Prostitution ist nicht zuletzt aufgrund der Emotionalität der Thematik ein strittiger Punkt im gesellschaftlichen und politischen Diskurs. Zwar gibt es teilweise Gemeinsamkeiten, primär weisen diese jedoch unterschiedliche Sichtweisen auf, die zu verschiedenen Gesetzeslagen führen.
In den letzten Jahrzehnten differenzierte sich die Rechtsprechung in Bereich der Prostitution in einzelnen europäischen Ländern immer stärker. Anlass meiner Masterarbeit sind die erst kürzlich getroffenen Gesetzesänderungen in Frankreich 2016 und in Deutschland 2017, welche gegenläufiger nicht sein könnten. Diese sind ein Paradebeispiel für die Ambivalenz des Themas und wie unterschiedlich Prostitution europaweit reguliert wird. In meiner Arbeit lege ich den Schwerpunkt auf die Staaten Deutschland, Frankreich und Schweden.
Um Zugang zu der Entstehung und Entwicklung zu erhalten, muss Prostitution als solche in den jeweiligen Ländern betrachtet werden. Bereits in der anfänglichen Auseinandersetzung ergaben sich bezüglich der Forschung heterogene Standards. In Schweden wird an den Universitäten im Bereich "käuflicher Sex" fokussiert geforscht, explizit in der Geschlechterforschung. Die französische Forschung fokussiert sich, ebenso wie die Deutsche, nicht auf diesen Bereich. Durch den Mangel an Forschungsarbeiten kann Prostitution daher auch als "randständiges wissenschaftliches Thema" bezeichnet werden.
Es soll herausgearbeitet werden, warum es diese starken Abweichungen der Gesetzeslagen gibt, obwohl die ausgewählten Länder ähnliche Gesetze in der Mehrzahl ethischer Fragen haben. Ziel der Arbeit ist eine deutliche Herausarbeitung der gesetzlichen und politischen Unterschiede sowie eine beispielhafte Darstellung der europäischen Einstellung zum Thema Prostitution. Dies nutze ich als Grundlage für einen Erklärungsversuch bzw. um mögliche Ursachen zu erörtern, warum es verschiedene Einstellungen, öffentliche Darstellungen und konträre Gesetzeslagen innerhalb europäischer Länder gibt, obwohl sich das politische und gesellschaftliche Klima in vielerlei Hinsicht ähnelt. Zudem soll versucht werden, ein Bewusstsein für Prostituierte und deren Lebenswelt zu schaffen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsdefinitionen
- 3. Soziale Realität
- 4. Vergleichsgruppen
- 4.1 Vergleichsgruppe Schweden
- 4.2 Vergleichsgruppe Frankreich
- 4.3 Vergleichsgruppe Deutschland
- 5. Vergleich
- 5.1 Politische Regelungen und Rechtslage
- 5.1.1 Schweden
- 5.1.1.1 Hintergrund
- 5.1.1.2 Gesetzeslage
- 5.1.1.3 Politischer Diskurs
- 5.1.2 Politische Rechtslage Frankreich
- 5.1.2.1 Hintergrund
- 5.1.2.2 Gesetzeslage
- 5.1.2.3 Politischer Diskurs
- 5.1.3 Politische Gesetzeslage Deutschland
- 5.1.3.1 Hintergrund
- 5.1.3.2 Gesetzeslage
- 5.1.3.3 Politischer Diskurs
- 5.1.4 Resümee
- 5.2 Beratungs- und Öffentlichkeitsarbeit
- 5.2.1 Schweden
- 5.2.1.1 Staatliche Arbeit
- 5.2.1.2 Freie Träger
- 5.2.1.3 Öffentlichkeitsarbeit und Darstellung
- 5.2.2 Frankreich
- 5.2.2.1 Staatliche Arbeit
- 5.2.2.2 Freie Träger
- 5.2.2.3 Öffentlichkeitsarbeit und Darstellung
- 5.2.3 Deutschland
- 5.2.3.1 Staatliche Arbeit
- 5.2.3.2 Freie Träger
- 5.2.3.3 Öffentlichkeitsarbeit und Darstellung
- 5.2.4 Resümee
- 5.3 Gesellschaftlicher Diskurs
- 5.3.1 Schweden
- 5.3.2 Frankreich
- 5.3.3 Deutschland
- 5.3.4 Resümee
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit analysiert die unterschiedlichen Ansätze im Umgang mit Prostitution in ausgewählten europäischen Ländern, insbesondere Deutschland, Frankreich und Schweden. Die Arbeit untersucht die politischen und gesellschaftlichen Aspekte der Prostitution in diesen Ländern und stellt die jeweiligen Gesetzgebungen und Diskurse gegenüber. Besonderes Augenmerk liegt auf den jüngsten Gesetzesänderungen in Frankreich und Deutschland, die deutlich unterschiedliche Ansätze im Umgang mit Prostitution widerspiegeln.
- Vergleichende Analyse der politischen Regulierung und der Rechtslage in den drei Ländern
- Untersuchung der jeweiligen staatlichen und zivilgesellschaftlichen Beratungs- und Öffentlichkeitsarbeit im Kontext der Prostitution
- Analyse des gesellschaftlichen Diskurses um Prostitution in den drei Ländern
- Identifizierung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den jeweiligen Ansätzen
- Bewertung der unterschiedlichen politischen und gesellschaftlichen Ansätze im Umgang mit Prostitution
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Prostitution ein und erläutert den Hintergrund der Arbeit. Sie stellt die Relevanz der Thematik im gesellschaftlichen und politischen Diskurs heraus und beleuchtet die jüngsten Gesetzesänderungen in Frankreich und Deutschland, die den Anlass für die vergleichende Analyse bilden.
Kapitel 2 beleuchtet die Begriffsdefinitionen von Prostitution, die in der Arbeit verwendet werden. Es wird auf die verschiedenen Perspektiven und Definitionen eingegangen, die in der Literatur und im gesellschaftlichen Diskurs vertreten werden.
Kapitel 3 beleuchtet die soziale Realität der Prostitution in den drei Vergleichsländern. Hier werden die sozialen Bedingungen, die zu Prostitution führen können, und die Lebensbedingungen von Prostituierten beleuchtet. Die Darstellung der sozialen Realität fokussiert auf die drei Vergleichsgruppen, Schweden, Frankreich und Deutschland, und zeigt Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf.
Kapitel 4 stellt die drei Vergleichsgruppen – Schweden, Frankreich und Deutschland – mit ihren jeweiligen sozio-kulturellen und politischen Rahmenbedingungen vor. Es werden die jeweiligen geschichtlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen beleuchtet, die die heutige Situation der Prostitution in den jeweiligen Ländern prägen.
Kapitel 5 analysiert die politische Regulierung und Rechtslage der Prostitution in den drei Vergleichsländern. Es wird die jeweilige Gesetzgebung, die Entwicklung der Gesetzgebung und die Rolle des politischen Diskurses im Bereich der Prostitution untersucht.
Kapitel 5.2 befasst sich mit der Beratungs- und Öffentlichkeitsarbeit im Kontext der Prostitution in den drei Ländern. Es werden die unterschiedlichen Formen und Strategien der staatlichen und zivilgesellschaftlichen Arbeit vorgestellt und analysiert.
Kapitel 5.3 widmet sich dem gesellschaftlichen Diskurs um Prostitution in den drei Vergleichsländern. Es wird die öffentliche Wahrnehmung von Prostitution, die jeweiligen moralischen und ethischen Debatten und die Rolle von Medien und Politik im Diskurs untersucht.
Das Kapitel 6 beinhaltet das Fazit der Arbeit. Es werden die wichtigsten Ergebnisse der vergleichenden Analyse zusammengefasst und die unterschiedlichen Ansätze im Umgang mit Prostitution bewertet.
Schlüsselwörter
Die Masterarbeit widmet sich dem Thema Prostitution aus einer vergleichenden Perspektive. Die Arbeit fokussiert auf die politische und gesellschaftliche Regulierung der Prostitution in Schweden, Frankreich und Deutschland. Im Zentrum der Analyse stehen die unterschiedlichen Gesetze und die Entwicklung der politischen und gesellschaftlichen Debatten in den drei Ländern. Wichtige Schlüsselwörter sind: Prostitution, Vergleich, Politik, Gesellschaft, Recht, Gesetz, Schweden, Frankreich, Deutschland, Diskurs, Beratung, Öffentlichkeitsarbeit.
- Arbeit zitieren
- Carolien Schröder (Autor:in), 2017, Der Umgang mit Prostitution in ausgewählten europäischen Ländern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/388188