'Arisierung', als geschönter Begriff in der Propaganda der Nationalsozialisten, wurde lange von Historikern und in der frühen Bundesrepublik Deutschland der 60er, 70er und 80er Jahre als Überbegriff für die systematische Ausgrenzung der deutsch-jüdischen Bevölkerungsteile aus öffentlichem Leben und Gesellschaft während der NS-Diktatur verwendet.
Damit war die tatsächliche Materie lange Zeit nur sehr reduziert im Fokus von Forschung und Öffentlichkeit präsent und schien relativ ‚uninteressant‘ und verhältnismäßig 'harmlos' im Vergleich zu den gewaltigen Vorwürfen des Rassen- und Völkermords durch die Nationalsozialisten mit dem Holocaust und den Kriegsverbrechen des dritten Reiches, dessen schweres Erbe die junge Republik schon früh zu tragen hatte.
Generell schien sich in der Anfangszeit kaum jemand ein genaues Bild über die gewaltigen Dimensionen, die formidablen und infinit organisierten Verbände, die unterschiedlichen Ausprägungen von Tätern und Beteiligten an der "Arisierungspolitk" des NS-Regimes – und nicht zu vergessen des Ertrags und geraubten Besitzes – machen zu können.
Erst durch die Wiedervereinigung wurde mit dem neuen Gesetz zur Regelung offener Vermögensfragen – welches als partielles Bundesrecht im Einigungsvertrag übernommen worden war – eine erste Grundlage geschaffen, den kontroversen Diskurs von Schuld, Raubgut, Entschädigungszahlungen und Restitutionen auf ein würdiges Niveau zu bringen. Damit wurde diese schwerwiegende Problematik endlich zu einem nachhaltigen Teilaspekt der Geschichtsforschung des 20. und 21. Jahrhunderts, der bis heute öffentliche Debatten und Diskussionen aufrechterhält.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitendes
- »Arisierung« – Ein Definitionsproblem
- Der Begriff »Arisierung« - Herkunft
- »Gelegenheit macht Verhältnisse, wie sie Diebe macht« – Die Gründe für Förderung und Mittäterschaft...
- Die neuen Eigentümer.
- Chronologie der Arisierung...
- Die erste Phase der Arisierung
- Der Beginn (1933 bis 1938)...
- Die Zweite Phase der Arisierung...
- Wilde Arisierung ab 1938.
- Arisierung und Kunstsammlungen ........
- Abschließendes
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der „Arisierung“ im Nationalsozialismus und analysiert den Prozess der systematischen Enteignung und Ausgrenzung der deutsch-jüdischen Bevölkerungsteile aus dem öffentlichen Leben und der Gesellschaft während der NS-Diktatur. Die Arbeit untersucht die Gründe für die Förderung und Mittäterschaft bei der „Arisierung“, die verschiedenen Phasen des Prozesses und die Auswirkungen auf die betroffenen Personen und die deutsche Gesellschaft.
- Die Definition des Begriffs „Arisierung“ und seine historische Entwicklung
- Die Ursachen und Motive für die „Arisierung“
- Die verschiedenen Phasen der „Arisierung“ und ihre Auswirkungen auf die deutsch-jüdische Bevölkerung
- Die Rolle der deutschen Bevölkerung bei der „Arisierung“
- Die Folgen der „Arisierung“ für die deutsche Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitendes
Die Arbeit beleuchtet die „Arisierung“ im Nationalsozialismus, einen Prozess der systematischen Ausgrenzung und Enteignung deutsch-jüdischer Bürger. Der Begriff wurde lange Zeit als Überbegriff für die Maßnahmen gegen die jüdische Bevölkerung verwendet und verharmloste die Tragweite dieser Politik. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung des Themas und die Entwicklung des Forschungsdiskurses zur „Arisierung“.
»Arisierung« – Ein Definitionsproblem
Der Begriff „Arisierung“ entstammt dem völkischen Antisemitismus der 1920er Jahre und wurde in den 1930er Jahren in den offiziellen Sprachgebrauch übernommen. Der Begriff umfasst nicht nur die Enteignung jüdischen Eigentums, sondern auch die Umverteilung von Vermögen und die wirtschaftliche Ausbeutung der jüdischen Bevölkerung.
»Gelegenheit macht Verhältnisse, wie sie Diebe macht« – Die Gründe für Förderung und Mittäterschaft...
Die Arbeit untersucht die Motive und Gründe für die Förderung und Mittäterschaft bei der „Arisierung“, die von der nationalsozialistischen Ideologie und der wirtschaftlichen Situation der Deutschen beeinflusst waren.
Chronologie der Arisierung...
Die Arbeit präsentiert eine Chronologie der „Arisierung“, die in zwei Phasen unterteilt wird. Die erste Phase, die von 1933 bis 1938 dauerte, umfasste die systematische Ausgrenzung und Enteignung jüdischer Unternehmer und Geschäfte. Die zweite Phase, die ab 1938 begann, war von „wilder Arisierung“ geprägt, bei der jüdisches Eigentum ohne Rücksicht auf Gesetze und Vorschriften enteignet wurde.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselbegriffe dieser Arbeit sind „Arisierung“, „Enteignung“, „Antisemitismus“, „Nationalsozialismus“, „Volksgemeinschaft“, „Juden“, „Deutsches Reich“, „wirtschaftliche Ausbeutung“, „ideologiegesteuerte Politik“, „Vertreibung“, „Holocaust“ und „Mittäterschaft“.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2017, "Arisierung" im Nationalsozialismus. Die antisemitische NS-Gesetzgebung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/387989