Der Ursprung des nationalsozialistischen Rassenwahns und der daraus resultierenden Verbrechen im Dritten Reich lag in den rassenideologischen und sozialdarwinistischen Theorien des 19. Jahrhunderts und in dem Wunsch der Nationalsozialisten, eine Volksgemeinschaft zu erschaffen, die allen anderen Völkern körperlich als auch geistig überlegen ist und somit die Weltherrschaft auf ewig für sich in Anspruch nehmen kann. Voraussetzung für diese Überlegenheit war jedoch die gleichzeitige Eliminierung aller minderwertigen, artfremden bzw. fremdrassigen, gemeinschaftsunfähigen und erbkranken „Elemente“. Zu Beginn des NS-Regimes erfolgte die Eliminierung, hier noch im Sinne von Ausgrenzung, auf dem Wege der Gesetzgebung. Mit der Radikalisierung des Krieges gab es jedoch nur noch eine Lösung - den Genozid von Millionen unschuldiger Menschen, die nicht in das Bild einer idealen Volksgemeinschaft passten. In der hier vorliegenden Hausarbeit werden die rassentheoretischen Grundlagen der NSRassenideologie näher betrachtet und deren praktische Anwendungen und Auswirkungen auf die für „minderwertig“ erklärten Gruppen untersucht. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, welche Maßnahmen sich die Nationalsozialisten bei der Produktion einer rassisch überlegenen Volksgemeinschaft zunutze machten und mit welchen rassenideologischen Grundannahmen sie diese Maßnahmen rechtfertigten. In Kapitel 2 wird zunächst die NSRassenideologie vorgestellt, die von der Ungleichheit verschiedener Rassen und der Überlegenheit der arischen Rasse ausgeht, bevor in den nachfolgenden Kapiteln diejenigen Gruppen vorgestellt werden, die als „minderwertig“ und „fremdrassig“ stigmatisiert wurden und die es zu eliminieren galt. Dazu gehörten in besonderem Maße die Juden (Kap. 3), von denen Millionen der „Endlösung“ zum Opfer fielen. Doch auch die Ermordung behinderter Menschen im Rahmen der NS-Euthanasie (Kap. 4) sowie die Verfolgung und Ausgrenzung so genannter „Asozialer“ (Kap. 5), wie etwa Verbrecher, Zigeuner und Homosexuelle, gehörten zur NS-Herrschaftspraxis. Materialbasis dieser Hausarbeit bilden ausschließlich Monographien, die sich gut fundiert und tiefgründig mit der Thematik der NS-Rassenideologie auseinandersetzen. Generell gestaltete sich die Literaturrecherche als einfach, da die Auswahl an Werken zu diesem Thema relativ umfangreich und vielfältig ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die NS-Rassenideologie – Die „arische Rasse“ und das „Untermenschentum“
- Theoretische Grundlagen – „Rassenkampf“ und „Rassenhygiene“
- Arier versus „Untermensch“ – eine nationalsozialistische Charakterisierung
- Die,,Gegenrasse“ – Der Jude als Todfeind der arischen Rasse
- Die NS-Euthanasie – Die Zerstörung „lebensunwerten Lebens“
- Das Sterilisationsgesetz
- Die Kinder-Euthanasie
- Die,,Aktion T 4“ in den Jahren 1939 bis 1941
- Die Sonderbehandlung 14f13 und die „Wilde Euthanasie“ 1941 bis 1945
- Die soziale Ausgrenzung und Verfolgung von „,Asozialen“
- Maßnahmen zur „Endlösung der sozialen Frage“
- Die,,Endlösung des Zigeunerproblems“ im Dritten Reich
- Die Verfolgung von Homosexuellen im Dritten Reich
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die rassentheoretischen Grundlagen der NS-Rassenideologie und deren praktische Anwendung auf verschiedene gesellschaftliche Gruppen. Sie untersucht, wie die Nationalsozialisten eine rassisch überlegene Volksgemeinschaft konstruierten und welche Maßnahmen sie zur Eliminierung von „minderwertigen“ Gruppen ergriffen. Der Fokus liegt auf der Frage, wie diese Maßnahmen mit den rassentheoretischen Grundannahmen gerechtfertigt wurden.
- Entwicklung und Anwendung der NS-Rassenideologie
- Stigmatisierung und Ausgrenzung von „minderwertigen“ Gruppen
- Rechtfertigung und Anwendung von Gewaltmaßnahmen
- Rolle der Rassenhygiene im NS-Regime
- Zusammenhang zwischen Rassenideologie und NS-Herrschaftspraxis
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Kapitel führt in die Thematik der NS-Rassenideologie ein und stellt den Zusammenhang zwischen den rassentheoretischen Ideen des 19. Jahrhunderts und der Entstehung der NS-Herrschaftspraxis dar. Es skizziert die Zielsetzung der Hausarbeit und benennt die untersuchten Gruppen.
- Die NS-Rassenideologie – Die „arische Rasse“ und das „Untermenschentum“: Dieses Kapitel analysiert die theoretischen Grundlagen der NS-Rassenideologie und die Rolle von Darwin, Gobineau und Chamberlain als Vorbilder. Es beleuchtet die Vorstellung von der „arischen Rasse“ als überlegene „Herrenrasse“ und die Definition des „Untermenschen“.
- Die,,Gegenrasse“ – Der Jude als Todfeind der arischen Rasse: Dieses Kapitel beschreibt die Verfolgung und Ermordung von Juden im NS-Regime. Es beleuchtet die rassistische Konstruktion des Juden als „Todfeind“ der „arischen Rasse“ und die daraus resultierende systematische Vernichtung von Millionen Juden.
- Die NS-Euthanasie – Die Zerstörung „lebensunwerten Lebens“: Dieses Kapitel analysiert die staatlich organisierte Ermordung von Menschen mit Behinderungen im Rahmen der NS-Euthanasie. Es stellt die verschiedenen Phasen der Euthanasiepraxis vor und betrachtet die Rechtfertigung dieser Morde durch die Rassenhygiene.
- Die soziale Ausgrenzung und Verfolgung von „,Asozialen“: Dieses Kapitel untersucht die Verfolgung und Ausgrenzung von anderen gesellschaftlichen Gruppen, die von den Nationalsozialisten als „asocial“ bezeichnet wurden, darunter Verbrecher, Roma und Sinti sowie Homosexuelle. Es stellt die verschiedenen Maßnahmen zur „Endlösung“ dieser „sozialen Frage“ vor.
Schlüsselwörter
NS-Rassenideologie, „arische Rasse“, „Untermenschentum“, Rassenhygiene, „Rassenkampf“, „Endlösung“, Euthanasie, „Asoziale“, Judenverfolgung, Verfolgung von Homosexuellen, Roma und Sinti.
- Arbeit zitieren
- Sarah Spangenberg (Autor:in), 2005, Zur NS-Herrschaftspraxis: Statt Sozialismus - Sozialdarwinismus und Rassenideologie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40343