Buchtitel wie „Was wird aus dem Flächentarifvertrag?“ oder „Der Flächentarifvertrag unter Druck“ lassen darauf schließen, dass das deutsche System der Tarifverhandlungen großen Herausforderungen gegenübersteht und überdacht werden muss. Vor diesem Hintergrund – auch wenn der Flächentarifvertrag nicht Gegenstand dieser Arbeit sein soll – scheint ein Blick in andere Länder geboten. Welche Arten von Tarifverhandlungen finden sich dort? Auf welchen Ebenen finden sie statt? Welche Ergebnisse haben sie zur Folge? Im Rahmen dieser Hausarbeit werde ich zunächst in Kapitel 2 den sogenannten Hump-shape Ansatz von Calmfors und Driffill aus dem Jahre 1988 erläutern. Die Theorie beschreibt einen Zusammenhang zwischen dem Zentralisierungsgrad der Lohnverhandlungen und der ökonomischen Performanz eines Landes. Anschließend werde ich in den Kapiteln 3 und 5 die Tarifverhandlungsmodelle Großbritanniens bzw. der USA unter Einbeziehung der wichtigsten Akteure (Arbeitgeber, Gewerkschaften, Staat) darstellen. Großbritannien und die USA bieten sich als Untersuchungsgegenstand an, da sie andere Verhandlungsstrukturen (bezüglich der Tariflöhne) aufweisen als Deutschland und den Mustern der Hump-shape Hypothese entsprechen. Dies bildet auch die Basis für die Einordnung in die von Calmfors und Driffill idealtypisch skizzierten Typen der Tarifverhandlungsmodelle. Diese Einordnung ist ebenfalls Teil der Kapitel 3 und 5 (insbesondere 3.2 und 5.2). Um Theorie mit Empirie verknüpfen zu können, lege ich in den Kapiteln 4 und 6 Statistiken für Großbritannien bzw. USA vor, wobei als Referenzland stets Deutschland herangezogen wird. Die Statistiken befassen sich jeweils mit Arbeitslosen- und Inflationsraten. Ziel soll hierbei sein zu ermitteln, inwiefern die vorliegenden Zahlen den Hump-shape Ansatz widerspiegeln. In Kapitel 7 werde ich das Geschilderte nochmals kurz zusammenfassen und eine abschließende Bewertung vornehmen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Hump-shape Ansatz
- Institutionelle Rahmenbedingungen für die Tarifpolitik in Großbritannien
- Akteure
- Gewerkschaften
- Arbeitgeber
- Staat
- Tarifverhandlungsmodell
- Akteure
- Empirischer Teil I
- Vergleich Großbritannien vs. Deutschland
- Arbeitslosenquote 1960-2004
- Inflation 1979-2005
- Vergleich Großbritannien vs. Deutschland
- Institutionelle Rahmenbedingungen für die Tarifpolitik in den USA
- Akteure
- Gewerkschaften
- Arbeitgeber
- Staat
- Tarifverhandlungsmodell
- Akteure
- Empirischer Teil II
- Vergleich USA vs. Deutschland
- Arbeitslosenquote 1960-2004
- Inflation 1979-2005
- Vergleich USA vs. Deutschland
- Zusammenfassung und Abschlussfazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Tarifpolitik in internationaler Perspektive, insbesondere im Vergleich zu Großbritannien und den USA. Sie verfolgt das Ziel, das deutsche Tarifverhandlungssystem im Kontext internationaler Systeme zu beleuchten und die Unterschiede in den Tarifverhandlungsstrukturen und deren Auswirkungen auf die Wirtschaftsleistung zu analysieren.
- Der Hump-shape Ansatz als theoretisches Modell zur Erklärung des Zusammenhangs zwischen Zentralisierungsgrad der Lohnverhandlungen und der ökonomischen Performanz eines Landes
- Die institutionellen Rahmenbedingungen für die Tarifpolitik in Großbritannien und den USA, einschließlich der wichtigsten Akteure (Arbeitgeber, Gewerkschaften, Staat)
- Vergleich der Tarifverhandlungsmodelle in Großbritannien, den USA und Deutschland im Hinblick auf die Lohnfindung und die Einordnung in die von Calmfors und Driffill idealtypisch skizzierten Typen der Tarifverhandlungsmodelle
- Empirische Analyse der Arbeitslosen- und Inflationsraten in Großbritannien, den USA und Deutschland, um zu ermitteln, inwiefern die vorliegenden Zahlen den Hump-shape Ansatz widerspiegeln
- Zusammenfassende Bewertung der Ergebnisse und der Auswirkungen der unterschiedlichen Tarifverhandlungssysteme auf die jeweilige Wirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 2 erläutert den Hump-shape Ansatz von Calmfors und Driffill, der einen Zusammenhang zwischen dem Zentralisierungsgrad der Lohnverhandlungen und der ökonomischen Performanz eines Landes beschreibt.
- Kapitel 3 beschreibt die institutionellen Rahmenbedingungen für die Tarifpolitik in Großbritannien, einschließlich der Akteure (Gewerkschaften, Arbeitgeber, Staat) und des Tarifverhandlungsmodells.
- Kapitel 4 präsentiert empirische Daten zum Vergleich der Arbeitslosen- und Inflationsraten in Großbritannien und Deutschland, um zu ermitteln, inwiefern die vorliegenden Zahlen den Hump-shape Ansatz widerspiegeln.
- Kapitel 5 beschreibt die institutionellen Rahmenbedingungen für die Tarifpolitik in den USA, einschließlich der Akteure (Gewerkschaften, Arbeitgeber, Staat) und des Tarifverhandlungsmodells.
- Kapitel 6 präsentiert empirische Daten zum Vergleich der Arbeitslosen- und Inflationsraten in den USA und Deutschland, um zu ermitteln, inwiefern die vorliegenden Zahlen den Hump-shape Ansatz widerspiegeln.
Schlüsselwörter
Die Hauptuntersuchungsbereiche dieser Arbeit umfassen Tarifpolitik, Lohnverhandlungen, Zentralisierung, Hump-shape Ansatz, ökonomische Performanz, Arbeitslosenquote, Inflation, Großbritannien, USA, Deutschland, Gewerkschaften, Arbeitgeber, Staat, Tarifverhandlungsmodelle.
- Arbeit zitieren
- Philipp Rebel (Autor:in), 2004, Tarifpolitik in internationaler Perspektive - Großbritannien und die USA, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39456