In dieser Seminararbeit geht es darum, die Verhaltenssteuerung von Mitarbeitern anhand von RAPM- Kennzahlen zu analysieren und zu beurteilen. Zunächst wird in der Einleitung die Notwendigkeit einer risikoadjustierten Performancemessung umrissen, um dann im zweiten Kapitel auf einige ausgewählte Performancemaße zur Banksteuerung näher einzugehen. Im dritten Kapitel soll die Verbindung der RAPM- Kennzahlen mit der Verhaltenssteuerung erfolgen. Es soll analysiert werden, ob durch den Einsatz der risikoadjustierten Performancemaße die Entscheidungen der Mitarbeiter mit den Vorstellungen der Eigentümer in Übereinstimmung gebracht werden können. Aufgrund des vorgegebenen Rahmens ist eine umfassende Betrachtung nicht möglich.
Der Einfluss von Risiken auf die Geschäftssteuerung in Banken hat in der jüngeren Vergangenheit zugenommen. Insbesondere in Zeiten wirtschaftlichen Abschwungs treten auf Grund vermehrter Unternehmensinsolvenzen erhöhte Kreditverluste auf und belasten das Eigenkapital. Auch bringt eine zunehmend globale Verflechtung der Kapitalmärkte einen verstärkten internationalen Wettbewerb um Investoren mit sich. In diesem Zuge nehmen sehr viele Unternehmen eine „Shareholder Value– Orientierung“ vor. Aktienanleger verlangen einen marktgerechten Ertrag für ihr investiertes Kapital. Dabei gilt das Eigenkapital der Bank als begrenzt vorhandene Ressource und muss demnach effizient eingesetzt werden. Bankvorstände sind also gehalten ihre Institute ertrags- und risikoorientiert zu führen. Auch eine volatilere Bewertung von traditionellen Sicherheiten erfordert ein Umdenken, bessere Möglichkeiten zum aktiven Management von Kreditrisiken durch neuartige Instrumente ermöglichen dieses. Außerdem hat sich das Bankgeschäft enorm verändert. Gute Unternehmen finanzieren sich heute sehr oft direkt über den Kapitalmarkt, schlechte Unternehmen finanzieren sich weiterhin über Bankkredite. Dies führt natürlich zu schlechteren Kreditportfolios der Banken. Außerdem hat sich ein erhöhtes Preis-Leistungsbewusstsein der Kundschaft herausgebildet. Des weiteren verteilen Kunden ihre Geschäfte heute auf mehrere Institute. Alle diese Faktoren führen zu einem verschärften Wettbewerb und zu sinkenden Erträgen, was durch die Globalisierung verstärkt wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Vorstellung und Bewertung einiger ausgewählter Performancemaße zur Banksteuerung
- 2.1 Traditionelle Performancemaße
- 2.2 Risikoadjustierte Performancemaße
- 2.2.1 Aufbau und Ziel eines risikoadjustierten Kennzahlensystems
- 2.2.2 Kurzvorstellung des Value at Risk, der Standardabweichung sowie des Lower Partial Moment One als Methoden zur Quantifizierung von Risiken
- 2.2.3 Einzelne auserwählte Kennzahlen
- 3. Beurteilung der Eignung von RAPM- Kennzahlen zur Verhaltenssteuerung und Überprüfung der von ihnen ausgehenden Wirkung
- 3.1 Notwendigkeit von Anreizsystemen und Anforderungen an ein Anreizsystem
- 3.2 Investitionsentscheidungen risikoaverser Eigentümer
- 3.3 RAPM- Kennzahlen als Bestandteil eines leistungsorientierten Gehaltssystems und kritische Würdigung
- 3.3.1 Die asymmetrische Entlohnungsfunktion und ihre Wirkung
- 3.3.2 Investitionsentscheidung der Mitarbeiter bei Einbezug verschiedener Kennzahlen
- 3.3.3 Konfliktpotentiale und Probleme
- 3.3.4 Schlussfolgerungen
- 4. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Eignung von risikoadjustierten Performancemaßen (RAPM) zur Verhaltenssteuerung von Bankmitarbeitern. Dabei wird untersucht, inwiefern die Verwendung von RAPM-Kennzahlen die Entscheidungsfindung von Mitarbeitern beeinflusst und ob sie zu einem effizienten und risikogesteuerten Verhalten beitragen können.
- Bewertung von traditionellen und risikoadjustierten Performancemaßen
- Analyse der Auswirkungen von RAPM-Kennzahlen auf die Entscheidungsfindung von Bankmitarbeitern
- Beurteilung der Eignung von RAPM-Kennzahlen für die Gestaltung von Anreizsystemen
- Untersuchung von Konfliktpotenzialen und Problemen im Zusammenhang mit der Verwendung von RAPM-Kennzahlen
- Schlussfolgerungen zur Relevanz von RAPM-Kennzahlen für die Verhaltenssteuerung von Bankmitarbeitern
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel liefert eine Einleitung in die Thematik der Verhaltenssteuerung von Bankmitarbeitern mit RAPM-Kennzahlen. Kapitel 2 präsentiert und bewertet verschiedene Performancemaße zur Banksteuerung, darunter traditionelle und risikoadjustierte Kennzahlen. Es wird insbesondere auf den Value at Risk, die Standardabweichung und den Lower Partial Moment One eingegangen. Kapitel 3 fokussiert auf die Beurteilung der Eignung von RAPM-Kennzahlen zur Verhaltenssteuerung. Es werden die Notwendigkeit von Anreizsystemen sowie die Auswirkungen von RAPM-Kennzahlen auf die Entscheidungsfindung von Mitarbeitern beleuchtet. Darüber hinaus wird die asymmetrische Entlohnungsfunktion und ihre Wirkung auf das Verhalten der Mitarbeiter untersucht.
Schlüsselwörter
Risikoadjustierte Performancemessung (RAPM), Bankmitarbeiter, Verhaltenssteuerung, Anreizsysteme, Performancemaße, Value at Risk, Standardabweichung, Lower Partial Moment One, Entscheidungsfindung, Investitionsentscheidungen, asymmetrische Entlohnungsfunktion, Konfliktpotentiale.
- Quote paper
- Christiane Dahl (Author), 2004, Verhaltenssteuerung von Bankmitarbeitern mit RAPM- Kennzahlen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38907