[...] Das Klischee hingegen habe ich aus dem Grunde gewählt, da es dem Stereotyp sehr ähnlich ist und gleiche Entwicklungsstufen durchlaufen hat. Angesichts der Parallelitäten von Klischee und Stereotyp muss man sich fragen, was die beiden unterscheidet und wie man sie auseinanderhalten kann. Um hierauf an späterer Stelle eine Antwort geben zu können, soll zunächst der Begriff des Klischees gesondert betrachtet werden. Dies wird also das zweite Kapitel beinhalten: Es befasst sich mit dem Topos, dem Klischee und dem Stereotyp – und probiert sie möglichst unabhängig voneinander zu charakterisieren. Im Folgenden werde ich dann das Analysematerial verwenden, um anhand von Beispielen zu veranschaulichen, wie Stereotypen in der Praxis benutzt werden. Als Analysekorpus habe ich Joseph Goebbels Reden sowie Schriften gewählt, da sie repräsentativ für nationalsozialistische Propaganda sind und der Nationalsozialismus geradezu überquillt vor Generalisierungen, Verschönigungen, Herabsetzungen – Stereotypen. Dem Leser bleibt es währenddessen selbst überlassen, über die ungeheuere Macht dieser Stilmittel und Goebbels Beweggründe nachzudenken. Ich werde mich jedenfalls auf die sprachwissenschaftliche Analyse der rhetorischen Mittel konzentrieren und allenfalls kurze Abstecher in die Psychologie und Sozialwissenschaft machen. Sind alle Stereotypen ausführlich erläutert, kommt es zur zentralen Frage meiner Abhandlung: Wieso spricht man in diesem Kontext von Stereotypen? Wieso wäre die Bezeichnung als Topoi oder Klischees hier unangebracht? Diese Fragen zielen darauf ab, die drei Begr iffe voneinander abzugrenzen. Am Ende der Arbeit soll klar sein, was den Topos vom Stereotyp unterscheidet und wo der Unterschied zwischen dem Klischee und dem Stereotyp liegt. Dem Leser soll es hiernach möglich sein, jederzeit einen Topos, einen Stereotyp oder ein Klischee zu erkennen und klar differenzieren zu können, mit welchem Phänomen er es jeweils zu tun hat. Hierbei werde ich mich immer wieder auf den theoretischen Teil am Anfang der Arbeit beziehen und ihn mit Beispielen aus dem Analysematerial und theoretischen Ergänzungen verknüpfen. Das letzte Kapitel wird die Arbeit abrunden, indem es noch einmal auf die zentrale Fragestellung zurückkommt und Ergebnisse formuliert.
Inhaltsverzeichnis
- Einstimmende Worte durch die Autorin
- Topos, Klischee und Stereotyp - eine enge Verwandtschaft...
- Topos
- Klischee
- Stereotyp
- Das Stereotyp bei Goebbels...
- Beispiele für Stereotypen...
- Die Juden…
- Die Deutschen……………………..
- Wieso Stereotyp und nicht Topos oder Klischee?
- Abschließende Worte - in a nutshell.........
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Verwendung des Stereotyps in der Propaganda von Joseph Goebbels. Sie analysiert, wie Stereotype eingesetzt werden, um bestimmte Botschaften zu vermitteln und politische Ziele zu erreichen. Die Arbeit untersucht dabei auch die Unterschiede zwischen dem Stereotyp und verwandten Begriffen wie Topos und Klischee.
- Die Rolle des Stereotyps in der nationalsozialistischen Propaganda
- Die Verwendung von Stereotypen zur Vermittlung von Botschaften
- Die Unterscheidung zwischen Stereotyp, Topos und Klischee
- Die Analyse von Beispielen aus dem Werk von Joseph Goebbels
- Die sprachwissenschaftliche Analyse von rhetorischen Mitteln
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der Arbeit ein und erläutert die Bedeutung des Stereotyps. Es beleuchtet den historischen Hintergrund des Begriffs und die Entstehung des Stereotyps aus dem Topos.
Das zweite Kapitel untersucht den Topos, das Klischee und das Stereotyp und versucht, die einzelnen Begriffe voneinander abzugrenzen. Es beleuchtet die gemeinsamen Ursprünge und die Entwicklung der Begriffe sowie ihre charakteristischen Merkmale.
Das dritte Kapitel analysiert Beispiele für Stereotypen aus dem Werk von Joseph Goebbels. Es zeigt, wie Goebbels Stereotype einsetzt, um bestimmte politische Ziele zu erreichen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Begriffen Stereotyp, Topos, Klischee, Propaganda, Rhetorik, Joseph Goebbels, Nationalsozialismus, Sprache, Analyse, Sprache, Rhetorik, Analyse.
- Arbeit zitieren
- M.A. Emily Nestler (Autor:in), 2002, Das Stereotypen-Repertoire bei Goebbels, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39312