Als Otto Bauer 1907 sein Werk „Die Nationalitätenfrage und die Sozialdemokratie“ veröffentlichte, hatte er vor allem zwei Anliegen. Zum einen suchte er nach einer Lösung, die ein Fortbestehen des multiethnischen Habsburgerreiches, welches durch ein fortschreitendes Autonomiebestreben der diversen Nationen in zunehmendem Maße bedroht schien, ermöglichen sollte. Zum anderen musste eine Strategie gefunden werden, die die Einheit der Sozialdemokraten des Reiches zu sichern im Stande war, um das gemeinsame Ziel einer sozialistischen Gesellschaftsform über nationale Grenzen hinweg weiterverfolgen zu können.
Intention dieser Arbeit ist, Bauers Verständnis der Nation und sein Modell zur Lösung des Nationalitätenproblems in Österreich- Ungarn zu verdeutlichen und aufzuzeigen, durch welche historischen Umstände und theoretischen Grundsätze er zu diesem kam. Darüber hinaus wird ein kurzer Überblick über die Auseinandersetzung führender Theoretiker des sowjetischen Sozialismus mit Bauers Werk gegeben und die Relevanz seiner Theorie für die Lösung von Nationalitätenproblemen, die über das Habsburgerreich und die Zeit Otto Bauers hinaus gehen, zumindest ansatzweise beleuchtet.
Inhaltsverzeichnis
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- Die Zeit Otto Bauers
- Das Nationalitätenproblem in Österreich-Ungarn
- Die österreichische Sozialdemokratie und die Nationalitätenfrage
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- Bauers Antwort auf die Nationalitätenfrage
- Der Ansatz
- Der Begriff der Nation
- Nationale Kulturautonomie
- Bauer und die Bolschewiki
- Zeitgeschichtliche Bedeutung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Otto Bauers Werk „Die Nationalitätenfrage und die Sozialdemokratie“ und seinem Verständnis von Nation und Kulturautonomie im Kontext des Habsburgerreiches. Sie analysiert Bauers Lösungsansatz für das Nationalitätenproblem in Österreich-Ungarn und untersucht die historischen Umstände und theoretischen Grundsätze, die zu diesem Ansatz führten. Zusätzlich wird die Auseinandersetzung führender Theoretiker des sowjetischen Sozialismus mit Bauers Werk beleuchtet und die Relevanz seiner Theorie für die Lösung von Nationalitätenproblemen im Allgemeinen betrachtet.
- Otto Bauers Werk „Die Nationalitätenfrage und die Sozialdemokratie“
- Bauers Verständnis von Nation und Kulturautonomie
- Bauers Lösungsansatz für das Nationalitätenproblem in Österreich-Ungarn
- Die Auseinandersetzung mit Bauers Werk im sowjetischen Sozialismus
- Die Relevanz von Bauers Theorie für die Lösung von Nationalitätenproblemen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Zeit Otto Bauers
- Einführung: Das Werk „Die Nationalitätenfrage und die Sozialdemokratie“ von Otto Bauer im Kontext des Habsburgerreiches.
- Das Nationalitätenproblem in Österreich-Ungarn: Darstellung des Vielvölkercharakters des Habsburgerreiches, des „Ausgleichs“ von 1867, der „magyarization“ und der wachsenden nationalen Selbstbestimmung.
- Die österreichische Sozialdemokratie und die Nationalitätenfrage: Analyse der parteipolitischen Organisation im Habsburgerreich, der „centrifugal forces“ und der Herausforderungen für die SDAP.
- Kapitel 2: Bauers Antwort auf die Nationalitätenfrage
- Der Ansatz: Präsentation von Bauers Lösungsansatz für das Nationalitätenproblem.
- Der Begriff der Nation: Analyse von Bauers Verständnis von Nation und die Abgrenzung zu anderen Ansätzen.
- Nationale Kulturautonomie: Diskussion von Bauers Modell der kulturellen Autonomie für verschiedene Nationen innerhalb des Habsburgerreiches.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Fokusthemen der Arbeit sind: Otto Bauer, Nationalitätenproblem, Österreich-Ungarn, Sozialdemokratie, Kulturautonomie, Habsburgerreich, Vielvölkerstaat, Sowjetischer Sozialismus, Nation.
- Arbeit zitieren
- Philipp Stute (Autor:in), 2005, Vielvölkerreich und Nationalitätenproblem - Die Idee von Nation und Kulturautonomie im Werk Otto Bauers, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40053