Wie kommt ein gesellschaftliches Zusammenleben zustande, welches den Menschen bestmögliche Aussichten bietet, ihre Interessen wahrzunehmen und ihre Ziele erfolgreich zu verfolgen? Friedrich August von Hayek beschäftigte sich Zeit seines Lebens mit einer Erklärung für dieses gesellschaftliche Phänomen. Seine Überlegungen wurden entscheidend geprägt durch die liberalen angelsächsischen Theorien des 18. Jahrhunderts. Zum einen findet die freiheitliche Ordnung unserer Gesellschaft große Beachtung, deren Begründung nach liberaler Auffassung in der Entstehung von Regeln und Institutionen zu finden ist. Darüber hinaus trägt Hayek der allgemeinen skeptischen Auffassung David Humes Rechung, welcher die Grenzen der menschlicher Vernunft und des Wissens erkennt.
Der erste Teil dieser Seminararbeit gibt einen Überblick über das Kapitel zwei des Werkes „Recht, Gesetz und Freiheit“, mit dem Titel „Kosmos und Taxis“. Thematik ist die Entstehung der Strukturen unserer Gesellschaft und die Frage wie eine solche Ordnung beschaffen sein muss, damit ein Zusammenleben möglich ist. Hat sich unsere Gesellschaft über einen evolutorischen Prozess herausgebildet oder ist sie das Resultat überlegener menschlicher Intelligenz? Welche Regeln liegen dieser Ordnung zugrunde, die eine funktionierende Gesamtordnung ermöglichen?
Die Probleme von Eingriffen in die gesellschaftliche Ordnung, die Anmaßung von Wissen durch zentrale Planung und die daraus resultierende Bedrohung der Freiheit, stehen im zweiten Teil im Vordergrund. Es soll der Gegensatz zwischen einer freiheitlichen, liberalen Ordnung auf der Grundlage von Regeln gerechten Verhaltens und einem sozialistischen System, welches entscheidend durch Zielvorgaben und Zwänge geprägt wird, aufgezeigt werden. Es erfolgt eine Darstellung der Wissensproblematik anhand der Unzulänglichkeiten sozialistischer Planung. Ich möchte in dieser Seminararbeit, anhand der Zwillingsidee, sowie dem ordnungsökonomischen Zusammenspiel zwischen der Regelordnung und der Handelnsordnung, mögliche Lösungsmechanismen aufzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kosmos und Taxis
- Der Begriff der Ordnung
- Spontane Ordnung und Organisation
- Die Regeln der spontanen Ordnung und der Organisation
- Die ,,Große Gesellschaft"
- Die Frage der Koexistenz und der Kombinierbarkeit der Ordnungen
- Anmerkung über die historische Entwicklung der beiden Ordnungsbegriffe
- Die Zerstörung der spontanen Ordnung
- Einleitung
- Liberalismus und Handlungsfreiheit
- Sozialismus und die Bedrohung der Freiheit
- Die Anmaßung von Wissen und die Zwillingsidee der spontanen Ordnung und der kulturelle Evolution
- Probleme der sozialistischen Realität
- Regelordnung und Handelnsordnung
- Politik als Ordnungspolitik
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit den Überlegungen von Friedrich August von Hayek zu einer freiheitlichen Gesellschaftsordnung. Sie analysiert seine Konzepte der spontanen Ordnung und der Organisation sowie die damit verbundenen Herausforderungen für die Freiheit und das menschliche Zusammenleben. Hayeks Argumentation basiert auf einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Sozialismus und den Gefahren zentraler Planung.
- Spontane Ordnung und Organisation als zwei verschiedene Formen gesellschaftlicher Ordnung
- Die Bedeutung von Regeln und Institutionen für eine freiheitliche Ordnung
- Die Kritik an der Anmaßung von Wissen durch zentrale Planung
- Die Bedrohung der Freiheit durch sozialistische Systeme
- Die Rolle der Marktwirtschaft und das Prinzip der "unsichtbaren Hand"
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird der Begriff der Ordnung erläutert und die Unterscheidung zwischen spontaner Ordnung und Organisation eingeführt. Hayek argumentiert, dass die spontane Ordnung, die durch den evolutionären Prozess des menschlichen Handelns entsteht, den Kern einer funktionierenden Gesellschaft bildet. Die Organisation, die durch bewusste Planung und Hierarchie entsteht, wird als eine weniger effiziente und weniger flexible Form der Ordnung betrachtet.
Im zweiten Kapitel geht es um die „Zerstörung der spontanen Ordnung" durch sozialistische Ideologien und Politiken. Hayek kritisiert die Anmaßung von Wissen durch zentrale Planung und die damit verbundene Gefahr der Unterdrückung der Freiheit. Er argumentiert, dass ein freier Markt, der auf dem Prinzip der "unsichtbaren Hand" basiert, die besten Bedingungen für wirtschaftliche Prosperität und menschliche Freiheit bietet.
Schlüsselwörter
Spontane Ordnung, Organisation, Freiheit, Liberalismus, Sozialismus, Anmaßung von Wissen, zentrale Planung, Marktwirtschaft, „unsichtbare Hand“, Regelordnung, Handelnsordnung.
- Arbeit zitieren
- Nina Halaczinsky (Autor:in), 2004, Zu: Friedrich August von Hayeks "Kosmos und Taxis" und "Die Zerstörung der spontanen Ordnung", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39019