Deutsch und Türkisch im Vergleich: Modi und Modalverben


Hausarbeit, 2001

13 Seiten, Note: 2


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS

1. Einleitung

2. Die Modalverben und Modi im Deutschen

3. Die Modi im Türkischen
3.1 Die Modi im Türkischen
3.1.1 Die Indikative
3.1.2 Die Konjunktive

4. Die Wiedergabe deutscher Modalverben im Türkischen

5. Schluss

6. Literaturverzeichnis

Modalverben und Modi im Deutschen und im Türkischen

1. EINLEITUNG

Das Thema der Hausarbeit ist ein Sprachvergleich zwischen dem Deutschen und dem Türkischen. Im Mittelpunkt des Vergleichs stehen die Modalverben und die Modi im Türkischen im Vergleich mit deutschen Modalverbkonstruktionen.

Welche Verben werden im Deutschen als Modalverben bezeichnet, und wie werden

Modalverben des Deutschen im Türkischen wiedergegeben? Geschieht dieses durch türkische Modalverben oder durch Modi? Welche Modi und Modalverben gibt es im Türkischen, und wie sind die Modi- und Modalverbkonstruktionen im Türkischen analysierbar? Anhand von Literatur beider Sprachen und mit Einbeziehung eigener Vorkenntnisse soll versucht werden, für diese Fragen angemessene Antworten zu finden.

2.0 DIE MODALVERBEN UND MODI IM DEUTSCHEN

Im Deutschen gibt es drei Arten von Verben: Hilfsverben wie sein, haben und werden, Vollverben wie essen, denken und fühlen und schließlich die Modalverben.

Unter Modalverben - auch modale Hilfsverben genannt[1] - versteht man im Deutschen Verben, die ein vorwiegend durch ein anderes Zeitwort ausgedrücktes Sein oder Geschehen modifizieren[2], d.h. Modalverben sind die Art und Weise eines Geschehens bezeichnende Zeitwörter. Die Modalität, demnach die Art und Weise eines Geschehens, wird im Deutschen u. a. durch die folgenden Modalverben ausgedrückt: wollen, sollen, müssen, können, dürfen und mögen. Die Satzkonstruktion mit deutschen Modalverben ist homogen, d.h. Modalverben treten als modale Verben immer mit infiniten Verben auf. Konjugiert wird hierbei nur das Modalverb, während das übergeordnete Verb als Infinitiv am Ende des Satzes steht.[3] Alle Modalverben sowie Hilfsverben können jedoch auch Vollverben sein:

- Beispiele : Wir dürfen das. Negation : Wir dürfen das nicht.

Ihr sollt schreiben. Negation : Ihr sollt nicht schreiben.

Du kannst gehen. Negation : Du darfst / kannst nicht gehen.

- Beispiele für Fragesätze : Dürfen wir das ? Negation : Dürfen wir das nicht ?

Sollt ihr schreiben ? Negation : Sollt ihr nicht schreiben ?

Darfst du gehen ? Negation : Darfst du nicht gehen ?

Die Negation der deutschen Verben erfolgt demzufolge durch die Partikel nicht.

Die Konjugation der Verben, d.h. die Formänderung oder auch Beugung genannt, erfolgt in allen acht Tempora (Zeiten), in den beiden Genera Verbi (Verhaltungsrichtung des Verbs) Aktiv und Passiv und den drei Modi ( Aussageform des Verbs) Indikativ (Wirklichkeitsform), Konjunktiv ( Möglichkeitsform) und Imperativ ( Befehlsform).

Beispiele: Aktiv: Sie darf das Buch lesen. Indikativ : Er kann gut rechnen.

Passiv: Das Buch darf gelesen werden. Konjunktiv: Er könne gut rechnen.

Imperativ : Hört zu!

Ihr sollt zuhören!

Wie an den Beispielen erkennbar ist, kann das Verb im Deutschen drei verschiedene Personalendungen ( 1. / 2. / 3. Person) bzw. zwei Numeri ( Singular / Plural) annehmen .

3.0 DIE MODI IM TÜRKISCHEN

Die Konjugation der türkischen Verben erfolgt in den vier Zeiten Vergangenheit, Präsens, Futur und Aorist ( näheres später), den Personen und Numeri ( 1. / 2. / 3. Person Singular und Plural ), durch Fragepartikel, durch Negativität ( Negationen) und Positivität der Verben und in den Modi des Verbs[4], in der Aussageform, die das Verhältnis des Sprechers zum Gültigkeitswert der Aussage ausdrückt.[5]

3. 1 Die Modi im Türkischen

Im Türkischen gibt es neun Modi : Die bestimmte Vergangenheit, Perfekt (belirli gecmis zaman), die unbestimmte Vergangenheit (belirsiz gecmis zaman), die Gegenwart, Präsens (simdiki zaman), die Zukunft, Futur (gelecek zaman), den Aorist (genis zaman),den Optativ (den Wunschmodus : istek kipi), den Desiderativum (Bitte- ,Wunsch- Bedingungsmodus ( dilek- kosul kipi), die Notwendigkeitsform, Nezessitativ[6], (gereklik kipi ) und den Imperativ ( die Befehlsform : emir kipi). Die neun Modi werden aufgeteilt in die Indikative (bildirme kipleri = Mitteilungsmodi ) und in die Konjunktive bzw. Subjunktive (isteme kipleri = Wunschmodi ).

3. 1. 1 Die Indikative

Die bestimmte Vergangenheit , Perfekt

Die bestimmte Vergangenheit berichtet über Ereignisse, die endgültig vorher passiert sind. Bei der Moduskonjugation[7] wird an den Verbstamm die Endung - di angehängt.

Beispiel : ( Ben) al di m. ( Ich habe genommen.)

Die Verneinung des Perfekts erfolgt im Türkischen durch die Affixe - ma oder - me.

Beispiel : ( Ben) oku ma dim. ( Ich habe nicht gelesen.)

In allen Fragesätzen werden an das Verb die Suffixe - mi („ i “ ohne Punkt), mi, mu, angehängt.

Beispiele : ( Ben) gördüm ? ( Habe ich gesehen? )

In allen verneinten Fragesätzen werden an den Verbstamm, wie in Aussagesätzen, die Affixe - ma oder - me angehängt.

Beispiele : ( Ben) gör me dim mi ? ( Habe ich nicht gesehen? )

Die unbestimmte Vergangenheit

Die unbestimmte Vergangenheit berichtet über Vorgänge, die sich in der Vergangenheit ereignet haben. Diese Vorgänge sind einer nichtbeteiligten Person mitgeteilt worden und sie hat in einer unbestimmten Art und Weise über die Handlungen berichtet. Die Affixe, die an den Verbstamm angehängt werden, sind - mis ( ohne i - Punkt ), - mis, - mus, - müs).

Beispiele : ( O) gör müs. ( Er, sie, es soll gesehen haben.)

Beispiele für die Verneinung : ( Sen) sev me missin. ( Du sollst nicht geliebt haben.)

Bei der unbestimmten Vergangenheit stehen die Frageaffixe vor der Personalendung.

Beispiele : ( Ben) satmis miyim ? ( Soll ich verkauft haben ?)

Bei der verneinten Frage steht das Affix zwischen Verbstamm und Temporaendung.

Beispiele : ( Ben) sat ma mis miyim ? ( Soll ich nicht verkauft haben ?)

[...]


[1] Johnson & Rehbein: Türkisch und Deutsch im Vergleich. S. 172.

[2] Duden: Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. S. 754.

[3] Tekinay: Sprachvergleich. Deutsch- Türkisch. S.24.

[4] Ebd. S. 235.

[5] Naumann & Göbel: Das Moderne Fremdwörter LEXIKON. S. 360.

[6] Jansky : Lehrbuch der türkischen Sprache. S. 132.

[7] Koc : Yeni Dilbilgisi. S. 236.

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Deutsch und Türkisch im Vergleich: Modi und Modalverben
Hochschule
Freie Universität Berlin
Note
2
Autor
Jahr
2001
Seiten
13
Katalognummer
V40499
ISBN (eBook)
9783638389990
ISBN (Buch)
9783640379378
Dateigröße
518 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Deutsch, Türkisch, Vergleich, Modi, Modalverben
Arbeit zitieren
Özlem Aydin (Autor:in), 2001, Deutsch und Türkisch im Vergleich: Modi und Modalverben, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40499

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