Der Begriff "Volksetymologie" bezeichnet das unbewusste Bestreben eines Sprechers, Wörter, die ihm innerhalb des einheimischen Wortschatzes isoliert erscheinen an diesen anzugleichen bzw. aus ihm eine Begründung für die Existenz dieser Wörter zu ziehen. Der Gebrauch dieses fremden Sprachgutes soll also ‚motiviert’ werden. Um dies zu erreichen werden unmotivierte Wörter so verändert, dass sie sich in die vertrauten sprachlichen Strukturen einfügen. Sehr wichtig hierbei ist, das dies unbewusst, also ohne Reflektion oder gar Intention des Sprechers passiert. Vielmehr ist hier dessen Sprachgefühl entscheidend.
1962 hat sich Erwin Mayer in seiner Dissertation intensiv mit Volksetymologien im Englischen beschäftigt und dabei Termini eingeführt, die große Bedeutung in diesem Fachgebiet erlangt haben.
Die vorliegende Arbeit möchte sich mich mit dem Ansatz von E. Mayer beschäftigen und dem Leser dessen zentralen Begriff der ‚Sekundären Motivation’ anhand von anschaulichen Beispiele näher bringen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Was ist Volksetymologie?
- Hauptteil: Sekundäre Motivation
- Begrifflichkeit
- Phonologische Motivation
- Phonologische Angleichung an bestehende Wortformen
- Verdeutlichung anhand von Beispielen
- Motivation durch Lautersatz
- Verdeutlichung anhand von Beispielen
- Motivation durch Umgehung fremder Lautverbindungen
- Verdeutlichung anhand von Beispielen
- Motivation durch Akzentverlegung
- Verdeutlichung anhand von Beispielen
- Motivation durch neue Aufgliederung des Wortes
- Verdeutlichung anhand von Beispielen
- Motivation durch Wortkürzung
- Verdeutlichung anhand von Beispielen
- Phonologische Angleichung an bestehende Wortformen
- Phonologisch-Semantische Motivation
- Verdeutlichung anhand von Beispielen
- Semantische Motivation
- Verdeutlichung anhand von Beispielen
- Sekundäre lautsymbolische Motivation
- Verdeutlichung anhand von Beispielen
- Bewusste sekundäre Motivation
- Verdeutlichung anhand von Beispielen
- Schluss: Kritische Würdigung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Phänomen der Volksetymologie und untersucht insbesondere den Ansatz der „Sekundären Motivation“ von Erwin Mayer. Ziel ist es, dieses Konzept anhand von anschaulichen Beispielen zu erklären und seine Bedeutung für die Linguistik zu verdeutlichen.
- Die Entstehung und Entwicklung des Begriffs „Volksetymologie“
- Die Grenzen des Begriffs „Volksetymologie“ und die Notwendigkeit einer präziseren Definition
- Die „Sekundäre Motivation“ als präziserer Begriff für volksetymologische Veränderungen
- Die verschiedenen Kategorien der „Sekundären Motivation“
- Die Bedeutung der „Sekundären Motivation“ für das Verständnis von Sprachwandel und Sprachentwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Was ist Volksetymologie?
Die Einleitung führt in das Thema der Volksetymologie ein und definiert den Begriff anhand von Zitaten und Beispielen. Sie stellt die Problematik des ursprünglichen Begriffs „Volksetymologie“ heraus und führt den Begriff der „Sekundären Motivation“ von Erwin Mayer ein.
Hauptteil: Sekundäre Motivation
Der Hauptteil beschäftigt sich mit der „Sekundären Motivation“ und erklärt ihre verschiedenen Kategorien. Die Kapitel widmen sich den phonologischen, phonologisch-semantischen, semantischen, lautsymbolischen und bewussten sekundären Motivationen und erläutern sie anhand von Beispielen.
Schlüsselwörter
Volksetymologie, Sekundäre Motivation, Phonologische Motivation, Semantische Motivation, Sprachwandel, Sprachentwicklung, Etymologische Veränderung, Fremdwort, Sprachgefühl.
- Quote paper
- Kerstin Nowak (Author), 2004, Sekundäre Motivation - Eine Annäherung an volksetymologische Phänomene, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39384