Wortschatzinventare sind spätestens seit Einführung des Prüfungsformates „Zertifikat Deutsch als Fremdsprache“ (1972) ein Maßstab für die Bewertung von Lehrwerken im Bereich Deutsch als Fremdsprache (vgl. Funk 1994: 56/57). Für Grundstufenlehrwerke galt das Wortschatzinventar des „ZDaF“ (und gilt entsprechend das Inventar des „Zertifikat Deutsch“ ) „als allgemein verbindliche Bezugsgröße“. (Bohn 1996: 14) War es aber bis zur Entstehung des „Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen“ relativ beliebig, wann welche Inhalte der „ZDaF“- und danach der „Zertifikat“-Inventare in Grundstufenlehrwerken thematisiert wurden, so ist nun durch die Niveaustufenbeschreibungen des „Referenzrahmen“ einerseits und durch die aus den Vorgaben des „Referenzrahmen“ abgeleiteten Prüfungsformate bis zum „Zertifikatsniveau“ andererseits ein neues Anforderungsprofil für Lehrwerke entstanden. Die Grundstufe ist nunmehr definiert durch die Kannbeschreibungen der Kompetenzniveaus A1, A2 und B1. Zugleich ist das Wortschatzinventar des „Zertifikat“ zum Teil durch die Inventare der Prüfungen „Start Deutsch“ innerhalb der „Grundstufe“ an eine der beiden Niveaustufen A1 oder A2 gekoppelt.
In dieser Arbeit wird nun untersucht, welche konkreten Anforderungen diese neuen Bedingungen an das Wortschatzinventar eines Grundstufenlehrwerks stellen und inwieweit diese von einem konkreten Lehrwerk („Delfin“, Aufderstraße 2001) berücksichtigt werden, das sowohl mit der Orientierung am „Referenzrahmen“, als auch mit der Berücksichtigung der neuen Prüfungsformate beworben wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Eingrenzung des Analysegegenstandes
- Das Wortschatzinventar als Objekt der Lehrwerkanalyse
- Aktuelle Prüfungsformate und ihre Wortschatzinventare
- Der „,Gemeinsame europäische Referenzrahmen“ und das Thema ,,Wortschatz“
- ,,Profile deutsch“, die Niveaustufen und der zugeordnete Wortschatz
- Das Wortschatzinventar von,,Delfin“
- Das Wortschatzinventar in Lektion 7 von „Delfin“ im Abgleich mit „Zertifikat“ und „Start“
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Anforderungen, die der „Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen“ und die Prüfungsformate „Zertifikat Deutsch“ und „Start Deutsch“ an das Wortschatzinventar eines Grundstufenlehrwerks stellen. Dabei wird der Fokus auf das Lehrwerk „Delfin“ gelegt, um zu überprüfen, inwieweit es diesen Anforderungen gerecht wird.
- Der Einfluss des „Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens“ auf das Wortschatzinventar von Lehrwerken
- Die Rolle des „Zertifikat Deutsch“ und „Start Deutsch“ bei der Gestaltung des Wortschatzes in Grundstufenlehrwerken
- Die Analyse des Wortschatzinventars in „Delfin“ im Hinblick auf den „Referenzrahmen“ und die Prüfungsformate
- Die Bedeutung des „Profile deutsch“ als Brücke zwischen dem „Referenzrahmen“ und konkreten sprachlichen Phänomenen
- Die Herausforderungen bei der Gestaltung eines niveaustufentreuen Wortschatzinventars in Grundstufenlehrwerken
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung führt das Thema der Arbeit ein und stellt die Relevanz von Wortschatzinventaren in Grundstufenlehrwerken im Kontext des „Zertifikat Deutsch“ und „Start Deutsch“ sowie des „Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens“ heraus.
- Eingrenzung des Analysegegenstandes: Hier werden die wichtigsten Begriffe und Konzepte, die in der Arbeit relevant sind, definiert.
- Das Wortschatzinventar als Objekt der Lehrwerkanalyse: Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung von Wortschatzinventaren als Maßstab für die Bewertung von Lehrwerken im Bereich Deutsch als Fremdsprache.
- Aktuelle Prüfungsformate und ihre Wortschatzinventare: Hier werden die Prüfungsformate „Zertifikat Deutsch“ und „Start Deutsch“ vorgestellt und deren Bedeutung für die Gestaltung von Wortschatzinventaren in Lehrwerken beleuchtet.
- Der „,Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen“ und das Thema ,,Wortschatz“: Dieses Kapitel erläutert die Bedeutung des „Referenzrahmens“ für die Definition von Kompetenzniveaus und die Gestaltung von Lehrwerksinhalten, insbesondere im Bereich des Wortschatzes.
- ,,Profile deutsch“, die Niveaustufen und der zugeordnete Wortschatz: Hier werden die verschiedenen Niveaustufen des „Referenzrahmens“ vorgestellt und die Bedeutung von „Profile deutsch“ für die Umsetzung der Niveaustufen in konkreten sprachlichen Phänomenen wie Wortschatz und Grammatik erläutert.
- Das Wortschatzinventar von,,Delfin“: Dieses Kapitel analysiert das Wortschatzinventar des Lehrwerks „Delfin“ und untersucht, inwieweit es den Anforderungen des „Referenzrahmens“ und der Prüfungsformate entspricht.
- Das Wortschatzinventar in Lektion 7 von „Delfin“ im Abgleich mit „Zertifikat“ und „Start“: Hier wird das Wortschatzinventar einer konkreten Lektion in „Delfin“ analysiert und im Vergleich zu den Wortschatzinventaren des „Zertifikat Deutsch“ und „Start Deutsch“ betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse des Wortschatzinventars in Grundstufenlehrwerken für Deutsch als Fremdsprache, insbesondere im Kontext des „Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens“, der Prüfungsformate „Zertifikat Deutsch“ und „Start Deutsch“, sowie des Lehrwerks „Delfin“. Zentrale Themen sind die Niveaustufenbeschreibungen des „Referenzrahmens“, die Umsetzung des „Referenzrahmens“ in „Profile deutsch“, die Entwicklung von Wortschatzinventaren für Lehrwerke und die Bedeutung von Prüfungsformaten für die Gestaltung von Wortschatzinhalten.
- Arbeit zitieren
- Christian Seiffert (Autor:in), 2005, Wie werden die Vorgaben für das Wortschatzinventar eines Sprachen-Lehrbuches in "Delfin" umgesetzt?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39117