„Caligula? War das nicht der, der sein Pferd zum Konsul machen wollte?“. Diese oder ähnliche Antworten würde man wohl bekommen, wenn man in der Bevölkerung nach Assoziationen zu dem römischen Herrscher des 1. Jahrhunderts fragt. Gaius Iulius Caesar Germanicus, Caligula genannt(1) , ging als der verrückteste Herrscher Roms in die Geschichte ein. Wenn er heutzutage überhaupt einmal ins Licht der Öffentlichkeit gerückt wird, was aufgrund seiner kurzen Regierung von nicht einmal vier Jahren (2) nicht sehr oft passiert, wird im allgemeinen nur auf die berühmten Skurilitäten verwiesen.
Dieses Phänomen wird nicht zuletzt durch die antiken Quellen gespeist. Die Quellenlage ist zum einen davon bestimmt, daß nicht sehr viele antike Quellen über die Regierung des Caligula existieren (so sind z.B. die Bücher der Taccitus Annalen über diese Zeitepoche verlorengegangen) und zum anderen davon, daß die existierenden Quellen, hier wären vornehmlich Cassius Dio, Sueton, Philo und Flavius Josephus zu nennen, sich in einem nicht unerheblichen Maß chronologisch und inhaltlich widersprechen. All diesen Quellen ist indes gemeinsam, daß sie der Person des Caligula sehr kritisch gegenüber stehen.
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1 Im Text zuckünftig Caligula genannt.
2 Linnert, U., Beiträge zur Geschichte Caligulas, Jena 1908, Seite 89-99.
Inhaltsverzeichnis
- I. EINLEITUNG.
- I. DER BEGINN DES PRINCIPATS (37).
- 1. DIE ERWARTUNGEN DES VOLKES UND MILITÄRS GEGENÜBER CALIGULA
- 2. MABNAHMEN CALIGULAS ZU BEGINN SEINER REGIERUNGSZEIT.
- II. BROT UND SPIELE FÜRS VOLK (37/38).
- III. REFINANZIERUNGSMAẞNAHMEN UND ENDE DES PRINCIPATS (39-41).
- IV. FAZIT
- V. LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Beziehungen zwischen dem römischen Kaiser Caligula und dem römischen Volk sowie dem Militär während seiner Regierungszeit. Sie setzt sich zum Ziel, die historische Quellenlage zu analysieren und kritisch zu betrachten, um ein differenziertes Bild von Caligulas politischem Handeln und seiner Beziehung zu diesen beiden gesellschaftlichen Gruppen zu zeichnen. Die Arbeit geht dabei den Fragen nach, ob Caligulas Verhalten gegenüber Volk und Militär wirklich so irrational war, wie es die antiken Quellen teilweise nahelegen, oder ob diese Darstellungen durch den Konflikt Caligulas mit dem Adel verzerrt sind.
- Die Erwartungen des Volkes und Militärs gegenüber Caligula zu Beginn seiner Regierung.
- Caligulas Maßnahmen zur Sicherung seiner Macht und zur Befriedigung des Volkes.
- Die Rolle des Militärs, insbesondere der Prätorianer und der germanischen Leibwache, in Caligulas Regierung.
- Die Spannungen zwischen Caligula und dem römischen Senat.
- Die Frage nach Caligulas Popularität beim Volk und im Militär.
Zusammenfassung der Kapitel
- I. Einleitung: Die Einleitung stellt die Person Caligulas vor und skizziert die problematische Quellenlage. Sie betont die Wichtigkeit der Untersuchung der Beziehungen zwischen Caligula und dem Volk sowie dem Militär, um ein differenziertes Bild seiner Regierungszeit zu zeichnen.
- I. Der Beginn des Principats (37): Dieses Kapitel behandelt die Erwartungen des Volkes und Militärs gegenüber Caligula zu Beginn seiner Regierungszeit. Es wird herausgestellt, dass Caligula von dem guten Ruf seines Vaters Germanicus profitierte, der bei Volk und Militär sehr beliebt war. Außerdem hatte er den Vorteil, dass das Volk seinen Vorgänger Tiberius hasste.
- II. Brot und Spiele fürs Volk (37/38): Dieses Kapitel analysiert die Maßnahmen, die Caligula ergriff, um seine Macht zu sichern und das Volk zu befriedigen. Es geht u.a. um die Verteilung von Getreide und die Organisation von Spielen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Beziehungen zwischen dem römischen Kaiser Caligula und dem römischen Volk sowie dem Militär. Wichtige Themen sind die Erwartungen, die an Caligula zu Beginn seiner Regierung gestellt wurden, die Maßnahmen, die er ergriff, um seine Macht zu sichern, und die Rolle des Militärs, insbesondere der Prätorianer, in seiner Regierung. Die Arbeit untersucht auch die Spannungen zwischen Caligula und dem römischen Senat sowie die Frage nach Caligulas Popularität beim Volk und im Militär.
- Arbeit zitieren
- Jens Radulovic (Autor:in), 2000, Panem et Circensis - Caligulas Beziehungen zu Volk und Militär, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3962