Das Franchising – ursprünglich als alternativer Vertriebsweg für Produkte gedacht – nimmt seit den letzten Jahren gerade beim Vertrieb von Dienstleistungen einen immer wichtigeren Stellenwert ein. Dies belegen die zahlreichen Neugründungen von Franchisesystemen in diesem Bereich. Der Gedanke des Franchisings beruht auf einer partnerschaftlichen Kooperation zwischen rechtlich selbständigen Unternehmen, welche darauf gerichtet ist, Wettbewerbsvorteile sowie das gemeinschaftliche Auftreten unter einem einheitlichen System- und Organisationskonzeptes zu realisieren.
Dabei kommt dem Know-how-Transfer eine zentrale Bedeutung zu. Weiterhin wird durch die mit dem Dienstleistungsfranchising verbundene Dezentralisierung des „Produktionsvorganges“, d.h. der Erbringung der Dienstleistung, auch die Kontrollmöglichkeit des Franchisegebers eingeschränkt. Um dieser Problematik gerecht zu werden, ist es notwendig, vor allem beim Dienstleistungsfranchising Möglichkeiten zu schaffen, die das Funktionieren der Interaktion zwischen allen beteiligten Franchisepartnern sicherstellen. Dies gilt sowohl in betriebswirtschaftlicher als auch in rechtlicher Hinsicht.
Die vorliegende Arbeit untersucht die rechtlichen Probleme beim Aufbau eines solchen DL-Franchisesystems. Dies erfolgt bei ausgewählten Punkten an einem konkreten Beispiel – der Jobvermittlungsagentur für Studenten – jobmailing.de. Diese Agentur plant den Ausbau des bisherigen Geschäftsbetriebes zu einem Franchisekonzept. Anhand bisheriger praktischer Erfahrungen soll dokumentiert werden, wie dieser Aufbau vollzogen werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- A. Einführung
- 1. Begriff des Franchising
- 2. Typen des Franchising
- 3. Dienstleistungsfranchising
- 3.1 Immaterialität des Leistungsangebotes
- 3.2 Simultaneität von Produktion und Absatz
- 3.3 Der Kunde als externer Faktor
- B. Der Aufbau eines Dienstleistungsfranchisesystems
- 1. Die Geschäftsidee
- 2. Erstellung des Franchisepaketes
- 2.1 Marketingkonzept
- 2.2 Organisationskonzept
- 3. Systemerprobung und der Pilotbetrieb
- 4. Erstellung des Systemhandbuches
- 5. Entwicklung des Franchisevertrages
- 6. Organisation der Systemzentrale
- 7. Auswahl der Franchisenehmer
- C. Das Systemhandbuch
- 1. Know-how-Übertragung durch den FG
- 1.1 Know-how-Begriff
- 1.2 Anforderungen an das Know-how
- 1.2.1 Erprobung
- 1.2.2 Geheimsein
- 1.2.3 Wesentlichkeit des Know-how
- 1.2.4 Identifiziertheit des Know-how
- 2. Verankerung des Know-how als immaterieller Vermögensgegenstand
- 2.1 Corporate Design
- 2.2 Corporate Behaviour
- 2.3 Corporate Communication
- D. Der Franchisevertrag
- 1. Vorvertragliche Aufklärungspflichten des FG
- 2. Vorvertrag auf Abschluss eines Franchisevertrages
- 3. Beweislastumkehr
- 4. Know-how-Transfer durch Schulungen
- 4.1 Überlassung des Know-how
- 4.2 Übermittlung des Know-how
- 4.3 Konsequenzen bei fehlendem Know-how
- 4.3.1 Äquivalenzstörungen
- 4.3.2 Leistungsstörungen
- 4.3.3 Anforderungen an den FG
- 5. Die Kontrollrechte des FG
- 5.1 Das „Free-Riding“ im Franchisesystem
- 5.2 Lösungsansätze zur Vermeidung des „Agency-Problems“
- 5.3 Gegenstand und der Inhalt der Kontrolle im DL-Franchisesystem
- 5.4 Kontrollinstrumente im DL-Franchisesystem
- 5.5 Umfang der Kontrollen
- 6. Datenschutz im Franchisesystem
- 6.1 Aufnahme von Kundendaten
- 6.2 Weitergabe von Kundendaten an den FG
- 6.3 Übermittlung von Daten des FN an den FG
- E. Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit den besonderen Rechtsproblemen, die beim Aufbau eines Dienstleistungsfranchisesystems aus der Sicht des Franchisegebers entstehen. Die Arbeit analysiert die rechtlichen Rahmenbedingungen und Herausforderungen, die bei der Gestaltung eines Franchisesystems für Dienstleistungen auftreten.
- Rechtliche Aspekte des Franchising
- Know-how-Transfer und Schutz des immateriellen Eigentums
- Regulierung des Franchisevertrages
- Kontrollrechte des Franchisegebers
- Datenschutz im Franchisesystem
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in den Begriff des Franchising und seinen verschiedenen Typen, insbesondere im Hinblick auf das Dienstleistungsfranchising. Anschließend werden die wichtigsten Schritte beim Aufbau eines Dienstleistungsfranchisesystems analysiert, von der Entwicklung der Geschäftsidee bis zur Auswahl der Franchisenehmer.
Das Systemhandbuch, das den Franchisenehmern die wichtigsten Informationen und Richtlinien vermittelt, wird in Kapitel C im Detail betrachtet. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei dem Know-how-Begriff und dessen Verankerung als immaterieller Vermögensgegenstand gewidmet.
Kapitel D konzentriert sich auf den Franchisevertrag und die damit verbundenen Rechtsprobleme. Hier werden die vorvertraglichen Aufklärungspflichten des Franchisegebers, der Know-how-Transfer durch Schulungen, die Kontrollrechte des Franchisegebers und der Datenschutz im Franchisesystem ausführlich behandelt.
Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse und einem Ausblick auf zukünftige Entwicklungen im Bereich des Dienstleistungsfranchising.
Schlüsselwörter
Franchise, Dienstleistungsfranchising, Know-how, Systemhandbuch, Franchisevertrag, Kontrollrechte, Datenschutz, immaterielles Eigentum, rechtliche Rahmenbedingungen, Franchisegeber, Franchisenehmer.
- Quote paper
- Ronny Fieber (Author), 2005, Besondere Rechtsprobleme beim Aufbau eines Dienstleistungsfranchisesystems aus der Sicht des Franchisegebers, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39412