Der Zusammenbruch des Kommunismus hat eine dramatische Veränderung in den Gesellschaften
Mittel- und Osteuropas1 eingeleitet. So hat die Transformation von einem
ehemals planwirtschaftlich zu einem nun marktwirtschaftlich orientieren System die
Öffnung früher stark abgeschotteter Märkte herbeigeführt.
Westeuropäische Unternehmen haben damit ebenso die Möglichkeit einer günstigen
Produktion ‚vor der Haustüre’, wie z.B. die USA oder auch Japan. Allerdings bedeutet
die Integration Mittel- und Osteuropas nicht nur lediglich die Erweiterung des bisherigen
Markts. Stattdessen wurde durch den ‚Fall des Eisernen Vorhangs’ in vielen Unternehmen
eine komplette Umstrukturierung des Produktionsprozess’ angestoßen. Man
könnte auch sagen, es wurde eine doppelte Veränderung eingeleitet: Im Osten die
Transformation und im Westen konkurrenzbedingte strukturelle Veränderungen.
Aus diesem Grund stehen die Unternehmen nun vor der Frage, wie sie reagieren sollen
bzw. wie man von den Veränderungen am besten profitiert. Zur Nutzung der neuen
Märkte2 gibt es verschiedene Möglichkeiten: So können Exporte oder Lizenzvereinbarungen
mit lokalen Herstellern neue Absatzmärkte erschließen. Ferner ist es möglich,
strategische Allianzen zu ‚schmieden’. Aber aus verschiedenen Gründen stellen gerade
Direktinvestitionen einen gangbaren Weg nach Mittel- und Osteuropa dar. Diese Hausarbeit befasst wesentlich mit den Gründen für Direktinvestitionen. Dabei
wird versucht, das Thema durch drei Eingrenzungen klarer darzustellen: Zum einen
werden nur Transformationsländer betrachtet, ferner konzentriert sich die Arbeit speziell
auf den EU-Beitrittskandidaten Polen und letztlich wird versucht, die Investitionsentscheidung
der Volkswagen AG auf Basis eines bekannten Erklärungsansatzes nachzuvollziehen.
Demzufolge werden Fragen wie z.B. (1) Warum investieren Unternehmen
grundsätzlich im Ausland? bzw. (2) Warum hat gerade Polen Direktinvestitionen angezogen?
oder (3) In welchem Ausmaß bewegen sich die Investitionen? gestellt. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Verzeichnisse
- Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Gegenstand und Gang der Untersuchung
- Grundlagen
- Transformation
- Direktinvestitionen und multinationale Unternehmen
- Ownership, location and internalisation (Eklektisches Paradigma)
- Moderne Ansätze zu Direktinvestitionen
- Zusammenfassung des theoretischen Teils
- Investitionsland Polen
- Hintergrund
- Motivation für Direktinvestitionen in Mittel- und Osteuropa
- Direktinvestitionsklima seit Beginn der Transformation
- Zusammenfassung der Investitionsbedingungen
- Eine Fallstudie: Engagement der Volkswagen AG in Polen
- Weltweit aufgestelltes Unternehmen
- Die Automobilindustrie als Vorreiter
- Grundzüge der allgemeinen Standortbewertung
- Bestimmungsgründe für Polen - Anwendung des eklektischen Paradigmas
- Volkswagens Direktinvestitionen im Transformationsland Polen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit den Bestimmungsgründen für Direktinvestitionen in Transformationsländern, wobei der Fokus auf Polen als Fallstudie liegt und die Investitionsentscheidung der Volkswagen AG im Mittelpunkt steht.
- Analyse der Transformationsprozesse in Mittel- und Osteuropa
- Untersuchung der Faktoren, die Direktinvestitionen in Transformationsländer beeinflussen
- Anwendung des eklektischen Paradigmas (OLI-Paradigma) zur Erklärung der Investitionsentscheidung von Volkswagen in Polen
- Bewertung des Investitionsklimas in Polen
- Analyse der spezifischen Gründe für die Investition von Volkswagen in Polen
Zusammenfassung der Kapitel
- Gegenstand und Gang der Untersuchung: Einleitung in das Thema und die Problemstellung, Darstellung des Forschungsdesigns und der Forschungsfragen.
- Grundlagen: Definition und Abgrenzung der Begriffe Transformation, Direktinvestitionen und multinationale Unternehmen. Vorstellung des eklektischen Paradigmas sowie moderner Ansätze zur Erklärung von Direktinvestitionen.
- Investitionsland Polen: Darstellung des politischen, wirtschaftlichen und sozialen Hintergrunds Polens sowie der Motivation für Direktinvestitionen in Mittel- und Osteuropa. Analyse des Direktinvestitionsklimas in Polen seit Beginn der Transformation.
- Eine Fallstudie: Engagement der Volkswagen AG in Polen: Beschreibung der Volkswagen AG als weltweit aufgestelltes Unternehmen und der Automobilindustrie als Vorreiter für Direktinvestitionen. Darstellung der allgemeinen Standortbewertung von Volkswagen und der Anwendung des eklektischen Paradigmas zur Erklärung der Investitionsentscheidung in Polen.
- Volkswagens Direktinvestitionen im Transformationsland Polen: Analyse der spezifischen Faktoren, die zur Investitionsentscheidung von Volkswagen in Polen geführt haben, sowie der Auswirkungen der Investition auf die polnische Wirtschaft.
Schlüsselwörter
Direktinvestitionen, Transformationsländer, Polen, Volkswagen AG, Automobilindustrie, eklektisches Paradigma (OLI-Paradigma), Standortfaktoren, Investitionsklima, wirtschaftliche Transformation.
- Quote paper
- Michael A. Braun (Author), 2004, Bestimmungsgründe für Direktinvestitionen in Transformationsländern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40212