Ist das Ruhrgebiet noch ein altes schmutziges Industriegebiet Mitten in Nordrhein-Westfalen? Oder ist das Ruhrgebiet inzwischen ein wichtiges Naherholungsgebiet? Oder ist es eine Mischung aus beidem? Das Ruhrgebiet, der (ehemals) größte industrielle Ballungsraum in Europa, hat eine lange und interessante Geschichte und ist immer noch mitten in seiner Entwickelung. Bevölkerung, Stadt, Kultur, Verkehr, Wirtschaft, Natur, Ökologie, Bodenbeschaffenheit, Politik, Bildungswesen, soziale Struktur, Religion und vieles mehr sind Aspekte, die jeweils eine eigene wissenschaftliche Arbeit Wert sind.
Ziel dieses Werkes ist die darstellende Analyse der Entwicklung des Siedlungsraumes, der Kultur und der Identität der Bevölkerung vor dem Hintergrund des tief greifenden Strukturwandels. Dieser wurde durch wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen ausgelöst und findet noch immer noch statt. Es soll versucht werden, die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Komponenten aufzuzeigen und ein Gesamtbild über das Ruhrgebiet zu vermitteln. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Themenbereichen der Stadtplanung und der Kultur. Es wird anhand von historisch-wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen heraus gearbeitet, wie das Ruhrgebiet im Laufe der letzten vier Jahrzehnte den Weg zu einer Kulturlandschaft betreten hat und seine Vergangenheit als industrielles Zentrum von wirtschaftlicher Bedeutung mehr und mehr hinter sich lässt. Darüber hinaus wird der Frage nachgegangen, wie die Bevölkerung diesen Veränderungen gegenüber steht. Dieses Werk schildert den Weg vom industriellen Herzen Deutschlands zur Route Industriekultur und fragt nach, wie es den Menschen der Region bei diesem Wandel ergangen ist.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Sozioökonomische Aspekte des Strukturwandels
- 2.1. Wirtschaftlicher Strukturwandel - Der Prozess der Deindustrialisierung
- 2.2. Gesellschaftlicher Strukturwandel - Um- und Neuorientierung
- III. Siedlungsraum Ruhrgebiet - Wandel der städtebaulichen Leitbilder und Weiterentwicklung der Siedlungsstruktur
- 3.1. Entwicklung der Siedlungsstruktur von Beginn der Industrialisierung bis zum Zweiten Weltkrieg
- 3.2. Stadtentwicklung und Stadtplanung nach dem Zweiten Weltkrieg
- 3.2.1. Die Bedeutung von Grünflächen in der Stadtplanung der Nachkriegszeit
- 3.2.2. Die Inhalte einer ökologisch orientierten Stadtplanung in der Gegenwart
- 3.3. Exkurs: Neue Einkaufszentren im Ruhrgebiet
- IV. Das Projekt Internationale Bauausstellung Emscher Park - Verknüpfung von Industrie, Siedlung, Kultur und Natur
- 4.1. Leitideen, Akteure und erste Bilanz der IBA Emscher Park
- 4.2. Die Neu- und Umgestaltung von Gartenstädten als Beispiel für neue Wohnkultur
- 4.3. Kulturregion Ruhrgebiet
- 4.3.1. Kultur: Sinnstifter - Standortfaktor - Wachstumsbranche
- 4.3.2. Industriekultur vor der IBA
- 4.3.3. Industriekultur im Rahmen der IBA - Ausgewählte Beispiele für die Umnutzung alter Industriegebäude als neue Kultureinrichtungen
- 4.3.3.1. Der Duisburger Innenhafen
- 4.3.3.2. Der Landschaftspark Duisburg-Nord
- 4.3.3.3. Kultur in der Stadt Oberhausen
- 4.3.3.4. Die Zeche Zollverein in Essen
- V. Identität im Ruhrgebiet
- 5.1. Region Ruhrgebiet? - Identität und Image
- 5.2. Image des Ruhrgebiets
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit verfolgt das Ziel, die Entwicklung des Siedlungsraums, der Kultur und der Identität der Bevölkerung im Ruhrgebiet vor dem Hintergrund des tiefgreifenden Strukturwandels darzustellen. Der Schwerpunkt liegt auf der Stadtplanung und der Kultur, wobei die Arbeit die Zusammenhänge zwischen historischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen aufzeigt. Sie untersucht, wie das Ruhrgebiet den Weg zu einer Kulturlandschaft beschreitet und seine industrielle Vergangenheit hinter sich lässt. Darüber hinaus wird die Frage beleuchtet, wie die Bevölkerung auf diese Veränderungen reagiert.
- Der Strukturwandel im Ruhrgebiet und seine Auswirkungen
- Die Entwicklung des Siedlungsraums und der Stadtplanung
- Die Rolle der Kultur im Strukturwandel
- Die Herausbildung einer neuen Identität im Ruhrgebiet
- Zukunftsperspektiven für das Ruhrgebiet
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Beschreibung der Deindustrialisierung im Ruhrgebiet, die mit der ersten Kohlekrise in den 50er Jahren einsetzte. Sie zeichnet den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturwandel nach, der mit der Deindustrialisierung einherging. Es werden die Auswirkungen auf die Bevölkerung und die soziale Struktur des Ruhrgebiets beleuchtet. Im nächsten Kapitel wird die Entwicklung des Siedlungsraums im Ruhrgebiet von den Anfängen der Industrialisierung bis in die Gegenwart betrachtet. Dabei werden die wichtigsten städtebaulichen Leitbilder und ihre ökologischen Komponenten untersucht, die den heutigen Baustil im Ruhrgebiet geprägt haben. Ein Exkurs widmet sich der Entwicklung von Einkaufszentren. Das dritte Kapitel befasst sich mit dem Großprojekt Internationale Bauausstellung Emscher Park, das als ein strukturumgestaltendes Merkmal des Ruhrgebiets gilt. Es werden die Ziele und Leitideen des Projekts sowie die darin enthaltenen siedlungsverändernden Maßnahmen und die Bedeutung der Kultur für die Transformation des Ruhrgebiets dargestellt. Im letzten Kapitel werden zukunftsweisende Prognosen und Entwicklungen für das Ruhrgebiet vorgestellt und offene Fragen diskutiert.
Schlüsselwörter
Strukturwandel, Ruhrgebiet, Deindustrialisierung, Stadtplanung, Kultur, Identität, Industriekultur, Internationale Bauausstellung Emscher Park, Siedlungsraum, Sozioökonomie, Gesellschaftlicher Wandel.
- Arbeit zitieren
- Yvonne Metzger (Autor:in), 2004, Das Ruhrgebiet. Der strukturelle Wandel einer Region. Siedlungsraum, Kultur und Identität., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38753