Die vorliegende Hausarbeit steht im Rahmen des Proseminars „Plinius der Jüngere- Briefe eines römischen Senators“ , in welchem mit Hilfe der zahlreichen Pliniusbriefe ein anschauliches Bild von der römischen Gesellschaft der Kaiserzeit und Plinius selbst entwickelt wurde. Meine Arbeit beschäftigt sich in diesem Kontext mit der Betrachtung der unteren Gesellschaftsschichten, den Sklaven und Freigelassenen zu Plinius Zeit, und mit Plinius Verhältnis zu diesen. Ich habe mir dieses Thema ausgewählt, da es besonders markant für die römische Gesellschaft und ihre stark hierarchische, karrierebetonte Organisation war, und sich vor allem über die komplette Geschichte des römischen Reichs erstreckte, was einen fundamentaleren Einblick in das Gebiet der Alten Geschichte erlaubt. Wenn man sich also die Dauer der Institution Sklaverei bewusst machte, stellte sich die Frage, wie sich die Sklaverei, welche für uns schon allein vom Begriff her negativ konnotiert ist, so etablieren konnte, ohne dass es zu einer alles umfassenden Revolte kam. Was gab der Gesellschaft das „Ventil?“ Welche Rolle spielten dabei die Freilassungen, von welchen Fachfremde oftmals gar nichts wissen? Wurden auch Sklaven Karrieren zugestanden? Auch stellt sich die Frage, weshalb ein reicher Römer in einer Gesellschaft, in der Bescheidenheit keine ernsthafte Tugend, sondern eher eine Floskel war, eine Freilassung vornahm, ließ er damit nicht ein Stück Kapital ziehen? Im folgenden werde ich erst die Sklaverei untersuchen, wie sie organisiert war, angefangen in der römischen familia, über die einzelnen Etappen die ein Sklave bis hin zur Freilassung nehmen konnte, immer mit dem Aspekt der sozialen Mobilität im Hintergrund. Dabei werde ich in meiner Untersuchung zwischen dem Leben und den Möglichkeiten der Landsklaven in der familia rustica, und den der Stadtsklaven in der familia urbana unterscheiden. Somit versuche ich auch herauszufinden, ob die heutige Vorstellung von der Sklaverei zu der Realität in der Antike überhaupt komplementär ist. Gab es den Sklaven, dem es ausnahmslos schlecht ging, oder war die Sklaverei doch fassettenreicher? Es muss ja einen Grund dafür gegeben haben, weshalb sie allgemein akzeptiert wurde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Die Organisation der römischen Familie
- Wie der Sklave zu seinem Herrn kommt
- Die Quellen aus denen die Sklaverei neue Unfreie schöpfte
- Der Sklavenmarkt
- Das Leben der Sklaven mit den unterschiedlichen Möglichkeiten
- Die Sklaven der familia rustica
- Der villicus/ die villica
- Sklavenflucht
- Die Sklaven der familia urbana
- Die Organisation des Stadthaus
- Die Sklaven der familia rustica
- Die Stellung der Freigelassenen und die gesellschaftliche Mobilität
- Sklaven und Freigelassene in der römischen Realität - Plinius Verhältnis zu seinen Sklaven und Freigelassenen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Rolle von Sklaven und Freigelassenen in der römischen Gesellschaft zur Zeit Plinius des Jüngeren. Sie beleuchtet die Organisation der Sklaverei, das Leben der Sklaven in verschiedenen Bereichen der römischen Gesellschaft sowie die Chancen und Herausforderungen der Freilassung. Darüber hinaus wird das Verhältnis von Plinius zu seinen Sklaven und Freigelassenen beleuchtet.
- Die Organisation der Sklaverei im römischen Familienkontext
- Das Leben der Sklaven in der Land- und Stadtgesellschaft
- Die Freilassung als Möglichkeit der sozialen Mobilität
- Plinius' Verhältnis zu seinen Sklaven und Freigelassenen
- Die Relevanz der Sklaverei und Freilassung für das Verständnis der römischen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Fragestellung der Hausarbeit dar, die sich mit der Rolle von Sklaven und Freigelassenen in der römischen Gesellschaft zur Zeit Plinius des Jüngeren beschäftigt. Sie erläutert die Relevanz des Themas und die Forschungsstrategie, die die Arbeit verfolgt.
- Die Organisation der römischen Familie: Dieses Kapitel untersucht die Organisation der römischen Familie, die als wichtigstes Strukturierungsprinzip die Hausgewalt (patria potestas) des Familienoberhaupts (pater familias) beinhaltet. Die Hausgewalt umfasste auch die Sklaven und Freigelassenen, die als Teil des Familienbesitzes galten.
- Wie der Sklave zu seinem Herrn kommt: Dieses Kapitel beleuchtet die verschiedenen Quellen, aus denen die Sklaverei neue Unfreie schöpfte. Es beschreibt den Sklavenmarkt als einen wichtigen Bestandteil der römischen Wirtschaft.
- Das Leben der Sklaven mit den unterschiedlichen Möglichkeiten: Dieses Kapitel betrachtet die Lebensbedingungen von Sklaven in der Land- und Stadtgesellschaft (familia rustica und familia urbana). Es unterscheidet verschiedene Sklavenrollen und beleuchtet die Möglichkeiten und Herausforderungen, denen Sklaven begegneten.
- Die Stellung der Freigelassenen und die gesellschaftliche Mobilität: Dieses Kapitel untersucht die Stellung der Freigelassenen in der römischen Gesellschaft und die Möglichkeiten der sozialen Mobilität. Es analysiert die Faktoren, die die gesellschaftliche Position von Freigelassenen beeinflussten.
- Sklaven und Freigelassene in der römischen Realität - Plinius Verhältnis zu seinen Sklaven und Freigelassenen: Dieses Kapitel analysiert die Beziehung zwischen Plinius und seinen Sklaven und Freigelassenen, um ein tieferes Verständnis für die reale Interaktion zwischen Herren und ihren Untergebenen zu gewinnen.
Schlüsselwörter
Sklaverei, Freilassung, römische Familie, familia rustica, familia urbana, soziale Mobilität, Plinius der Jüngere, römische Gesellschaft, Kaiserzeit, Hausgewalt, patria potestas, Sklavenmarkt, Sklavenflucht, Freigelassene, Rechtssubjekt, Rechtsfähigkeit, Besitz, materiell, Sachbeschädigung.
- Quote paper
- sandra labs (Author), 2005, Plinius und die unteren Gesellschaftsschichten - die Stellung der Sklaven und Freigelassenen in der römischen Gesellschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39831