Schwerpunkt dieser Arbeit ist es, bisherige Erkenntnisse über psychologische und emotionale Aspekte der Unternehmensübergabe zusammenzuführen und ein Modell für die konfliktminimierte Unternehmensübergabe von Familienunternehmen auszuarbeiten. Die aus der Literatur gewonnenen Erkenntnisse werden hierzu im empirischen Teil dieser Arbeit auf die Form ihres tatsächlichen Auftretens in der Praxis überprüft und die gewonnenen Ergebnisse zur Modellentwicklung interpretiert. Diese Arbeit bezieht sich auf kleine und mittelständische Familienunternehmen mit bis zu 100 Beschäftigten. Berücksichtigt werden KMUs aus den Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern. Alle im Interview berücksichtigten Unternehmen haben eine „Unternehmensübergabe in die nächste Generation“ hinter sich. Darstellungen und Untersuchungen beziehen sich auf den unmittelbaren Übernahmeprozess. Es werden also ausschließlich diejenigen Faktoren berücksichtigt, die direkt der Unternehmensübergabe in die nächste Generation zugeordnet werden können.
Die in der empirischen Untersuchung gewonnenen Ergebnisse wurden im Zeitraum von Oktober bis November des Jahres 2004 erhoben. Der Generationswechsel in einem Familienunternehmen wird durch psychologische, zwischenmenschliche und emotionale Aspekte beeinflusst. Zielsetzung dieser Arbeit ist es, relevante psychologische Determinanten bei der Unternehmensübergabe innerhalb der Familie zu eruieren, deren tatsächliches Auftreten in der Praxis zu untersuchen und ein Modell für die konfliktminimierte Unternehmensübergabe zu entwickeln. Senior-Unternehmern wie auch Unternehmensnachfolgern in kleinen und mittelständischen Familienunternehmen sollen mit Hilfe dieser Ausarbeitung Risiken sowie psychologische und zwischenmenschliche Kardinalfehler aufgezeigt werden. Gleichzeitig wird die Planung und Vorgehensweise zur Minimierung dieser Risiken erörtert, um eine erfolgreiche Unternehmensübergabe zu begünstigen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Inhaltsverzeichnis
- II. Abkürzungsverzeichnis
- III. Tabellen- und Abbildungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Problemstellung und Abgrenzung
- 1.2. Zielsetzung der Arbeit und Vorgehensweise
- 1.2.1. Zielsetzung der Arbeit
- 1.2.2. Vorgehensweise
- 1.3. Zusammenfassung und Ausblick
- 2. Begriffsbestimmungen
- 2.1. Begriffsbestimmung – kleine und mittlere Unternehmen (KMU)
- 2.1.1. KMU-Abgrenzung nach quantitativen Merkmalen
- 2.1.2. KMU-Abgrenzung nach qualitativen Merkmalen
- 2.2. Begriffsbestimmung - Familienunternehmen
- 2.3. Begriffsbestimmung – Unternehmensübergabe
- 2.4. Zusammenfassung und Ausblick
- 3. Nachfolgeregelung im Unternehmen
- 3.1. Notwendigkeit der Nachfolgeregelung
- 3.2. Alter, Zeit und Handlungsspielraum bei der Unternehmensübergabe
- 3.3. Der Zeitpunkt für die emotionale Sensibilisierung auf die Übergabe
- 3.4. Der Notfallplan – Mindestregelungen für den Notfall
- 3.5. Zusammenfassung und Ausblick
- 4. Psychologische Aspekte bei der Nachfolgeregelung
- 4.1. Psychologische Aspekte auf Seiten des Senior-Unternehmers
- 4.1.1. Die Schwierigkeit des fehlenden Vertrauens
- 4.1.2. Persönliche Ambivalenz bei der Nachfolgeregelung
- 4.1.3. Identifikation des Seniors mit der Unternehmerrolle
- 4.1.4. Macht-, Kontroll- und Statusverlust des Senior-Unternehmers
- 4.1.5. Das Unersetzlichkeitssyndrom mancher Senior-Unternehmer
- 4.1.6. Das „schwarze Loch“ und das Leben nach der Übergabe
- 4.1.7. Die Schwierigkeit der Objektivität bei der Nachfolgerauswahl
- 4.2. Psychologische Aspekte auf Seiten des Nachfolgers
- 4.2.1. Angepasste\" Nachfolge eines Familienmitglieds
- 4.2.2. Der Führungsanspruch mehrerer Familienmitglieder
- 4.2.3. Besonderheiten der Teamführung bei Familienmitgliedern
- 4.2.4. Die Angst des Nachfolgers vor dem Versagen
- 4.2.5. Generationenkonflikt zwischen Nachfolger und Senior
- 4.3. Zusammenfassung und Ausblick
- 5. Datenerhebung in mittelständischen Familienunternehmen
- 5.1. Untersuchungsplan
- 5.2. Qualitatives Forschungsdesign
- 5.2.1. Festlegung des Befragungsthemas
- 5.2.2. Auswahl der Erhebungsmethode - das halbstrukturierte Leitfadeninterview
- 5.2.3. Stichprobenbildung
- 5.2.4. Leitfadenentwicklung
- 5.2.5. Gütekriterien der Datenerhebung
- 5.3. Datenerhebung
- 5.4. Qualitative Datenauswertung
- 5.4.1. Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring und ihre Anwendung auf die Studie dieser Arbeit
- 5.4.2. Kategoriebildung
- 5.4.3. Kodierregeln und Ankerbeispiel
- 5.4.4. Der Kodierprozess
- 5.5. Ergebnispräsentation
- 5.5.1. Zusammenfassende Ergebnisdarstellung
- 5.6. Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den emotionalen Aspekten der Unternehmensübergabe in Familienunternehmen. Sie analysiert die psychologischen Herausforderungen, die sowohl den Senior-Unternehmer als auch den Nachfolger in dieser Phase begleiten. Ziel ist es, ein tieferes Verständnis der emotionalen Dynamiken zu gewinnen, die den Prozess der Unternehmensübergabe beeinflussen können.
- Die Bedeutung von Vertrauen und Kommunikation in der Familien- und Unternehmensdynamik
- Die psychologischen Herausforderungen des Senior-Unternehmers bei der Abgabe der Macht und Kontrolle
- Die Anpassung des Nachfolgers an die neue Rolle und die Übernahme der Verantwortung
- Die Rolle von Generationskonflikten und emotionalen Bindungen im Übergabeprozess
- Die Entwicklung einer erfolgreichen Nachfolgeregelung, die die emotionalen Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit erläutert. Anschliessend werden in Kapitel 2 die relevanten Begriffe wie KMU, Familienunternehmen und Unternehmensübergabe definiert. Kapitel 3 befasst sich mit der Notwendigkeit der Nachfolgeregelung, den Einfluss von Alter und Zeit auf den Übergabeprozess und den Stellenwert eines Notfallplans. Kapitel 4 analysiert die psychologischen Aspekte der Nachfolgeregelung, wobei sowohl die Perspektive des Senior-Unternehmers als auch des Nachfolgers beleuchtet wird. In Kapitel 5 wird die empirische Untersuchung vorgestellt, die mithilfe von qualitativen Interviews mit Unternehmern durchgeführt wurde. Die Ergebnisse der Untersuchung werden detailliert dargestellt und interpretiert.
Schlüsselwörter
Familienunternehmen, Unternehmensübergabe, Nachfolgeregelung, Senior-Unternehmer, Nachfolger, Emotionen, Psychologie, Vertrauen, Kommunikation, Macht, Kontrolle, Generationenkonflikt, qualitative Forschung, Leitfadeninterview.
- Arbeit zitieren
- Manuel Graf (Autor:in), 2004, Emotionale Aspekte der Unternehmensübergabe von Familienunternehmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40317