An einem warmen, sonnigen Sonntagmorgen sitzt man gemütlich im Garten und frühstückt. Marmelade und Honig stehen auf dem Tisch. Da erscheint eine Wespe, sofort erkennbar am gelb-schwarz gestreiften Hinterleib. Völlig unbekümmert fliegt sie die Marmelade an, landet und saugt sich ohne Umschweife voll. Bald darauf ist die zweite, dritte und vierte Wespe da. Am Tisch wird man unruhig. Nur noch zögernd und vorsichtig wird von der Marmelade genommen. Niemand versucht, diese doch lächerlich kleinen Tiere zu verscheuchen, wie man es mit Fliegen ganz selbstverständlich machen würde. Weshalb? Fast jeder erwachsene Mensch hat irgendwann einmal mit dem Stechapparat der Wespe Bekanntschaft gemacht; er hat gelernt, dass diese Tiere recht unangenehme, schmerzhafte Stiche versetzen können. Sobald das gelb-schwarz gestreifte Insekt auftaucht, werden solche Menschen unruhig und reagieren mit heftiger Abwehr, Flucht oder ergebener Duldung. Mit dem gelb-schwarzen Hinterleib verknüpft sich ein Leben lang die unangenehme Erinnerung an den Schmerz. Diese Erfahrungen und Erkenntnisse gelten auch in der Tierwelt (siehe Punkt 2). Bekanntlich gilt im Tierreich die Regel "Fressen und gefressen werden". Alle Tiere haben eine Strategie, um in diesem Kampf zu überleben, also nicht gefressen zu werden. Eine Strategie wäre sich zu verstecken, sich "unsichtbar" machen, man spricht von Tarnung. Die zweite Möglichkeit ist im obigen Beispiel beschrieben; die Tiere sind lebhaft gefärbt, und doch überleben sie mit dem gleichen Erfolg wie die getarnten Arten. In meiner Ausarbeitung möchte ich mich genauer mit dem Schutzmechanismus der Warnung beschäftigen und aus den verschiedenen Tiergruppen einige Beispiele aufführen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Vorteile der Warnfärbung
- Die Evolution der Warnfärbung
- Warnfarben bei Säugetieren
- Warnfarben bei Amphibien
- Warnfarben bei Fischen
- Warnfarben bei Insekten
- Warnfarben bei den übrigen Tiergruppen (Beispiele)
- Aves
- Mollusca
- Mimikry
- Bates'tsche Mimikry
- Beispiel: Die Hornissenschwebfliege
- Müllersche Mimikry
- Beispiel: Passionsblumenschmetterlinge
- Experimente zur Belegung
- Bates'tsche Mimikry
- Einbettung in den Unterricht
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Ausarbeitung analysiert den Schutzmechanismus der Warnfärbung im Tierreich. Ziel ist es, die Vorteile der Warnfärbung darzustellen und die Entstehung dieser Eigenschaft im evolutionären Kontext zu beleuchten.
- Vorteile der Warnfärbung für Tiere
- Entwicklung der Warnfärbung im Laufe der Evolution
- Beispiele für Warnfarben in verschiedenen Tiergruppen
- Mimikry als Form des Schutzes und der Tarnung
- Die Bedeutung von Warnfarben im Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Der Text führt mit dem Beispiel der Wespe und ihrer Warnfärbung in das Thema der Warnfarben bei Tieren ein. Er stellt die Bedeutung von Schutzmechanismen im Tierreich dar und beschreibt die Warnfärbung als eine effektive Strategie zum Überleben.
- Die Vorteile der Warnfärbung: Dieses Kapitel analysiert die Vorteile der Warnfärbung für Tiere. Es wird erklärt, wie die auffällige Färbung Raubtiere abschreckt und die Überlebenschancen der Tiere erhöht. Die Versuche des Forschers JACOBI mit Wolfmilchschwärmern werden als Beweis für die Wirksamkeit der Warnfärbung angeführt.
- Die Evolution der Warnfärbung: Das Kapitel beschreibt die Entstehung der Warnfärbung im Laufe der Evolution. Es werden zwei mögliche Entstehungspfade vorgestellt: die auffällige Farbe als ursprünglich vorteilhaftes Merkmal für die Partnerfindung und die ungenießbarkeit als Primärfaktor, der die Entwicklung der Warnfärbung begünstigte.
- Warnfarben bei Säugetieren, Amphibien, Fischen, Insekten und anderen Tiergruppen: Die Kapitel 4 bis 8 widmen sich verschiedenen Tiergruppen und zeigen die verschiedenen Warnfarben und -muster, die in diesen Gruppen vorkommen.
- Mimikry: Das Kapitel 9 untersucht die unterschiedlichen Formen der Mimikry. Es werden die Bates'tsche Mimikry und die Müllersche Mimikry mit konkreten Beispielen vorgestellt und die Funktion dieser Tarntechniken erläutert.
- Einbettung in den Unterricht: Das Kapitel 10 beschäftigt sich mit der Bedeutung von Warnfarben im Unterricht. Es zeigt, wie dieses Thema in den Schulunterricht integriert werden kann und welche Möglichkeiten sich für die Vermittlung von biologischen Inhalten bieten.
Schlüsselwörter
Warnfärbung, Evolution, Mimikry, Schutzmechanismus, Tierwelt, Raubtiere, Beutetiere, Ungenießbarkeit, Tarnung, Bates'tsche Mimikry, Müllersche Mimikry, Unterricht, Biologie
- Arbeit zitieren
- Bianca Behrens (Autor:in), 2005, Farben - Warnsignale bei Tieren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39281