Um die Eigenschaften einer Gesamtheit feststellen und analysieren zu können, wird bei einer bestimmten Anzahl von Untersuchungseinheiten eine Vollerhebung oder aber bei einer anderen zugrunde liegenden Anzahl von Untersuchungseinheiten eine Teilerhebung durchgeführt. Von einer Auswahl oder einer Stichprobe wird gesprochen, wenn bei der Datenerhebung einer empirischen Untersuchung nicht die Gesamtheit aller möglichen Fälle herangezogen und analysiert wird. Stichproben können in zwei verschiedenen Absichten durchgeführt werden: „1.) Man kann anhand der Ergebnisse der Teilerhebung Verallgemeinerungen von der Stichprobe auf die Grundgesamtheit vornehmen, also beispielsweise von den empirischen Stichprobendaten ausgehend generelle Hypothesen entwickeln oder deskriptive Aussagen für die Grundgesamtheit formulieren (man nennt dies den Repräsentationsschluß). 2.)Der Ausgangspunkt kann aber auch – umgekehrt – eine vorhandene generelle Theorie oder Hypothese sein, die getestet werden soll, und zwar anhand der Resultate einer Stichprobe (diese Argumentationsrichtung nennt man den Inklusionsschluß).“1 Im weiteren Verlauf der vorliegenden Hausarbeit werden verschiedene Methoden des Stichprobenverfahrens dargestellt. 1 siehe: Kromrey, Helmut, „Empirische Sozialforschung: Modelle und Methoden der Datenerhebung und Datenauswertung.“, 3. Auflage, Opladen, 1986, S. 130.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Klumpenstichproben
- 2.1. Mehrstufige Auswahlverfahren
- 2.2. Flächenstichprobe
- 3. Geschichtete Stichproben
- 3.1. Proportional geschichtete Stichproben
- 3.2. Disproportional geschichtete Stichproben
- 3.3. Stichproben mit optimaler Aufteilung
- 4. Quota-Verfahren
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschreibt verschiedene Methoden der Stichprobenkonstruktion in der empirischen Sozialforschung. Ziel ist es, die verschiedenen Verfahren zu erläutern und ihre Vor- und Nachteile aufzuzeigen. Dabei wird insbesondere auf die Anwendung und die potentiellen Probleme der jeweiligen Methode eingegangen.
- Klumpenstichproben und deren Anwendung
- Mehrstufige Auswahlverfahren und deren Herausforderungen
- Geschichtete Stichproben: Proportional und disproportional
- Quota-Verfahren als weitere Methode der Stichprobenziehung
- Vergleich der Methoden und Berücksichtigung von Genauigkeitsverlusten
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Stichprobenkonstruktion ein und erläutert den Unterschied zwischen Vollerhebung und Teilerhebung. Sie betont die zwei Hauptziele von Stichproben: die Verallgemeinerung von Ergebnissen auf die Grundgesamtheit (Repräsentationsschluß) und das Testen von Hypothesen (Inklusionsschluß). Die Arbeit kündigt die Darstellung verschiedener Stichprobenverfahren an.
2. Klumpenstichproben: Dieses Kapitel befasst sich mit Klumpenstichproben, die notwendig sind, wenn einzelne Untersuchungseinheiten nicht unabhängig voneinander betrachtet werden können, sondern in einem sozialen oder räumlichen Kontext stehen. Es wird erklärt, wie Klumpenstichproben funktionieren und welche Probleme, wie der "Klumpeneffekt", auftreten können. Der Klumpeneffekt entsteht durch die Ähnlichkeit der Elemente innerhalb eines Klumpens und die Unterschiede zwischen den Klumpen selbst, was zu Ungenauigkeiten in den Schätzungen führen kann. Die Kombination mit anderen Methoden wird als Lösungsansatz vorgeschlagen.
2.1. Mehrstufige Auswahlverfahren: Das Kapitel beschreibt mehrstufige Auswahlverfahren als eine Kombination von Zufallsauswahlen in mehreren Stufen. Diese Methode wird angewendet, wenn die Auswahl einzelner Elemente aus der Grundgesamtheit mit hohem Kosten- und Zeitaufwand verbunden ist. Es wird hervorgehoben, dass die Wahrscheinlichkeit der Auswahl einer einzelnen Untersuchungseinheit von den vorherigen Stufen abhängt und der Standardfehler mit der Anzahl der Stufen steigt. Die Kombination von Klumpen- und Flächenstichproben wird als typische Anwendung genannt, und Möglichkeiten zur Korrektur des Standardfehlers werden diskutiert.
Schlüsselwörter
Klumpenstichprobe, Geschichtete Stichprobe, Mehrstufige Auswahlverfahren, Quota-Verfahren, Repräsentationsschluß, Inklusionsschluß, Standardfehler, Klumpeneffekt, empirische Sozialforschung, Stichprobenkonstruktion, Datenerhebung.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Stichprobenmethoden in der empirischen Sozialforschung
Was ist der Inhalt dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit befasst sich umfassend mit verschiedenen Methoden der Stichprobenkonstruktion in der empirischen Sozialforschung. Sie beschreibt Klumpenstichproben, geschichtete Stichproben (proportional und disproportional), mehrstufige Auswahlverfahren und Quota-Verfahren. Die Arbeit erläutert die Anwendung, Vor- und Nachteile sowie potentielle Probleme jeder Methode, einschließlich des Klumpeneffekts und der Genauigkeitsverluste.
Welche Stichprobenmethoden werden behandelt?
Die Hausarbeit behandelt folgende Stichprobenmethoden: Klumpenstichproben (inkl. mehrstufiger Auswahlverfahren und Flächenstichproben), geschichtete Stichproben (proportional, disproportional und Stichproben mit optimaler Aufteilung) und Quota-Verfahren.
Was sind Klumpenstichproben und welche Probleme können auftreten?
Klumpenstichproben werden verwendet, wenn Untersuchungseinheiten nicht unabhängig sind, sondern in einem sozialen oder räumlichen Kontext stehen (z.B. Schulklassen, Stadtteile). Ein Problem ist der "Klumpeneffekt": Ähnlichkeiten innerhalb eines Klumpens und Unterschiede zwischen Klumpen führen zu Ungenauigkeiten in den Schätzungen.
Was sind mehrstufige Auswahlverfahren?
Mehrstufige Auswahlverfahren kombinieren Zufallsauswahlen in mehreren Stufen. Sie sind sinnvoll, wenn die Auswahl einzelner Elemente sehr aufwendig ist. Der Standardfehler steigt mit der Anzahl der Stufen. Eine typische Anwendung ist die Kombination von Klumpen- und Flächenstichproben.
Was sind geschichtete Stichproben und welche Arten gibt es?
Geschichtete Stichproben teilen die Grundgesamtheit in Schichten (Strata) ein, um die Repräsentativität zu verbessern. Die Hausarbeit behandelt proportionale (Anteil der Stichprobe pro Schicht entspricht dem Anteil in der Grundgesamtheit) und disproportionale (Anteil der Stichprobe pro Schicht weicht vom Anteil in der Grundgesamtheit ab) geschichtete Stichproben, sowie Stichproben mit optimaler Aufteilung.
Was ist ein Quota-Verfahren?
Das Quota-Verfahren ist eine nicht-zufällige Stichprobenmethode, bei der die Stichprobe bestimmte Merkmale (Quoten) der Grundgesamtheit abbilden soll (z.B. Altersgruppen, Geschlecht). Die Auswahl der Personen innerhalb der Quoten erfolgt jedoch nicht zufällig.
Welche Ziele werden mit Stichproben verfolgt?
Die Hausarbeit nennt zwei Hauptziele von Stichproben: die Verallgemeinerung von Ergebnissen auf die Grundgesamtheit (Repräsentationsschluß) und das Testen von Hypothesen (Inklusionsschluß).
Welche Schlüsselbegriffe werden in der Hausarbeit behandelt?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Klumpenstichprobe, Geschichtete Stichprobe, Mehrstufige Auswahlverfahren, Quota-Verfahren, Repräsentationsschluß, Inklusionsschluß, Standardfehler, Klumpeneffekt, empirische Sozialforschung, Stichprobenkonstruktion, Datenerhebung.
- Arbeit zitieren
- Vitalij Baisel (Autor:in), 2005, Methoden der Stichprobenkonstruktion II, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40425