Das Selbstkonzept


Seminararbeit, 2002

12 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Begriffsbestimmungen

3. Selbstkonzeptstrukturen
3.1 Selbst und Selbstkonzepte
3.2 Private und öffentliche Selbstkonzepte
3.3 Ökologische Selbstkonzepte
3.4 Individuelle und kollektive Selbstkonzepte
3.5 Reale und potentielle Selbstkonzepte
3.6 Retrospektive, aktuelle und prospektive Selbstkonzepte

4. Bedingungen für die Herausbildung und Entwicklung von Selbstkonzepten

5. Darstellung eines Bedingungsgefüges zur Entwicklung von Selbstkonzepten

6. Prozess der Herausbildung des Selbstkonzeptes

7. Das Selbstkonzept als Teil der Identität

8. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Das Nachdenken über die eigenen Person ist ein uraltes Anliegen der Menschheit. Man fragte schon immer nach dem „Selbst“ oder „wer bin ich?“, um Erklärungen zu suchen für das, was den Menschen ausmacht. Philosophen, Psychologen, Soziologen und Pädagogen bemühen sich, Antworten auf diese Fragen zu finden und immer wieder neu ein Verständnis für die Probleme des Selbst zu entwickeln. Unter den heutigen gesellschaftlichen Bedingungen erhöht sich die Relevanz der Auseinandersetzung mit sich selbst, da sich jedem Menschen neue Perspektiven für die eigene Entwicklung eröffnen. Ob und wie vorhandene Chancen genutzt werden, liegt stark im Ermessen jedes einzelnen. Die ersten Schuljahre stellen eine wichtige Etappe in der Entwicklung der Einstellungen der Kinder zu sich selbst dar. Bereits bei der Bewältigung täglich neuer Aufgaben werden Grundlagen dafür gelegt, ob und in welchem Maß die Kinder eine generell optimistische Einstellung zu sich selbst, gesundes Selbstvertrauen und Selbstsicherheit entwickeln oder ob sich niedriges Selbstvertrauen und damit Angst vor Schwierigkeiten und Versagen herausbilden und sich zu verfestigen beginnen. (vergl. Felger- Pärsch, S.1)

2. Begriffsbestimmungen

„Selbstkonzepte bezeichnen [...] die individuelle Auffassung der Person über alle für sie relevanten Bereiche, wie sie etwa in Selbstattributierung zu Fähigkeiten, Fertigkeiten, Interessen, Wünschen, Gefühlen, Stimmungen, Wertschätzungen und Handlungen der eigenen Person hervortreten. Sie beschreiben auch die Auffassung der Person zum eigenen Körper (Deusinger,1986).“ (Felger- Pärsch, S.6)

Selbstkonzepte sind einem Wandel unterworfen, der die gesamte Lebensspanne umfasst. Da sich das Selbstkonzept auf mannigfaltige Bereiche bezieht, wird es als multidimensional verstanden. In „Untersuchungen zum Stand der Entwicklung von Selbstkonzepten...“ von Anneliese Felger- Pärsch sieht Filipp (1979) als Quelle selbstbezogener Informationen folgende an:

„1.Direkte Prädikatszuweisungen durch andere Personen: Dabei handelt es sich um direkte Mitteilungen anderer Menschen über ihre Wahrnehmung gegenüber der betreffenden Person.
2. Indirekte Prädikatszuweisungen durch andere Personen: Damit sind selbstbezogene Informationen gemeint, die eine Person aus der Wahrnehmung und Interpretation des Verhaltens anderer Personen gewinnt.
3. Komparative Prädikaten - Selbstzuweisungen: Darunter ist die aktive Bildung selbstbezogener Informationen zu verstehen, die aus vergleichenden Bewertungen bestimmter Merkmale mit anderen Personen und mit der eigenen Person entstehen.
4. Reflexive Prädikaten - Selbstzuweisungen: Damit sind solche gemeint, die aus Selbstbeobachtungen des eigenen Verhaltens entstehen.
5. Intentionale Prädikaten - Selbstzuweisungen: Es sind jene, die aus der Bildung neuer selbstbezogener Informationen entstehen und modifiziert in bereits gespeicherte Selbstinformationen eingebettet werden.“

3. Selbstkonzeptstrukturen

Auf der Suche nach Komponenten hat man in der Selbstkonzeptforschung einen erkennbaren Konsens gefunden: man spricht nicht von „dem Selbstkonzept“ , sondern im Plural von den „Selbstkonzepten“ einer Person.

3.1 Selbst und Selbstkonzepte

Eine Person kann sich in einer bestimmten Situation seiner eigenen Person, seiner Eigenschaften, Merkmale, Vorlieben, Schwächen etc. mehr oder weiniger bewusst sein. William James unterscheidet zwei Formen des Selbst: Zum einen das ICH und das MICH.

Der Begriff des Selbst beinhaltet sowohl das Wissen, dass eine Person über sich selbst hat (MICH oder auch „empirisches Selbst“) als auch den Gegenstand (Ich), der sich im Bewusstsein der Person zeigt. Das ICH erschließt sich dem Individuum immer nur in Form des MICH. Das MICH ist mithin das Ergebnis der Wahrnehmung des ICH. Zwischen den beiden Formen des Selbst besteht laut den Erkenntnissen der Wahrnehmungsforschung eine Diskrepanz, die dem Individuum jedoch nicht bewusst ist. Der Begriff des Selbst – so wie ihn William James versteht – betont, dass das Individuum zugleich Subjekt und Objekt seines Bewusstseins ist. Es ist Objekt insofern, als dass es die eigene Person zum Gegenstand des Bewusstseins macht und Subjekt, da es selbst auch Träger des Bewusstseins ist. Das Selbst ist sowohl die Basis des individuellen Verhaltens und Erlebens als auch Gegenstand der eigenen Betrachtung.

Das Konzept des MICH entspricht dem Selbstkonzept. Das Bild, das ein Individuum von sich selbst hat wird demnach als Einstellung gegenüber der eigenen Person begriffen, die mehr oder weniger komplex ausfallen kann (Marsh, 1993). Es werden drei Komponenten unterschieden.

[...]

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Das Selbstkonzept
Hochschule
Universität Rostock  (Pädagogische Psychologie)
Veranstaltung
Seminar: Entwicklungspsychologie des Kindes- und Jugendalters
Autor
Jahr
2002
Seiten
12
Katalognummer
V4004
ISBN (eBook)
9783638124904
Dateigröße
501 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Selbstkonzept, Seminar, Entwicklungspsychologie, Kindes-, Jugendalters
Arbeit zitieren
Claudia Becker (Autor:in), 2002, Das Selbstkonzept, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4004

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