Eine Diskussion über die Öffnung von Schule und Unterricht gibt es scho n seit 20 Jahren. Kaum ein anderes pädagogisches Thema hat so viel Aufregungen, bildungspolitische Diskussionen und kontroversen Gesprächsstoff geliefert wie der Offene Unterricht. Was in den 70er Jahren als Gegenbewegung gegen starre Lehrpläne, strenge Außenkontrolle, einseitige Wissenschaftsorientierung und lehrerzentrierten Unterricht begann (vgl. Ramseger 1977), liegt heute als Hauptthema der Reformdiskussion zu Grunde. Die Frage ist, warum jetzt und nicht schon vor 20 Jahren? Ist doch die Öffnung des Unterrichts im deutschen Bildungswesen nur eine längst überfällige, nachgeholte pädagogische Reform des Schulsystems. Was sich zunächst nur auf Reformen in der Grundschule beschränkte, hat sich inzwischen auf die Sekundarstufe ausgeweitet (vgl. Sehrbrock 1993, Jürgens 1994). Die Diskussionen über die Veränderung der Methoden, der Inhalte und Institutionen werden seit den 70er Jahren unter verschiedenen Überschriften geführt. Durchgesetzt haben sich vor allem die Begriffe: Freie Arbeit, Projektunterricht, Offener Unterricht. Unterschiede und Gemeinsamkeiten dieser Reformkonzepte sind systematisch nur schwer zu erfassen. Typisch für diese Reformen ist eine Verständigung anhand konkreter Beobachtungen und Erfahrungen in der Schule selbst. Lehrerinnen und Lehrer stehen der herkömmlichen Schule kritisch gegenüber und suchen nach konkreten Veränderungsmöglichkeiten der Schulsituation. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern wird allerdings ein nur sehr langsamer Abschied von der Tradition der Gleichzeitigkeit und Gleichartigkeit des Lernens deutlich. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionsansätze: Offener Unterricht
- Merkmale offenen Unterrichts
- Lern-/Unterrichsformen des Offenen Unterrichts
- Freiarbeit
- Wochenplanarbeit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der Bedeutung und den verschiedenen Aspekten des offenen Unterrichts. Er untersucht die Entwicklung des Konzepts in den letzten Jahrzehnten und zeigt, wie er sich als Reaktion auf Veränderungen im Bildungssystem und in der Gesellschaft etabliert hat.
- Definitionen und Merkmale des offenen Unterrichts
- Die Rolle der Selbstständigkeit und Schülerbeteiligung im Unterricht
- Differenzierung und Individualisierung im offenen Unterricht
- Praxisbeispiele für offene Unterrichtsformen (Freiarbeit, Wochenplanarbeit)
- Die Bedeutung des offenen Unterrichts für die heutige Bildung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in das Thema offener Unterricht und beleuchtet seine historische Entwicklung im Kontext der Schulreformdiskussion. Es werden die Gründe für die Relevanz des offenen Unterrichts in der heutigen Zeit diskutiert.
Das zweite Kapitel widmet sich den Definitionsansätzen und Merkmalen des offenen Unterrichts. Es werden verschiedene Perspektiven und Ansätze von namhaften Pädagogen vorgestellt, die den offenen Unterricht als ein Konzept für einen selbstständigen und eigenverantwortlichen Lernprozess beschreiben.
Das dritte Kapitel stellt verschiedene Lern- und Unterrichtsformen des offenen Unterrichts vor, wie Frei- und Wochenplanarbeit. Die Kapitel beschreiben die Umsetzung dieser Formen im schulischen Alltag und beleuchten ihre Vor- und Nachteile.
Schlüsselwörter
Offener Unterricht, Definitionsansätze, Merkmale, Frei- und Wochenplanarbeit, Schülerbeteiligung, Selbstständigkeit, Differenzierung, Individualisierung, Bildungstheorie, Reformdiskussion, Schulreform, Pädagogik, Didaktik.
- Arbeit zitieren
- Juliane Meyer (Autor:in), 2001, Offener Unterricht - Definitionsansätze, verschiedene Ansätze (Freiarbeit, Wochenplan), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40139