Der folgende Aufsatz wird die Geschehnisse um Langemarck zunächst in den historischen Kontext einordnen, um dann den historischen Kern des Langemarck-Mythos zu analysieren, indem der Aufsatz den Bericht der Obersten-Heeresleitung auf seinen Wahrheitsgehalt prüft. Hierzu werden unter anderem Frontberichte deutscher Soldaten zur Rate gezogen. Darauffolgend beschäftig sich der Text mit der Frage nach der Verwendung des Mythos zur Zeit der Weimarer Republik und des 3. Reichs, in dem die Toten von Langemarck zu Heldenikonen stilisiert wurden. Relevant ist diese Frage insofern, als das Propaganda eine tragende Säule des Systems im Dritten Reich bildete. Auch heute noch wird den Gefallenen von Langemarck, zumeist von Burschenschaften, gedacht.
Der Langemarck-Mythos bezieht sich auf einen Bericht der Obersten Heeresleitung vom 10. November 1914,somit ist der Mythos in die Zeit der sogenannten 'Ersten Flandernschlacht' in Belgien einzuordnen. Diese ereignete sich vom 22. Oktober – 15. November nahe der Stadt Ypern. Im Vorfeld waren die Deutschen Truppen im Zuge des Schlieffenplan bis an die Marne vorgerückt, wo sie von Französischen Truppen bei der Marneschlacht (5. - 12. September) aufgehalten wurden. Infolgedessen kam es zum sogenannten 'Wettlauf zum Meer', bei dem beide Kriegsparteien versuchten, den jeweiligen Gegner auf dem Weg zur französischen Küste zu flankieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Haupteil
- Historischer Kern
- Der Langemarck-Mythos in Weimar und im 3. Reich
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Aufsatz untersucht den Langemarck-Mythos, seine historischen Grundlagen und seine instrumentalisierte Verwendung in der Weimarer Republik und im Dritten Reich. Ziel ist es, die Diskrepanz zwischen dem propagandistischen Bild und der historischen Realität aufzuzeigen.
- Der historische Kern des Langemarck-Mythos und seine Abweichung von den tatsächlichen Ereignissen.
- Die Rolle des Mythos in der politischen Propaganda der Weimarer Republik.
- Die instrumentalisierung des Langemarck-Mythos im nationalsozialistischen Deutschland.
- Die Verwendung des Mythos als Mittel der "Mentalen Mobilmachung".
- Der Vergleich zwischen der propagandistischen Darstellung und den Berichten von Zeitzeugen.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt den Langemarck-Mythos vor, basierend auf einem Bericht der Obersten Heeresleitung, und skizziert den Aufbau des Aufsatzes. Der Mythos wird in seinen historischen Kontext eingeordnet und die Forschungsfrage nach der Verwendung des Mythos in der Weimarer Republik und im Dritten Reich formuliert. Die Bedeutung des Mythos im Kontext der nationalsozialistischen Propaganda wird hervorgehoben.
Historischer Kern: Dieses Kapitel analysiert den historischen Kern des Langemarck-Mythos, indem es den Bericht der Obersten Heeresleitung kritisch hinterfragt und mit Frontberichten deutscher Soldaten vergleicht. Es wird gezeigt, dass das propagandistische Bild von singenden jungen Soldaten, die den Feind angreifen, nicht den Tatsachen entspricht. Das Singen diente oft dazu, Beschuss aus den eigenen Reihen zu vermeiden. Der Anteil von Schülern und Studenten in den beteiligten Regimentern war geringer als im Mythos dargestellt. Trotz der kritischen Auseinandersetzung mit dem Mythos wird die tatsächliche Opferbereitschaft und der Patriotismus der Soldaten anerkannt. Die Diskrepanz zwischen der positiven Darstellung des militärischen Erfolgs im Bericht und der tatsächlichen militärischen Bedeutungslosigkeit oder dem Fehlschlagen der Schlacht wird herausgestellt.
Der Langemarck-Mythos in Weimar und im 3. Reich: Dieses Kapitel beleuchtet die Instrumentalisierung des Langemarck-Mythos durch die NSDAP in der Weimarer Republik und im Dritten Reich. Die NSDAP nutzte den Mythos, um sich als Partei der Frontsoldaten zu präsentieren und die Integration von Kriegsgeschädigten zu fördern. Der Mythos passte perfekt in die nationalsozialistische Ideologie, die den Frontsoldaten als Vorbild für den neuen Menschen sah. Der Totenkult und der Heldengedenktag spielten eine wichtige Rolle in der nationalsozialistischen Propaganda und Jugendbildung, wobei der Langemarck-Mythos als Werkzeug der "Mentalen Mobilmachung" diente.
Schlüsselwörter
Langemarck-Mythos, Erster Weltkrieg, Propaganda, Weimarer Republik, Drittes Reich, nationale Identität, Heldengedenken, Totenkult, "Mentale Mobilmachung", Frontberichte, Oberstleutnant Heeresleitung, Kriegsgeschädigte, Patriotismus, Opferbereitschaft, historische Realität, Mythenbildung.
Häufig gestellte Fragen zum Langemarck-Mythos
Was ist der Inhalt dieses Textes?
Dieser Text ist eine umfassende Vorschau auf eine akademische Arbeit, die sich mit dem Langemarck-Mythos auseinandersetzt. Er beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der historischen Grundlagen des Mythos und seiner instrumentalisierten Verwendung in der Weimarer Republik und im Dritten Reich.
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil mit den Unterkapiteln "Historischer Kern" und "Der Langemarck-Mythos in Weimar und im 3. Reich", sowie ein Fazit (obwohl das Fazit im Preview nicht detailliert ist).
Was ist die Zielsetzung des Textes?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Diskrepanz zwischen dem propagandistischen Bild des Langemarck-Mythos und der historischen Realität aufzuzeigen. Es wird untersucht, wie der Mythos in der politischen Propaganda der Weimarer Republik und im nationalsozialistischen Deutschland instrumentalisiert wurde.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die wichtigsten Themen sind: der historische Kern des Langemarck-Mythos und seine Abweichung von den tatsächlichen Ereignissen; die Rolle des Mythos in der Weimarer Republik; die Instrumentalisierung des Mythos im Dritten Reich; die Verwendung des Mythos als Mittel der "Mentalen Mobilmachung"; und ein Vergleich zwischen propagandistischer Darstellung und Zeitzeugenberichten.
Was ist der historische Kern des Langemarck-Mythos?
Der Text analysiert kritisch den Bericht der Obersten Heeresleitung und vergleicht ihn mit Frontberichten. Er zeigt, dass das propagandistische Bild von singenden, angreifenden jungen Soldaten nicht der Realität entspricht. Der Anteil von Schülern und Studenten war geringer als dargestellt, und das Singen diente oft dazu, Beschuss aus den eigenen Reihen zu vermeiden. Trotzdem wird die Opferbereitschaft und der Patriotismus der Soldaten anerkannt, und die Diskrepanz zwischen der positiven Darstellung des militärischen Erfolgs und der tatsächlichen militärischen Bedeutungslosigkeit wird hervorgehoben.
Wie wurde der Langemarck-Mythos in der Weimarer Republik und im Dritten Reich verwendet?
Die NSDAP instrumentalisierte den Mythos, um sich als Partei der Frontsoldaten zu präsentieren und die Integration von Kriegsgeschädigten zu fördern. Der Mythos passte zur nationalsozialistischen Ideologie und diente als Werkzeug der "Mentalen Mobilmachung" im Rahmen des Totenkults und des Heldengedenkens.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Text?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Langemarck-Mythos, Erster Weltkrieg, Propaganda, Weimarer Republik, Drittes Reich, nationale Identität, Heldengedenken, Totenkult, "Mentale Mobilmachung", Frontberichte, Oberstleutnant Heeresleitung, Kriegsgeschädigte, Patriotismus, Opferbereitschaft, historische Realität, Mythenbildung.
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- Jonas Bickmann (Author), 2014, Der Langemarck Mythos, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/389021