„Keine Zeit, tut mir leid.“
Es ist dies einer der Sätze, die sich immer wieder unüberhörbar ihren Weg bahnen – über unsere Ohren zu Hirn und Herz. Es handelt sich um eine Aussage, die trotz ihres hohen kollektiven Vertrautheitsgrades zumeist enttäuscht, oftmals verärgert und manchmal in einen nachdenklichen Modus versetzt: Denn was steckt dahinter, wenn Menschen sagen oder gar klagen, keine Zeit zu haben? Wie kann es sein, daß es Menschen gibt, die Zeit haben, und andere wiederum haben sie nicht? (Heißt es nicht, Zeit sei eine gleichverteilte Ressource? Oder täuscht der blanke Blick auf die Rechnung: 24 mal 60 gleich 1440 – so viele Minuten stehen jedem Menschen täglich zum Verleben zur Verfügung.) Worin unterscheiden sich Zeithaber von Zeitnichthabern, und fehlt letzteren etwas, oder haben sie von etwas zuviel? Wofür nehmen sich Menschen Zeit? Kann man Zeit gewinnen, kann man sie verlieren?
Solche und ähnliche Alltagsfragen der unmittelbaren Zeitwahrnehmung lassen sich auf eine übergeordnete zeitthematische Reflexionsebene hieven: Was ist Zeit über¬haupt? Ist sie sinnlich wahrnehmbar? Fällt sie in die Kategorie der subjektiven Angelegenheiten, oder stellt sie doch eine objektive Größe dar? Gab es sie als Maßeinheit und Ordnungskategorie, wie wir sie heute kennen, schon immer?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der theoretische Hintergrund – zeitsoziologische Anmerkungen
- Die Zeit im Fokus
- Zeitdimensionen
- Allgemeine Zeitdimensionen
- Soziale Zeitdimensionen
- Individuelle Zeitdimensionen
- Sonstige Strukturierungsmöglichkeiten von Zeit
- Teil I: Das Forschungsprojekt
- Untersuchungshypothese
- Sozialer Kontext
- Subjektive Zeitwahrnehmung
- Theoretische Fundierung der subjektiven Zeitwahrnehmung
- Umgang mit der Zeit
- Subjektive lebensweltliche Zeitwahrnehmung
- Subjektive arbeitsweltliche (bzw. studienbezogene) Zeitwahrnehmung
- Methodik der Datenerhebung und Datenanalyse
- Datenerhebungsmethode
- Fragebogenkonstruktion
- Stichprobenpläne und Stichprobenrealisierung
- Methoden der Datenanalyse
- Teil II: Die empirischen Befunde
- Univariate Auswertung
- Stichprobenstruktur
- Repräsentativität der Stichproben
- Bivariate Auswertung
- Umgang mit der Zeit
- Subjektive lebensweltliche Zeitwahrnehmung
- Subjektive arbeitsweltliche (bzw. studienbezogene) Zeitwahrnehmung
- Multivariate Auswertung
- Vorgehensweise
- Dimensionsreduzierung
- Clusteranalyse - Klassifizierung der Befragten
- Faktorenanalyse – Klassifizierung der Zeitwahrnehmung
- Multiple Regression – sozialer Kontext und Zeitwahrnehmung
- Resümee und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die subjektive Zeitwahrnehmung im gegenwärtigen Deutschland aus einer soziologischen Perspektive. Sie zielt darauf ab, die Zeitwahrnehmung im heutigen Kontext zu beschreiben, zu analysieren und zu interpretieren.
- Analyse der Zeitwahrnehmung im modernen Kontext
- Untersuchung der subjektiven Zeitwahrnehmung in der deutschen Gesellschaft
- Einfluss des sozialen Kontextes auf die subjektive Zeitwahrnehmung
- Relevanz verschiedener Zeitdimensionen für das individuelle Zeitverständnis
- Empirische Überprüfung der Untersuchungshypothese anhand von Befragungsdaten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Forschungsprojekt und die zentralen Fragestellungen vor. Kapitel 1 bietet einen Überblick über die Entwicklung zeitsoziologischer Fragestellungen und beleuchtet verschiedene Zeitdimensionen. Teil I widmet sich der Darstellung des Forschungsprojekts. Kapitel 2 beschreibt die Untersuchungshypothese und die beiden zentralen Konstrukte: den sozialen Kontext und die subjektive Zeitwahrnehmung. Kapitel 3 liefert die theoretische Fundierung der subjektiven Zeitwahrnehmung. Kapitel 4 erläutert die Methoden der Datenerhebung und Datenanalyse. Teil II präsentiert die empirischen Befunde der Datenerhebungen. Kapitel 5 beschreibt die Stichprobenstrukturen und ihre Repräsentativität. Kapitel 6 untersucht den Umgang mit der Zeit, die subjektive lebensweltliche Zeitwahrnehmung und die subjektive arbeitsweltliche Zeitwahrnehmung. Kapitel 7 erläutert die multivariaten Auswertungen, die die Beziehung zwischen sozialem Kontext und Zeitwahrnehmung beleuchten.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Diplomarbeit sind die subjektive Zeitwahrnehmung, sozialer Kontext, Zeitdimensionen, Zeitkulturen, empirische Forschung, Fragebögen, Datenanalyse, Clusteranalyse, Faktorenanalyse, multiple Regression. Die Arbeit fokussiert auf zeitsoziologische Ansätze und versucht, das Zusammenspiel von individueller Zeitwahrnehmung und sozialem Kontext aufzuzeigen.
- Quote paper
- Nadine M. Schöneck (Author), 2003, Subjektive Zeitwahrnehmung im sozialen Kontext, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39668