Auf der Erde leben ca. 1,2 Mrd. Menschen in absoluter Armut, die wiederum in direktem Zusammenhang mit Hunger, Krankheit und Konflikten um knappe Ressourcen wie Wasser und Boden steht. Die betroffenen Staaten sind aus eigener Kraft kaum in der Lage wirksame Maßnahmen gegen Armut zu treffen, da oftmals korrupte, auf Selbstbereicherung ausgerichtete, autokratische Herrschaftssysteme in der Verantwortung stehen, die weder auf Menschenrechte oder soziale Gerechtigkeit achten. Wenn hier die Ursache für Gewalt und kriegerische Auseinandersetzungen, aber auch für die Vernichtung von Umweltressourcen liegt, so wird schell deutlich, dass die Problematik von Armut und Unterentwicklung in Zeiten von Terrorismus und Globalisierung eine weltweite Dimension hat, die jeden von uns betrifft. Die Verfasser dieser Arbeit sehen daher die Bekämpfung von Armut als gemeinsame Aufgabe aller Länder und als Notwendigkeit zur langfristigen Sicherung von Frieden und politischer Stabilität an. Allerdings stehen die Probleme der Entwicklungsländer aufgrund von Interdependenzen zwischen politischen, soziokulturellen und ökonomischen Komponenten in einem komplexen Wirkungszusammenhang und verstärken sich oft gegenseitig. Für eine effektive Entwicklungspolitik ergibt sich daher besonders die Notwendigkeit, die länderspezifischen Gegebenheiten zu berücksichtigen und durch einen gezielten und koordinierten Instrumentarieneinsatz den Entwicklungsprozess zu initiieren bzw. zu unterstützen. Die folgende Seminararbeit versucht daher zunächst die Begriffe Armut und Entwicklung zu spezifizieren, bevor die Teufelskreise von Armut sowie die besondere Rolle von Marktund Staatsversagen für Entwicklungsländer (EL) näher erläutert werden sollen. Im Anschluss daran werden kritisch die Zielsetzungen entwicklungspolitischen Handelns und die daraus resultierenden Spannungsfelder zwischen den einzelnen Akteuren skizziert. Mit den eingesetzten Instrumenten zur Zielerreichung beschäftigt sich schließlich ein weiteres Kapitel bevor in einem letzten Abschnitt konkrete Lösungsansätze aufgezeigt und diskutiert werden, die insbesondere den armen Menschen effektiv und nachhaltig durch interne und externe Maßnahmen helfen sollen. Die Arbeit endet mit einem gemeinsamen Fazit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundprobleme der Entwicklungsländer
- Armut und Unterentwicklung – Probleme der Begriffsbestimmung
- Die Teufelskreise von Armut und Unterentwicklung
- Strukturelle Defizite als Ursachen für Armut und Unterentwicklung
- Markt oder Staat – Eine Grundsatzentscheidung?
- Marktversagen
- Staats- und Politikversagen
- Ziele und Träger der Entwicklungspolitik
- Ziele
- Träger der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit
- Träger der privaten Entwicklungszusammenarbeit
- Instrumente der Entwicklungspolitik
- Finanzielle Zusammenarbeit
- Technische Zusammenarbeit
- Personelle Zusammenarbeit
- Konditionalisierung der ODA
- Auswege aus der Misere
- Die Notwendigkeit von „Good Governance“ und „Partizipation“
- Kooperation, Kohärenz und weitere Grundbedingungen für langfristig erfolgreiche Entwicklungszusammenarbeit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem komplexen Thema der Entwicklungspolitik und analysiert die Herausforderungen, die mit der Bekämpfung von Armut und Unterentwicklung in Entwicklungsländern verbunden sind. Sie beleuchtet die Ursachen dieser Probleme, die Ziele und Instrumente der Entwicklungspolitik sowie die notwendigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Entwicklungszusammenarbeit.
- Ursachen und Auswirkungen von Armut und Unterentwicklung
- Strukturelle Defizite und ihre Auswirkungen auf Entwicklung
- Ziele und Strategien der Entwicklungspolitik
- Instrumente der Entwicklungszusammenarbeit
- Voraussetzungen für eine erfolgreiche Entwicklungszusammenarbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Entwicklungspolitik ein und erläutert die Relevanz des Themas. Kapitel 2 beleuchtet die Grundprobleme der Entwicklungsländer, insbesondere Armut und Unterentwicklung, und diskutiert die Schwierigkeiten bei der Definition dieser Begriffe. Kapitel 3 analysiert strukturelle Defizite, die als Ursachen für Armut und Unterentwicklung betrachtet werden. Kapitel 4 geht auf Ziele und Träger der Entwicklungspolitik ein und beleuchtet sowohl staatliche als auch private Akteure. Kapitel 5 präsentiert verschiedene Instrumente der Entwicklungspolitik, darunter finanzielle, technische und personelle Zusammenarbeit. Kapitel 6 schließlich erörtert mögliche Auswege aus der Misere und betont die Bedeutung von „Good Governance“ und „Partizipation“ sowie die Notwendigkeit von Kooperation und Kohärenz in der Entwicklungszusammenarbeit.
Schlüsselwörter
Entwicklungspolitik, Armut, Unterentwicklung, Entwicklungsländer, strukturelle Defizite, Marktversagen, Staatsversagen, Ziele, Instrumente, finanzielle Zusammenarbeit, technische Zusammenarbeit, personelle Zusammenarbeit, Good Governance, Partizipation, Kooperation, Kohärenz.
- Arbeit zitieren
- Frank Göttlicher (Autor:in), Stefan Rühl (Autor:in), 2005, Entwicklungspolitik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39434