Der Werbeslogan ist ein „prägnanter und einprägsamer Werbespruch oder Werbevers (...) und fasst die Werbebotschaft in kurzer Form zusammen.“ Er ist eine „Grundlage für die Werbeerinnerung und sollte unverändert und langfristig bei den Kommunikationsmaßnahmen zum Einsatz kommen.“
Durch diese kurze Begriffsbestimmung soll zu dem Hauptaugenmerk, der dieser Arbeit zu Grunde liegt, hingeführt werden: Dem Werbeslogan. Die Aufgabe der Arbeit soll allerdings nicht eine weitere Ausdifferenzierung dieses Begriffes sein, sondern besteht vielmehr darin, Auffälligkeiten von Werbeslogans im Wandel der Zeit zu betrachten. Seit Gründung der Bundesrepublik haben sich Form und Inhalt stetig gewandelt. Unter dem Gesichtspunkt, dass „Werbekonzepte und –dokumente (...) Teil der gesellschaftlichen Wirklichkeit mit ihren Normen, Werten und Vorstellungen sind, die letztlich die Gestalt und die Sprache der Werbung bestimmen“ , ist es von Interesse zu hinterfragen, ob und wie sich Werbeslogans dem gesellschaftlichen Wandel unterworfen haben.
Dieser Frage soll im Folgenden in jeweils drei Arbeitsschritten für jedes Jahrzehnt nachgegangen werden. Der erste Schritt soll sich mit dem Wertewandel in der Gesellschaft, den daraus entstehenden Konsumtrends und der wiederum daraus entstehenden Einflussnahme auf die Werbung beschäftigen. Als unterstützende Literatur dient hierbei hauptsächlich eine Arbeit von Dirk Schindelbeck.
Im darauf folgenden Arbeitsschritt sollen Slogans vorgestellt und wenn möglich näher betrachtet werden, welche sich von den im ersten Abschnitt beschriebenen Umständen haben beeinflussen lassen.
Der jeweils abschließende Arbeitsschritt untersucht ausgewählte Werbeslogans hinsichtlich Auffälligkeiten in Bezug auf die Verwendung von rhetorischen Mitteln. Als helfende Grundlage sollen hierfür die Ausführungen von Nina Janich in ihrem Buch „Werbesprache: Ein Arbeitsbuch“ dienen. Diese drei Arbeitsschritte können auf Grund des eingegrenzten Rahmens der Arbeit nur einen Überblick über ihr jeweiliges Bearbeitungsfeld geben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die „50er Jahre“: Nach Zeiten der Entbehrung folgt der demonstrative Konsum
- Inhaltliche Beeinflussung der Werbeslogans durch den Wertewandel in der Gesellschaft
- Auffälligkeiten bei der Verwendung rhetorischer Figuren auf der Ebene der Werbeslogans
- Die „60er Jahre“: Von der Hippie-Kultur bis zur Wegwerfgesellschaft
- Inhaltliche Beeinflussung der Werbeslogans durch den Wertewandel in der Gesellschaft
- Auffälligkeiten bei der Verwendung rhetorischer Figuren auf der Ebene der Werbeslogans
- Die „70er Jahre“: Die Freizeitwelle in Blue Jeans auf dem Weg zum neuen Umweltbewusstsein
- Inhaltliche Beeinflussung der Werbeslogans durch den Wertewandel in der Gesellschaft
- Auffälligkeiten bei der Verwendung rhetorischer Figuren auf der Ebene der Werbeslogans
- Die „80er Jahre“: Vom Kult- und Erlebniskonsum hin zur Informations- und Mediengesellschaft
- Inhaltliche Beeinflussung der Werbeslogans durch den Wertewandel in der Gesellschaft
- Auffälligkeiten bei der Verwendung rhetorischer Figuren auf der Ebene der Werbeslogans
- Die „90er Jahre“: Von der Wiedervereinigung über die Generation Golf bis hin zur starken Amerikanisierung der Werbung
- Inhaltliche Beeinflussung der Werbeslogans durch den Wertewandel in der Gesellschaft
- Auffälligkeiten bei der Verwendung rhetorischer Figuren auf der Ebene der Werbeslogans
- Aktuelle Tendenzen in der Werbung: Werbeslogans nach der Jahrtausendwende - Geht´s noch kürzer?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung von Werbeslogans in der Bundesrepublik Deutschland seit ihrer Gründung. Ziel ist es, die Veränderungen in Form und Inhalt der Slogans im Kontext des gesellschaftlichen Wandels zu analysieren und aufzuzeigen, wie sich gesellschaftliche Werte und Konsumtrends auf die Werbebotschaften ausgewirkt haben. Die Arbeit betrachtet dabei die Entwicklung über verschiedene Jahrzehnte hinweg.
- Der Einfluss gesellschaftlicher Werte auf die Gestaltung von Werbeslogans
- Die Veränderung der Konsumgewohnheiten und deren Auswirkungen auf die Werbung
- Die Entwicklung der sprachlichen Mittel und rhetorischen Figuren in Werbeslogans
- Die Anpassung von Werbeslogans an den jeweiligen Zeitgeist
- Der Vergleich der Werbeslogans verschiedener Dekaden
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Werbeslogans und deren Wandel im Laufe der Zeit ein. Sie definiert den Begriff des Werbeslogans und skizziert die Forschungsfrage: Wie haben sich Werbeslogans im Zuge des gesellschaftlichen Wandels verändert? Die methodische Vorgehensweise, die Analyse der Werbeslogans anhand von drei Arbeitsschritten pro Dekade (Wertewandel, Sloganbeispiele, rhetorische Figuren), wird erläutert. Die Quellen und die Grenzen der Untersuchung werden ebenfalls benannt.
Die „50er Jahre“: Nach Zeiten der Entbehrung folgt der demonstrative Konsum: Nach dem Krieg und der Not der Nachkriegszeit prägte der Wunsch nach einem „besseren Leben“ die 50er Jahre. Dieser Wunsch manifestierte sich in einem erhöhten Konsum, der sich auf verschiedene Bereiche erstreckte – Auto, Haushalt, Möbel etc. Die Arbeit analysiert, wie dieser Nachholbedarf und die damit verbundenen Konsumtrends die Gestaltung der Werbeslogans beeinflussten und welche rhetorischen Mittel in der Werbung eingesetzt wurden.
Die „60er Jahre“: Von der Hippie-Kultur bis zur Wegwerfgesellschaft: Dieses Kapitel beleuchtet den Wandel der 60er Jahre, geprägt von der Hippie-Kultur, dem Aufkommen der Wegwerfgesellschaft und dem damit einhergehenden gesellschaftlichen Umbruch. Die Analyse fokussiert darauf, wie sich diese Veränderungen auf die Inhalte und die sprachlichen Mittel der Werbeslogans auswirkten, welche neuen Botschaften kommuniziert wurden und wie sich die Rhetorik der Werbung entwickelte.
Die „70er Jahre“: Die Freizeitwelle in Blue Jeans auf dem Weg zum neuen Umweltbewusstsein: Die 70er Jahre kennzeichneten sich durch eine wachsende Bedeutung von Freizeit und einem entstehenden Umweltbewusstsein. Das Kapitel untersucht, wie sich diese Trends in den Werbeslogans widerspiegelten, welche neuen Produkte beworben wurden und welche Rolle das Thema Umwelt in der Werbung spielte. Die Analyse berücksichtigt weiterhin die verwendeten rhetorischen Mittel und deren Veränderung im Vergleich zu vorherigen Jahrzehnten.
Die „80er Jahre“: Vom Kult- und Erlebniskonsum hin zur Informations- und Mediengesellschaft: Die 80er Jahre brachten den Kult- und Erlebniskonsum hervor und waren durch die zunehmende Bedeutung von Medien und Informationen geprägt. Das Kapitel erörtert, wie diese Entwicklungen die Inhalte und die sprachliche Gestaltung von Werbeslogans beeinflussten, und analysiert die Rolle der Werbung im Kontext einer sich verändernden Medienlandschaft und dem Fokus auf Erlebnis und Individualität.
Die „90er Jahre“: Von der Wiedervereinigung über die Generation Golf bis hin zur starken Amerikanisierung der Werbung: Dieses Kapitel beschreibt die Einflüsse der Wiedervereinigung und die zunehmende Amerikanisierung der Werbung auf die Werbeslogans der 90er Jahre. Es analysiert, wie sich die gesellschaftlichen Veränderungen auf die Inhalte und die sprachliche Gestaltung der Werbeslogans auswirkten, und untersucht den Einfluss der „Generation Golf“ auf die Werbung dieser Dekade.
Aktuelle Tendenzen in der Werbung: Werbeslogans nach der Jahrtausendwende - Geht´s noch kürzer?: Der letzte analysierte Abschnitt beleuchtet die Entwicklung der Werbeslogans nach der Jahrtausendwende. Hier steht die Frage nach der zunehmenden Kürze und Prägnanz der Slogans im Mittelpunkt, sowie die Berücksichtigung aktueller Trends und Kommunikationsformen.
Schlüsselwörter
Werbeslogans, Werbekommunikation, gesellschaftlicher Wandel, Konsumtrends, Rhetorik, Wertewandel, Dekade, 50er Jahre, 60er Jahre, 70er Jahre, 80er Jahre, 90er Jahre, Jahrtausendwende, Werbesprache, Marketing, Konsumgesellschaft.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse von Werbeslogans in der Bundesrepublik Deutschland
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Entwicklung von Werbeslogans in der Bundesrepublik Deutschland seit ihrer Gründung. Der Fokus liegt auf der Veränderung von Form und Inhalt der Slogans im Kontext des gesellschaftlichen Wandels und wie gesellschaftliche Werte und Konsumtrends die Werbebotschaften beeinflusst haben.
Welche Zeiträume werden untersucht?
Die Analyse umfasst die Jahrzehnte der 50er, 60er, 70er, 80er und 90er Jahre sowie die Entwicklung nach der Jahrtausendwende. Jedes Jahrzehnt wird separat betrachtet und hinsichtlich seiner spezifischen gesellschaftlichen Entwicklung und des daraus resultierenden Einflusses auf die Werbeslogans analysiert.
Welche Aspekte der Werbeslogans werden untersucht?
Die Analyse untersucht den Einfluss gesellschaftlicher Werte auf die Gestaltung der Slogans, die Veränderung der Konsumgewohnheiten und deren Auswirkungen auf die Werbung, die Entwicklung der sprachlichen Mittel und rhetorischen Figuren, die Anpassung an den jeweiligen Zeitgeist und den Vergleich der Slogans verschiedener Dekaden.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel zu den einzelnen Jahrzehnten (50er-90er Jahre und die Zeit nach der Jahrtausendwende), eine Zusammenfassung der Kapitel und einen Schluss mit Schlüsselbegriffen. Jedes Kapitel zu den einzelnen Jahrzehnten folgt einem ähnlichen Aufbau: Beschreibung des Wertewandels, Analyse von Sloganbeispielen und Untersuchung der verwendeten rhetorischen Figuren.
Welche Methode wird angewendet?
Die Analyse der Werbeslogans erfolgt in drei Schritten pro Dekade: Zuerst wird der relevante Wertewandel des jeweiligen Jahrzehnts beschrieben, dann werden typische Sloganbeispiele vorgestellt und analysiert, und schließlich werden die verwendeten rhetorischen Figuren untersucht und beschrieben.
Was sind die zentralen Forschungsfragen?
Die zentrale Forschungsfrage ist: Wie haben sich Werbeslogans im Zuge des gesellschaftlichen Wandels verändert? Die Arbeit untersucht, wie sich gesellschaftliche Werte und Konsumtrends auf die Gestaltung und den Inhalt von Werbeslogans ausgewirkt haben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Werbeslogans, Werbekommunikation, gesellschaftlicher Wandel, Konsumtrends, Rhetorik, Wertewandel, 50er Jahre, 60er Jahre, 70er Jahre, 80er Jahre, 90er Jahre, Jahrtausendwende, Werbesprache, Marketing, Konsumgesellschaft.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit zeigt auf, wie eng die Entwicklung von Werbeslogans mit dem gesellschaftlichen Wandel verknüpft ist. Die Analyse der Slogans über die verschiedenen Dekaden hinweg verdeutlicht, wie sich gesellschaftliche Werte, Konsumtrends und die Entwicklung der Werbemittel gegenseitig beeinflusst haben. Die zunehmende Kürze und Prägnanz der Slogans nach der Jahrtausendwende wird ebenfalls thematisiert.
- Quote paper
- Jens Homann (Author), 2005, Werbeslogans im Wandel der Gesellschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40538