Glanz und Größe des römischen Reiches
Die Sicht des Augustinus auf die römische Geschichte in 'De civitate dei'.1
Von
OLIVER TEKOLF.
I.
Einer Betrachtung der römischen Geschichte mit Bezug auf ihre Darstellung in 'De civitate dei' muß notwendigerweise eine Betrachtung der Quellen vorausgehen, die Augustinus verwendet hat. Es sollen hier also kurz die wichtigsten Quellen, ihre politische Ausrichtung und ihre Glaubwürdigkeit dargelegt werden. Carl Andresen
nennt in seiner Einleitung zu einer deutschen Übersetzung von 'De civitate dei' vor allem fünf Autoren: Varro, Sallust, Livius, Cicero und Vergil. Ferner ist der Augustinusschüler Orosius bedeutsam.2
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1 Der Aufsatz entstand auf der Grundlage einer Hauptseminarbeit bei Prof. H.Maier und Dr. V. Schubert aus dem
Wintersemester 1994/95 an der Ludwig-Maximilians-Universität München, die aber in erheblichem Ausmaß überarbeitet, zum
Teil gekürzt und zum Teil erweitert wurde.
2 Vgl. ANDRESEN, Carl: Einführung. - In: Aurelius Augustinus: Vom Gottesstaat. Aus dem Lateinischen übertragen von Wilhelm
Thimme. Eingeleitet und kommentiert von Carl Andresen. - Zwei Bände. - München 31991. - Im folgenden zitiert als:
Augustinus, Gottesstaat. - Hier: S. XVIIIf u. XXI. - Orosius wird in diesem Zusammenhang nicht erwähnt, ist aber, wie noch
gezeigt werden soll, wichtig.
Inhaltsverzeichnis
- I. Quellen für die römische Geschichte
- Varro (116 v. Chr. - 27 v. Chr)
- Sallust (86 v. Chr. - 35 v. Chr)
- Livius (59 v. Chr. - 17 n. Chr)
- Orosius (vor 414 n. Chr - nach 418)
- Vergil (70 v. Chr. 19 n. Chr)
- II. Die Gründung Roms und die Entstehung der civitas terrena
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Aufsatz befasst sich mit der Sicht Augustinus auf die römische Geschichte, insbesondere in seinem Werk 'De civitate dei'. Er analysiert die Quellen, auf die Augustinus zurückgreift, und untersucht deren politische Ausrichtung und Glaubwürdigkeit. Der Aufsatz beleuchtet die Bedeutung der Quellen für die Gestaltung von Augustinus' Geschichtsbild und zeigt auf, wie er die römische Geschichte im Kontext seiner Theologie interpretiert.
- Die Quellen Augustinus' für die römische Geschichte
- Die politische Ausrichtung und Glaubwürdigkeit der Quellen
- Augustinus' Interpretation der römischen Geschichte im Kontext seiner Theologie
- Die Bedeutung der Quellen für die Gestaltung von Augustinus' Geschichtsbild
- Die Gründung Roms und die Entstehung der civitas terrena aus Augustinus' Perspektive
Zusammenfassung der Kapitel
I. Quellen für die römische Geschichte
Dieses Kapitel stellt die wichtigsten Quellen für die römische Geschichte vor, auf die Augustinus in 'De civitate dei' zurückgreift. Es werden die Autoren Varro, Sallust, Livius, Orosius und Vergil sowie deren politische Ausrichtung und Glaubwürdigkeit beleuchtet.
II. Die Gründung Roms und die Entstehung der civitas terrena
Dieses Kapitel analysiert Augustinus' Interpretation der Gründung Roms und stellt sie in Beziehung zu seiner Theologie. Es zeigt auf, wie Augustinus den Brudermord an Romulus durch Remus als Parallelhandlung zum Brudermord an Abel durch Kain sieht und daraus Parallelen zwischen der civitas terrena und der civitas dei ableitet. Augustinus betrachtet die Entstehung Roms als ein Beispiel für die Zwietracht, die in der civitas terrena herrscht. Das Kapitel erläutert außerdem die verschiedenen gesellschaftlichen Strukturen im frühen Rom, einschließlich der Unterscheidung zwischen Patriziern und Plebejern.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen des Aufsatzes sind die römische Geschichte, Augustinus von Hippo, 'De civitate dei', Quellenkritik, politische Ausrichtung, Glaubwürdigkeit, Theologische Interpretation, civitas terrena, civitas dei, Gründung Roms, Brudermord, Zwietracht.
- Quote paper
- Oliver Tekolf (Author), 2002, Glanz und Größe des römischen Reiches. Die Sicht des Augustinus auf die römische Geschichte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3965