Es gibt viel mögliche Arten einen Film zu untersuchen: filmwissenschaftlich und ökonomisch sind nur die häufigst angewandten Methoden, musik- oder bildwissenschaftliche, psychologische und narrative Aspekte können ebenso Grundlage einer Analyse sein. Hier jedoch möchte ich auf keine dieser Vorgehensweisen zurückgreifen, sondern den Film 2001 - a space odyssee in seiner philosophisch, kulturwissenschaftlichen Dimension begreifen. Und dabei besonders auf prometheische Motive hin untersuchen. Viele Gedanken sind nur angerissen, keiner Pro- und Contra-Struktur folgend, nicht alles wird stringent weiterverfolgt und manches kreist, wie die Raumschiffe zur Blauen Donau, frei im Kubrick Universum. Die Wiederkehr des Ewiggleichen wirkt nirgendwo stärker als im Kino. Film ist Erzählen mit Bildern, und ebenso wie Neologismen nur soweit vom Bekannten abweichen dürfen, dass ihr Sinn im narrativen Zusammenhang noch erfassbar bleibt, so erlauben die Sehgewohnheiten, Filmbilder nur um Nuancen zu verschieben, nicht aber brechend zu überfordern. Prometheus brachte durch kühne Frechheit das Feuer des Fortschritts in die Welt, um zur Strafe ewiggleiche Qualen zu erleiden. Jeden Tag frisst der Adler die Leber des Prometheus und jede Nacht wächst sie wieder nach, erst der Halbgott Herkules kann die auf Ewigkeit bestimmte Strafe aufheben und erst der Überregisseur Kubrick schafft es, die ewiggleichen Filme mit neuen Bildern zu versehen. So müssen wir als Menschen nicht nur erlernen, mit den Gaben des Prometheus umzugehen, sowie den Fluch der Pandora erleiden, sondern auch Hollywoods Bildgaben verarbeiten. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Prometheische Motive in Stanley Kubricks 2001 – a space odyssee
- Die Wiederkehr des Ewiggleichen
- In zwei Dimensionen erscheint 2001. - a space odyssee als himmelstürmende Vision:
- Die Knochenwaffe, der Füllfederhalter, das Raumschiff
- So bricht der Mensch zum Mond auf
- Dr. Floyd steht vor dem Monolithen
- Drei prometheischen Konzeptionen vereinigen sich im Werk Kubricks:
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay analysiert Stanley Kubricks Film 2001 – a space odyssee unter dem Aspekt prometheischer Motive. Er untersucht, wie der Film die mythologische Figur des Prometheus und deren Verbindung zu Fortschritt, Strafe und Selbstüberwindung widerspiegelt. Der Essay beleuchtet die Rolle des schwarzen Monolithen als Katalysator für den menschlichen Fortschritt und die damit einhergehenden Folgen.
- Prometheische Motive im Film
- Die Folgen des Fortschritts
- Die Rolle des schwarzen Monolithen
- Die Hyperrealität in Kubricks Filmen
- Simulation und Realität
Zusammenfassung der Kapitel
- Der Essay beginnt mit einer Einleitung, die verschiedene Möglichkeiten zur Analyse von Filmen beschreibt und den Fokus auf die philosophisch-kulturwissenschaftliche Dimension von 2001 a space odyssee legt.
- Im Anschluss wird die Wiederkehr des Ewiggleichen im Film untersucht, insbesondere im Kontext der Sehgewohnheiten des Publikums.
- Das Kapitel "In zwei Dimensionen erscheint 2001. - a space odyssee als himmelstürmende Vision:" beleuchtet die prometheischen Motive, die sowohl in den Bildern als auch in der Handlung des Films zum Ausdruck kommen.
- Der Essay analysiert die Entwicklung des Menschen vom Primaten zum Raumfahrer und stellt die Rolle von technologischem Fortschritt als "prometheisches Geschenk" in den Vordergrund.
- Die Begegnung des Astronauten Dr. Floyd mit dem Monolithen und die anschließende Odyssee zum Jupiter werden in diesem Kapitel behandelt. Der Essay zeigt die Ambivalenz des Fortschritts auf, die sowohl zum Segen als auch zum Fluch der Menschheit wird.
- Der Essay befasst sich mit den drei prometheischen Konzeptionen, die sich im Werk Kubricks vereinen: die mythologische des Fortschritt bringenden Göttlichen, die Selbstüberwindung und die Scham vor dem größeren Werk.
Schlüsselwörter
Prometheische Motive, Fortschritt, Strafe, Selbstüberwindung, schwarzer Monolith, Hyperrealität, Simulation, Realität, 2001 – a space odyssee, Stanley Kubrick, Günther Anders.
- Arbeit zitieren
- Jens-Florian Groß (Autor:in), 2003, Prometheische Motive in Stanley Kubricks 2001 - a space odyssee, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39226