„Leistungsmessung ist eine der differenziertesten Aufgaben eines Lehrers; daher gibt es eine dringende Notwendigkeit, diesen Prozess gut zu verstehen“ (Collette & Chiapetta 1994 zit. n. K.-H. Berck 1999) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule fordert neben der Vermittlung von Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten auch deren Feststellung zur Kontrolle des Lernfortschrittes als auch zum Leistungsnachweis. Demzufolge ist mit der Berufsrolle von Lehrern die unabweisbare Pflicht zur Messung und Bewertung von Schülerleistungen verbunden, wodurch somit Lernerfolgskontrollen bzw. Leistungsmessungen und deren Bewertungen wichtige Bestandteile schulischer Prozesse sind und darüber hinaus die gesamte Interaktion zwischen Lehrern und Schülern durchdringen. Der Lehrer entscheidet mit der Bewertung von Schulleistungen über Schullaufbahn und weitere Lebenschancen eines Menschen. „Nur wenn Lehrer eine Menge über Leistungsmessung wissen, können sie auch der häufigen „Einrede“ anderer Gruppen bege gnen“ (K.-H. Berck 1999, S. 104)
Inhaltsverzeichnis
- Beurteilungsproblematik
- Wie entwickelten sich Zeugnisse und Zensuren im Laufe der Geschichte?
- Welche Funktionen können Noten und Zeugnisse erfüllen?
- Welche Grundlagen/Anforderungen müssen der Beurteilung zugrunde liegen?
- Welche Beurteilungsfehler können LehrerInnen unterlaufen?
- Welche Formen der Leistungsmessung sind im Biobgieunterricht möglich?
- Welches sind die am häufigsten verwandten mündlichen Leistungsmessungen im BU?
- Gibt es neuere mündliche Leistungsmessungen?
- Welche Formen schriftlicher Leistungsmessung gibt es?
- Was sind informelle Tests?
- Welche Möglichkeiten zur Auswertung informeller Tests gibt es?
- Welche weiteren Formen zur schriftlichen Leistungsmessung gibt es?
- Welche Formen praktischer Leistungsmessung sind im Biologieunterricht möglich?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Thesenpapier beschäftigt sich mit der Problematik der Leistungsbewertung im Biologieunterricht. Es analysiert die historische Entwicklung von Zeugnissen und Zensuren, untersucht deren Funktionen und Anforderungen und beleuchtet mögliche Beurteilungsfehler. Darüber hinaus wird ein Überblick über verschiedene Formen der Leistungsmessung im Biologieunterricht gegeben.
- Historische Entwicklung von Prüfungen, Zeugnissen und Zensuren
- Funktionen von Noten und Zeugnissen
- Grundlagen und Anforderungen der Leistungsbeurteilung
- Mögliche Beurteilungsfehler
- Formen der Leistungsmessung im Biologieunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
1. Beurteilungsproblematik
Dieses Kapitel führt in die Thematik der Leistungsbeurteilung im Biologieunterricht ein und erläutert die Bedeutung von Lernerfolgskontrollen im Bildungsprozess.
2. Zur Geschichte von Prüfungen, Zeugnissen und Zensuren
Dieser Abschnitt beleuchtet die historische Entwicklung von Prüfungen, Zeugnissen und Zensuren von ihren Anfängen im 16. Jahrhundert bis zur Einführung der allgemeinen Schulpflicht. Es werden die Veränderungen im Bewertungssystem und die unterschiedlichen Funktionen von Zeugnissen im Laufe der Zeit dargestellt.
3. Funktionen von Noten und Zeugnissen
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den verschiedenen Funktionen von Noten und Zeugnissen. Neben der Rückmeldefunktion werden auch die Anreiz-, Berichts-, Disziplinierungs-, Selektions- und Kontrollfunktion erörtert.
Schlüsselwörter
Leistungsbeurteilung, Biologieunterricht, Zeugnisse, Zensuren, Funktionen, Leistungsmessung, Beurteilungsfehler, Geschichte der Bewertung, Rückmeldefunktion, Anreizfunktion, Berichtsfunktion, Disziplinierungsfunktion, Selektionsfunktion, Kontrollfunktion.
- Quote paper
- Liane Finck (Author), 2004, Diagnose von Lernprozessen und Beurteilungsproblematik im Biologieunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39444