Triest – mit 200.000 Einwohnern die östlichste Großstadt Italiens und zugleich Hauptstadt der Region Friaul-Julisch Venetien.
Nur 10 Kilometer bis Slowenien, 50 bis Kroatien und Österreich, auch Deutschland und Ungarn sind nicht allzu weit. In unserem heutigen großen Europa liegt Triest also wirklich günstig.
Triest ist aber auch eine Stadt mit bewegter Geschichte, beeinflusst von den verschiedensten Kulturen. Keine anderen Bewohner einer Stadt mussten ihren Pass so oft wechseln, wie dies in Triest der Fall war. So mancher Triestiner hatte in seinem Leben 6 verschiedene Pässe, ohne seinen Wohnort auch nur ein einziges Mal zu ändern: bis 1919 den österreichischen, dann den italienischen, gefolgt von dem so genannten „Nazi-Lappen“, dann für ein paar Wochen einen kroatischen, anschließend einen für das „Freie Territorium Triest“ und zu guter Letzt wieder den italienischen. Dass sich diese abwechslungsreiche Geschichte auch in der Literatur niedergeschlagen hat, ist daher nur logisch. Selbstverständlich trug auch die Grenzlage ihren Teil dazu bei, dass sich ein ganz eigener Stil entwickeln konnte.
Durch die jahrhundertlange Herrschaft der Habsburger hat sich Triest zu einer italienischen Stadt mit österreichischem Flair entwickelt. Es gibt das italienische Triest mit dem römischen Theater und dem von Kaiser Augustus erbauten Stadttor. Aber auf der anderen Seite ist da das habsburgische Triest mit Sissi-Denkmal und historischen Kaffehäusern, wie man sie auch in Wien findet. Überall in der Stadt trifft man auf Zeugen und Denkmäler der wechselvollen Geschichte der Stadt. Die Menschen reden hier zwar italienisch, und doch hat diese Stadt nichts von einer mediterranen, südlichen Metropole. Dieser widersprüchliche und zugleich faszinierende Charakter wurde auch von zahlreichen Schriftstellern beschrieben.
Im Folgenden wird ein Überblick über die Geschichte der Stadt gegeben, über ihr literarisches Leben und am Beispiel von Gianni Stuparichs „Trieste nei miei ricordi“ gezeigt, wie die Einwohner zu ihrer Stadt stehen und wie sie ihre bewegte Geschichte empfunden haben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichte der Stadt Triest
- Triest als Literaturstadt
- Giani Stuparich – Leben und Werk
- Überblick über das Werk von Giani Stuparich
- Trieste nei miei ricordi
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Literatur der Stadt Triest im 20. Jahrhundert. Sie konzentriert sich auf die Analyse des Werkes von Giani Stuparich und insbesondere auf sein Werk "Trieste nei miei ricordi", um die Wahrnehmung der bewegten Geschichte der Stadt durch ihre Bewohner zu beleuchten.
- Die Geschichte der Stadt Triest als prägender Einfluss auf die Literatur
- Die Entwicklung einer eigenen literarischen Kultur in Triest
- Die Besonderheiten der triestiner Literatur
- Das Werk von Giani Stuparich und seine Rolle in der triestiner Literatur
- Die Darstellung der Stadt Triest in "Trieste nei miei ricordi" von Giani Stuparich
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung gibt einen kurzen Überblick über die Stadt Triest, ihre Geschichte und ihre Bedeutung als Literaturstadt.
- Das erste Kapitel beleuchtet die Geschichte der Stadt Triest, beginnend mit ihrer Gründung als Handelszentrum und ihrer Entwicklung unter habsburgischer Herrschaft. Es werden die verschiedenen kulturellen Einflüsse und die Auswirkungen der wechselvollen Geschichte auf die Stadt und ihre Bewohner hervorgehoben.
- Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Entwicklung einer eigenen literarischen Kultur in Triest. Es geht auf die Merkmale dieser Literatur ein, die durch das Zusammentreffen verschiedener Nationalitäten und Kulturen geprägt ist.
Schlüsselwörter
Triest, Literatur, 20. Jahrhundert, Giani Stuparich, Trieste nei miei ricordi, Geschichte, Kultur, Mehrsprachigkeit, Identität, Erinnerung, Hafenstadt, Habsburgerreich, Italien, Österreich, Slowenien, Kroatien, Literaturgeschichte, Literaturkritik, Literaturwissenschaft, Mehrsprachigkeit in der Literatur.
- Quote paper
- Christine Jeremias (Author), 2003, Die Triestiner Literatur im 20. Jahrhundert mit besonderer Betrachtung von Giani Stuparichs "Trieste nei miei ricordi", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39795