als Angebot im professionellen Kontext sozialpädagogischer Arbeit gestaltet werden kann und welche Faktoren im Hinblick einer entwicklungsförderlichen Beziehungsarbeit eine Rolle spielen. Hierzu wird insbesondere eine psychoanalytisch orientierte Haltung herangezogen, da diese in ihren wesentlichen Grundzügen der Beziehungsdimension große Bedeutung beimisst, sich mit innerpsychischen Prozessen, unbewussten und intersubjektiven Dynamiken beschäftigt.
Nach einer einführenden Betrachtung des Beziehungsbegriffs, wie er in der Psychoanalyse verstanden werden kann, folgt eine Auseinandersetzung mit bindungstheoretischen und entwicklungspsychologischen Grundlagen, um die Bedeutsamkeit von gelingender oder nicht gelingender Bindung, Beziehung und die damit einhergehenden Auswirkungen zu verdeutlichen. Diese Auswirkungen betreffen die kognitive und affektive Entwicklung, die Entwicklung des Selbst und den möglichen Umgang mit der Welt. Zur Veranschaulichung der Tragweite der Folgen dient die Betrachtung der speziellen Herausforderungen, mit denen Klient/-innen mit schwierigen Bindungserfahrungen und daraus folgend die mit ihnen in Kontakt tretenden Fachkräfte konfrontiert sind. Daraus ergibt sich ein Blick auf die Beziehungsgestaltung in sozialpädagogischen Kontexten, um abschließend differierende methodische, fachliche und ergänzende Faktoren zusammenzufassen, die für ein entwicklungsförderliches Beziehungsangebot Relevanz haben.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Einleitung
- Beziehung und Intersubjektivität in der psychoanalytischen Sozialarbeit
- Bindungstheoretische und entwicklungspsychologische Betrachtungen von Beziehungserfahrungen
- Frühe Beziehungserfahrungen und deren Auswirkungen
- Auswirkungen auf aktuelles inneres Erleben und Intersubjektivität
- Schwierige Bindungserfahrungen
- Relevanz von Beziehung in professionellen Hilfekontexten
- Relevante Phänomene
- Sozialpädagogik und Intersubjektivität
- Entwicklungsförderliche Beziehungsangebote in der sozialpädagogischen Praxis
- Hilfreiche methodische Elemente
- Persönliche und fachliche Kompetenzen
- Institutionelle Einbettung
- Diskussion, Fazit und Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie Beziehung als Angebot im professionellen Kontext sozialpädagogischer Arbeit gestaltet werden kann und welche Faktoren im Hinblick auf eine entwicklungsförderliche Beziehungsarbeit eine Rolle spielen. Der Fokus liegt dabei auf einer psychoanalytisch orientierten Haltung, die der Beziehungsdimension große Bedeutung beimisst und sich mit innerpsychischen Prozessen, unbewussten und intersubjektiven Dynamiken beschäftigt.
- Beziehung als Instrument und Basis der sozialpädagogischen Arbeit
- Bindungstheoretische und entwicklungspsychologische Grundlagen der Beziehung
- Schwierige Bindungserfahrungen und ihre Auswirkungen
- Beziehungsdynamiken zwischen Sozialpädagog/-innen und Klient/-innen
- Faktoren für die Gestaltung entwicklungsförderlicher Beziehungsangebote
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik der Beziehungsgestaltung in der Sozialen Arbeit und stellt die Relevanz des Themas dar. Im zweiten Kapitel wird der Beziehungsbegriff im Kontext der psychoanalytischen Sozialarbeit beleuchtet, und es werden die Grundlagen der Bindungstheorie und der Entwicklungspsychologie eingeführt. Es werden die Auswirkungen früher Beziehungserfahrungen und insbesondere die Folgen schwieriger Bindungserfahrungen für die Entwicklung von Personen erörtert. Das vierte Kapitel beleuchtet die Relevanz von Beziehung in professionellen Hilfekontexten und betrachtet dabei die Interaktion zwischen Sozialpädagog/-innen und Klient/-innen. In diesem Zusammenhang wird die Bedeutung der Intersubjektivität und die Rolle der eigenen Person des/der Sozialpädagog/-in in der Beziehungsdynamik hervorgehoben.
Die letzten Kapitel befassen sich mit den Faktoren, die für eine entwicklungsförderliche Beziehungsgestaltung in der sozialpädagogischen Praxis entscheidend sind. Hier werden die Erkenntnisse aus der Entwicklungspsychologie und der psychoanalytischen Perspektive zusammengeführt und die Grundlage für Überlegungen zur Beantwortung der Forschungsfrage gelegt. Es werden methodische, fachliche und institutionelle Faktoren betrachtet, die für ein entwicklungsförderliches Beziehungsangebot relevant sind.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Begriffen Beziehung, Intersubjektivität und Bindung im Kontext der psychoanalytischen Sozialarbeit. Es werden die Auswirkungen früher Beziehungserfahrungen, insbesondere die Folgen schwieriger Bindungserfahrungen, auf die Entwicklung von Personen untersucht. Die Relevanz der Beziehung in der Interaktion zwischen Sozialpädagog/-innen und Klient/-innen wird im Hinblick auf die Intersubjektivität und die Rolle der eigenen Person des/der Sozialpädagog/-in in der Beziehungsdynamik betrachtet. Schließlich werden Faktoren, die für eine entwicklungsförderliche Beziehungsgestaltung in der sozialpädagogischen Praxis entscheidend sind, analysiert.
- Quote paper
- Nanett Neustädt (Author), 2017, Die Bedeutsamkeit der Beziehungsdimension in der psychoanalytischen sozialpädagogischen Praxis am Beispiel von Klienten mit schwierigen Bindungserfahrungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/387464