Chancengleichheit für alle. Das Ziel der Bildungsexpansion war unter anderem die Verbesserung der Bildungschancen aller sozialen Klassen und Schichten. Durch die Bildungsrevolte in den 1960er und 1970er Jahren, sowie dem anschließenden Ausbau und der breiten Öffnung des Bildungssystems wurde der Zugang zu höherer Bildung jeder Person unabhängig von deren sozialer, ökonomischer und kultureller Herkunft ermöglicht.
Aus persönlichem wissenschaftlichem Interesse soll diese Arbeit untersuchen, ob sich diese Chancengleichheit auf Bildung tatsächlich für alle Schichten verwirklichte oder ob sich diese Idee eher zu einer Illusion der Chancengleichheit im Bildungssystem entwickelte und welche Rolle die soziale Herkunft für den Bildungserfolg hierbei spielt. Bereits vor über 40 Jahren beschäftigte sich der französische Soziologe Pierre Bourdieu (1930-2002) mit der Frage nach der Bildungsgerechtigkeit. Er untersuchte den Zusammenhang von sozialer Herkunft und Bildungschancen in Frankreich.
Schon damals stellte er fest, dass die Chancengleichheit im Bildungssystem eine Illusion ist. Er lieferte mit seiner Theorie der kulturellen Reproduktion eine Erklärung, die begründen soll, wie das Schulsystem die sozialen Ungleichheiten erhält. Die soziale Selektivität und Chancenungleichheit des Bildungssystems ist auch in Deutschland vielfach beschrieben und belegt. Entgegen aller Reformbemühungen der vergangenen Jahrzehnte ist die Chance, einen qualifizierten Bildungsabschluss zu erlangen, nach wie vor in hohem Maße abhängig von der sozialen Herkunft.
Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, inwiefern die soziale Herkunft den Bildungserfolg beeinflusst und welche Rolle diese dabei spielt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Theorie der kulturellen Reproduktion nach Pierre Bourdieu
- Habitus
- Soziale Klasse
- Soziale Felder
- Kapital und Kapitalarten
- Zusammenfassung der kulturellen Reproduktion
- Die Bildungsexpansion und deren Folgen
- Die Verbindung von der kulturellen Reproduktion mit der Chancenverteilung im Bildungssystem
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit setzt sich zum Ziel, die Theorie der kulturellen Reproduktion nach Pierre Bourdieu zu untersuchen und deren Relevanz für das deutsche Bildungssystem zu beleuchten. Sie will zeigen, inwiefern die soziale Herkunft den Bildungserfolg beeinflusst und welche Rolle die Bildungsexpansion in diesem Zusammenhang spielt.
- Die Theorie der kulturellen Reproduktion nach Pierre Bourdieu
- Die Bedeutung des Habitus für die soziale Reproduktion
- Die Rolle von Kapitalformen (ökonomisches, kulturelles, soziales Kapital) im Bildungssystem
- Die Bildungsexpansion und ihre Folgen für die soziale Ungleichheit
- Die Verbindung von kultureller Reproduktion und Chancenverteilung im Bildungssystem
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Problematik der Chancengleichheit im Bildungssystem vor und führt in die Thematik der sozialen Reproduktion nach Bourdieu ein.
- Die Theorie der kulturellen Reproduktion nach Pierre Bourdieu: Dieses Kapitel erläutert die zentralen Konzepte der Bourdieuschen Theorie der kulturellen Reproduktion, wie z. B. Habitus, soziale Klasse, soziale Felder und Kapitalformen. Es wird gezeigt, wie diese Konzepte erklären können, wie soziale Ungleichheiten im Bildungssystem reproduziert werden.
- Die Bildungsexpansion und deren Folgen: Dieses Kapitel befasst sich mit den Folgen der Bildungsexpansion für die soziale Ungleichheit. Es wird untersucht, inwiefern die Bildungsexpansion tatsächlich zu einer Verbesserung der Bildungschancen aller sozialen Schichten geführt hat oder ob sie eher zu einer Illusion der Chancengleichheit geführt hat.
- Die Verbindung von der kulturellen Reproduktion mit der Chancenverteilung im Bildungssystem: In diesem Kapitel wird die Verbindung zwischen der Theorie der kulturellen Reproduktion und der Chancenverteilung im Bildungssystem hergestellt. Es wird untersucht, wie die verschiedenen Kapitalformen die Bildungschancen von Kindern aus verschiedenen sozialen Schichten beeinflussen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen soziale Ungleichheit, Bildungssystem, kulturelle Reproduktion, Habitus, soziale Klasse, Kapitalformen, Bildungsexpansion und Chancenverteilung.
- Arbeit zitieren
- Monika Jenke (Autor:in), 2015, Die kulturelle Reproduktion nach Pierre Bourdieu, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/388829