Das städtische Armenwesen hat sich im Laufe der Neuzeit grundlegend gewandelt. Während im Spätmittelalter und zu Beginn der Neuzeit Armut als geduldeter, gar erstrebenswerter Zustand gesellschaftlich anerkannt und unterstützt wurde, galt sie in späteren Jahren, als eine freiwillige und unplanmäßige Unterstützung nicht mehr genügte, als ernst zu nehmende Gefahr. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Umstrukturierung der Armenfürsorge im städtischen Bereich. Es soll die Entwicklung des städtischen Armenwesens beleuchtet werden, das sich sowohl in seiner Erscheinung, als auch in den Bereichen der Trägerschaft, der Finanzierung und der Verteilung fundamental veränderte. Einzelne Aspekte dieser Umgestaltungen sollen anhand von Fallbeispielen verdeutlicht werden, wobei der Verfasser bemüht ist, möglichst häufig auf die Entwicklung der Stadt Magdeburg einzugehen. Einleitend sollen die Erscheinungsformen und die Ursachen der städtischen Armut dargelegt werden, um zu verdeutlichen, welche Personen von der Armenfürsorge tangiert wurden. Der Bearbeitungszeitraum erstreckt sich vom 16. bis zum Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert, wobei im Zuge der Genese der Fürsorge auch spätmittelalterliche Erscheinungsformen einbezogen werden. Untersuchungsgegenstand sind deutsche Städte. Die neuere Forschung hat sich mehrfach mit dem Thema der städtischen Armenfürsorge befaßt, wobei i.d.R. punktuelle Untersuchungen veröffentlicht wurden. Für die Frühe Neuzeit sind vor allem die Werke von Thomas Fischer1 und Robert Jütte2 obligat. Quellen sind, besonders für das 17. und 18. Jahrhundert, in Form von Verordnungen, Gesetzen, Berichten etc. zahlreich vorhanden. 1 Fischer, Thomas: Städtische Armut und Armenfürsorge im 15. und 16. Jahrhundert. Sozialgeschichtliche Untersuchungen am Beispiel der Städte Basel, Freiburg i. Br. und Staßburg; Göttingen 1979. 2 Jütte, Robert: Obrigkeitliche Armenfürsorge in deutschen Reichsstädten der frühen Neuzeit. Städtisches Armenwesen in Frankfurt am Main und Köln; Köln 1984.
Inhaltsverzeichnis
- PROBLEMSTELLUNG
- ERSCHEINUNGSFORMEN UND URSACHEN DER ARMUT.
- Merkmale der städtischen Armut.
- Soziale Schichtung der Armen
- URSACHEN DER ARMUT
- DAS STÄDTISCHE ARMENWESEN
- DAS STÄDTISCHE ARMENWESEN BIS ZUM BEGINN DER NEUZEIT..
- DIE NEUORDNUNG DES ARMENWESENS IM BEGINNENDEN 16. JAHRHUNDERT
- NEUE WEGE DER ARMENFÜRSORGE IM 17. UND 18. JAHRHUNDERT
- SCHLUSSBETRACHTUNG.............
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung des städtischen Armenwesens in der Frühen Neuzeit, speziell vom 16. bis zum 18. Jahrhundert, mit besonderem Fokus auf die Stadt Magdeburg. Ziel ist es, die Umstrukturierung der Armenfürsorge zu beleuchten, die sowohl in ihrer Erscheinungsform als auch in den Bereichen der Trägerschaft, Finanzierung und Verteilung grundlegende Veränderungen erfuhr.
- Erscheinungsformen und Ursachen der städtischen Armut
- Soziale Schichtung der Armen in Städten der Frühen Neuzeit
- Entwicklung des städtischen Armenwesens im 16. und 17. Jahrhundert
- Neue Ansätze der Armenfürsorge im 18. Jahrhundert
- Veränderungen in der Trägerschaft, Finanzierung und Verteilung der Armenhilfe
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Problematik der städtischen Armut in der Frühen Neuzeit. Es werden die Merkmale der städtischen Armut und die unterschiedlichen sozialen Schichten von Armen beschrieben. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Entwicklung des städtischen Armenwesens von seinen Anfängen bis zum Beginn der Neuzeit, beleuchtet die Umstrukturierung im 16. Jahrhundert und führt schließlich neue Wege der Armenfürsorge im 17. und 18. Jahrhundert aus.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen städtische Armut, Armenfürsorge, soziale Schichtung, städtische Entwicklung, Frühe Neuzeit, 16. bis 18. Jahrhundert, Magdeburg.
- Arbeit zitieren
- Tobias Jantz (Autor:in), 2003, Städtische Armut und das städtische Armenwesen vom 16. bis zum 18. Jahrhundert, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38833