RFID Roadmap für KMU - Chancen und Grenzen


Seminararbeit, 2005

25 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Darstellung der RFID-Technologie

3. Chancen und Grenzen für KMU`s bei Umstellung auf RFID-Technologie
3.1. Aktuelle Anwendungsgebiete der RFID-Technologie
3.2 Zukünftige Anwendungsgebiete der RFID-Technologie
3.3. Vorteile der RFID-Technik
3.4 Nachteile der RFID-Technologie

4. Entwicklungspotentiale von KMU`s bei Spezialisierung auf RFID-Technik dargestellt anhand einer Roadmap
4.1 Das Technologie-Roadmapping
4.2 Miteinbeziehung von wichtigen Basispunkten in das Roadmapping
4.3 Generierung einer RFID-Roadmap für kleine- und mittlere Unternehmen
4.3.1 Die Miteinbeziehung der Mitarbeiter
4.3.2 Innovatorische Kooperation von Unternehmen
4.3.3 Partnerschaften mit öffentlichen Wissenschaftseinrichtungen
4.3.4 Grenzen der KMU`s
4.3.5 Investition in RFID
4.4 Die Vorgehensweise für eine explorative Technologie-Roadmap
4.4.1. Vornahme der Kennzeichnung des Technologiefeldes
4.4.2. Szenarien für das Einflussumfeld
4.4.3. Roadmap-Erarbeitung

5. Zusammenfassung und Ausblick

Literaturverzeichnis und Quellenangabe

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Einfache Funktionsweise des Senders und Empfängers

Abbildung 2: Größenverhältnis eines „Tags“ zu einem EAN-Code und einem Streichholz

Abbildung 3: Kosten- und Mengenentwicklung der Tag-Herstellung

Abbildung 4: Beispielhafte Darstellung einer Roadmap

Abbildung 5: Technik des zweidimensionalen Suchraums bei der Erstellung einer Roadmap

1. Einleitung

In dieser Ausarbeitung werden die Chancen und Grenzen der RFID-Technologie (Radio-Frequency-Identifikation) für kleine- und mittlere Unternehmen unter Miteinbeziehung einer Roadmap für eine potentielle Markteinführung dargestellt. Die RFID-Technologie – die schon seit den 1950er Jahren auf dem Markt ist - hat aufgrund des rasanten technischen Fortschritts, global gesehen glänzende Zukunftsaussichten. An dieser Entwicklung können auch KMU`s hierzulande partizipieren. Gerade den kleineren und mittleren Unternehmen mit ihrem gewaltigen innovativen Forschungs- und entwicklungspotential bietet sich eine einzigartige Chance durch Investitionen in dieses Segment. Es wird aber neben den positiven Gesichtspunkten auch auf die Risiken, die bei Einführung von RFID entstehen können, ebenso wie auf allgemeine Fragestellungen rund um das Thema RFID eingegangen. Die Einsatzgebiete der RFID-Technologie haben sich im Laufe der Jahrzehnte trichterförmig ausgedehnt. 1960 schaffte diese Technologie den ersten kommerziellen Erfolg als Warensicherungssystem in Form von 1 Bit Informationseinheiten (vorhanden – nicht vorhanden). Dieses Prinzip wird z. B. auch heute noch im Einzelhandel eingesetzt. In den 1970er Jahren wurde die Speicherung mehrerer Informationseinheiten möglich und der RFID-Chip konnte so zur Kennzeichnung von Haus- und Nutztieren verwendet werden. In den 1980er Jahren wurde RFID in Mautsystemen eingesetzt. Im Laufe der 1990er Jahre wurden neue Einsatzgebiete für RFID erschlossen, wie z.B. Zugangskontrollen, Tankkarten, elektronische Wegfahrsperren etc. In den letzten Jahren waren ein stärker Preisrückgang und ein Trend zu immer kleineren Bauformen der Transponder, sog. „Tags“ zu verzeichen.[1]

2. Darstellung der RFID-Technologie

Ein RFID-System besteht auf der einen Seite aus einem elektronischen Etikett, Transponder genannt und auf der anderen Seite aus einem Schreib-/ Lesegerät, die räumlich voneinander getrennt sind. Sowohl Transponder als auch das Schreib-/ Lesegerät fungieren zeitweise als Radiosender und als Radioempfänger.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Der Transponder, bestehend aus einem Mikrochip, der Informationen speichert und einer Antennenspule, die den Datenaustausch mit dem Schreib-/ Lesegerät übernimmt, wird an dem zu identifizierenden Objekt befestigt. Dabei hat der Transponder in den meisten Fällen keine eigene Energiequelle, sondern generiert die notwendige Energie aus den Radiowellen (elektromagnetischen Wellen) mittels Induktion. Die elektronischen Etiketten können ganz unterschiedliche Bauformen haben. Die gebräuchlichsten sind etwa so groß wie normale Kreditkarten.

Das Schreib-/ Lesegerät besteht ebenfalls aus einer Antenne, einem Sende- und Empfangteil für Radiowellen sowie einer Schnittstelle zu EDV-Systemen.

Ein RFID-System funktioniert, indem vom Schreib-/ Lesegerät Radiowellen ausgesendet werden und dadurch ein elektromagnetisches Feld erzeugt. Dabei können für RFID-Anwendungen unterschiedliche Frequenzen verwendet werden und zwar 125 kHz, 13,56 MHz, 868 MHz und 2,45 GHz. Je nach Frequenz können Entfernungen zwischen Schreib-/ Lesegeräten und Transponder von wenigen Zentimetern bis zu mehreren Metern realisiert werden. Das so erzeugte elektromagnetische Feld versorgt den Transponder mit Energie und veranlasst diesen, seine Informationen an das Schreib-/ Lesegerät zu senden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Neben der Frage, wie die Daten zwischen Transponder und Schreib-/ Lesegerät ausgetauscht werden, ist von besonderem Interesse, wie die übertragenen Daten gespeichert und genutzt werden. Generell kann man zwischen einem zentralen und dezentralen Datenmanagement unterscheiden. Beim zentralen Datenmanagement wird lediglich eine Identifikationsnummer eines Objekts übertragen. Alle weiteren mit dem Objekt verbundenen Daten werden in zentralen Datenbanken hinterlegt. Davon unterscheidet sich das dezentrale Datenmanagement dahingehend, dass alle für das Objekt relevanten Daten im Mikrochip des Transponders direkt hinterlegt werden und zu jeder Zeit direkt vor Ort abgefragt werden können, ohne das dazu eine Verbindung zu einer zentralen Datenbank notwendig ist. Welches dieser beiden Datenmanagementmodelle leistungsfähiger ist, kann pauschal nicht beantwortet werden und hängt von der konkreten Anwendung ab.[2]

3. Chancen und Grenzen für KMU`s bei Umstellung auf RFID-Technologie

Durch den zunehmenden nationalen und internationalen Wettbewerb, bei gleichzeitiger Sättigung vieler traditioneller Absatzbereiche und den sich erheblich verkürzenden Produktlebenszyklen können die KMU`s, im Gegensatz zu kapitalstarken Großunternehmen mit Marktmacht nicht bestehen. Daher liegt eine große Chance für diese Unternehmen in der Ausnutzung ihrer intensiven Marktnähe, der schnellen Erfassung von Marktnischen und in der konsequenten und raschen Anpassung an Veränderungen der Nachfragesituation. Nur so können sie sich langfristig die Unternehmensexistenz sichern. Diese schnellere Reaktionsfähigkeit auf veränderte Marktbedingungen (z. B. durch kürzere Informationswege, geringeren Koordinationsaufwand, schnellere Entscheidungsprozesse, etc.) sind Vorteile, die Großunternehmen nicht in dem Maße aufweisen können.[3] Wie oben schon erwähnt, haben KMU`s beste Voraussetzungen in den Zukunftsmarkt „RFID“ einzusteigen. Sie können rasch ihre Produktion auf RFID umstellen, bzw. sich auf die Erstellung von RFID-Software spezialisieren. Zudem sind der Ausbau und die Zukunft dieser Technik eine sehr sichere und zukunftsträchtige Angelegenheit. So hat z. B. der kartellrechtlich anerkannte Rationalisierungsverband und Träger des Normenausschusses Daten- und Warenverkehr in der Konsumgüterwirtschaft (NDWK) im DIN – das renommierte GS1 Germany Institut – die RFID-Technik zu seinem Schlüsselprojekt erklärt. Die GS1 Germany (vormals CCG, Centrale für Coorganisation GmbH) ist das Dienstleistungs- und Kompetenzzentrum für unternehmensübergreifende Geschäftsabläufe in der deutschen Konsumgüterwirtschaft und ihren angrenzenden Wirtschaftsbereichen.[4] Außerdem setzt die Metro-Group mit Ihren namhaften Tochterunternehmen (Metro Cash & Carry International GmbH, Real SB-Warenhaus GmbH, Extra Verbrauchermärkte Deutschland GmbH & Co. KG, Media-Saturn-Holding GmbH, Praktiker-Bau- und Heimwerkermärkte AG, Kaufhof Warenhaus AG) unternehmensweit auf die RFID-Technologie. Seit Ende 2004 läuft eine Testphase wobei rund 100 Lieferanten ihre Paletten und Transportverpackungen für zehn Zentrallager sowie rund 250 Märkte der oben genannten Vertriebslinien mit RFID-Etiketten versehen haben.[5] Auch VW setzt in Teilen der Produktion auf RFID-Technologie. Zum Beispiel will VW mit Hilfe von RFID den Bestand ihrer CKD-Transportbehälter besser managen. Die Transportbehälter werden für die weltweite Versorgung der Produktionswerke mit Montagefertigteilen (CKD) genutzt. Durch den Einsatz von RFID will VW mehr Klarheit über den Verbleib der insgesamt 800.000 Behälter erhalten. Der Schwund von Behältern soll so reduziert werden. Außerdem sollen die Kosten der Behälterlogistik den einzelnen Werken besser zugeordnet werden können. Dadurch soll die Umlaufgeschwindigkeit der Behälter von derzeit durchschnittlich drei Umläufen pro Jahr erhöht und somit der Behälterbestand gesenkt werden.[6] Dieses sind nur einige wenige Beispiele von Institutionen und Großunternehmen, die schon heute auf RFID-Technik setzen und ihre Bedeutung für die zukünftige Entwicklung realisiert haben. Für den Transpondertechnologiemarkt (Radio-Frequency-Identification RFID) ist ein starkes Wachstum voraus gesagt. In den Ländern der EU wird sich der Markt von heute (2005) knapp 400 Mio. € auf über 2,5 Mrd. € im Jahr 2008 versechsfachen. Dabei machen die Transponder rund 75% des gesamten Marktes aus. Trotz eines prognostizierten schnellen Preisverfalls pro Transpondereinheit, bleibt das Marktwachstum über fünf Jahre stabil.[7]

3.1. Aktuelle Anwendungsgebiete der RFID-Technologie

Seit Ende der 1990er Jahre verwenden diverse Unternehmen, vor allem in der Logistikbranche, die RFID-Technik zur Lagerplatzverwaltung, zur Inventur, zur Steuerung des innerbetrieblichen Warenflusses, zur Kommissionierung oder auch zur Wareneingangskontrolle, sofern Lieferanten bereits ebenfalls die Technik verwenden. Eine weitere, vor allem unternehmensübergreifende Nutzung über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg, heruntergebrochen bis auf die einzelne Artikeleinheit findet gegenwärtig noch nicht statt. Gründe hierfür sind das Fehlen unternehmensübergreifender Standards und das die Kosten für die Identifikation einzelner Artikel noch zu hoch sind. Des Weiteren wird diese Technik bei Zollsystemen, im Zahlungsverkehr, bei Überweisungen und Schecks oder bei Sicherheits- und Zugangskontrollen verwendet.[8] Der Flughafenbetreiber Frankfurt Airport AG nutzt RFID z.B. um Brandschutzklappen zu warten und die Ausweise des Wartungspersonals zu identifizieren. Die folgende Grafik verdeutlicht die Entwicklung der Kosten für die Tags. Momentan (im Jahr 2005) sind die Kosten für einen „Tag“ mit über 10 Cent für eine Artikelauszeichnung noch nicht effizient genug.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Kosten- und Mengenentwicklung der Tag-Herstellung; Quelle: http://www.metrogroup.de/servlet/PB/menu/1008965_l1/index.htm%2011.02.2004

3.2 Zukünftige Anwendungsgebiete der RFID-Technologie

Die wohl interessantesten bzw. lukrativsten Anwendungsbereiche bzw. Anwendungsebenen der RFID-Technologie werden voraussichtlich die Auszeichnungen von einzelnen Artikeln mit RFID-Transpondern (siehe Abb. 3) sein. Um die kostengünstige Umsetzung zu realisieren ist es allerdings noch ein weiter Weg, aber somit auch eine Chance für KMU`s sich am Realisierungsprozess zu beteiligen. Durch das Versehen von Fast Moving Consumer Goods (FMCG) mit RFID-Transpondern kann z. B. ein Einkaufswagen durch eine Schleuse fahren und ohne Personal abgerechnet werden. Gleichfalls wird festgestellt, wie viel Produkte von einem bestimmten FMCG noch im Regal liegen und wann die nächste Bestellung aufgegeben werden muss. Es wird dann in Zukunft möglich sein, eine Verfolgung des Produktes über seinen kompletten Lebenszyklus durchzuführen. Für Hersteller von Lebensmitteln ergibt sich seit dem 01.01.2005 eine neue Anforderung. Hier tritt eine neue EU-Verordnung in Kraft, welche die Hersteller verpflichtet die Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln in allen Produktions-, Verarbeitungs- und Vertriebsstufen sicherzustellen.[9] Hier bietet die RFID -Technik eine geeignete, einfache und relativ kostengünstige Lösung, den Anforderungen der Gesetzgeber gerecht zu werden. Durch die Verwendung der Technik kann jederzeit der Weg der Herstellung eines bestimmten Produktes ermittelt werden und unter Umständen eine ganze Charge, die die Lebensmittelbestimmungen nicht einhält vom Markt genommen werden. Des Weiteren plant die Europäische Zentralbank den Einsatz von RFID in Banknoten. Die dort implementierten „Tags“ sollen Daten über Seriennummer, Druckerei sowie Nominalwert enthalten. Dies soll der Identifizierung von Falschgeld und der Auffindung von Banknoten aus Überfällen, Erpressungen u. a. dienen. Dann könnte es auch möglich sein, grenzüberschreitenden Bargeldverkehr (Schwarzgeld) kontakt- und sichtlos zu kontrollieren. Im Rahmen der Fußball WM 2006 in Deutschland sollen in Eintrittskarten „Tags“ eingebaut werden, um Fälschungen und mittels der gespeicherten Karteiinhaberdaten die Entstehung eines Zweitmarktes zu verhindern. Besondere Bedeutung erlangt RFID schon heute im Logistikbereich. Mit Transpondern ausgestattete Waren können automatisch überwacht, verfolgt und zugeordnet werden.[10]

[...]


[1] Vgl. Internetquelle: MdB Georg Girlisch; http://www.girisch.com/Seiten/newsletterarchiv02.htm

[2] Vgl. Internetquelle: http://www.ecc-handel.de/erkenntnisse/1100512085/

[3] Vgl. Produktinnovationsmanagement in technologieintensiven kleinen und mittleren Unternehmen; S. 1

[4] Vgl. Internetquelle: http://www.gs1-germany.de/internet/content/ueber_gs1_germany/index_ger.html

[5] Vgl. Internetquelle: http://www.metrogroup.de/servlet/PB/menu/1008966_l1/index.html

[6] Vgl. Internetquelle: http://www.logistik-inside.de/sixcms/detail.php/269929/de_news

[7] Vgl. Internetquelle: http://www.soreon.de/site1/index.php/german/presse_medien/pressemitteilungen/ rfid_markt_in_europa_auf_der_berholspur_11_05_2004

[8] Vgl. Internetquelle: http://www.dte.de/de/technologie/frameset_technologie.html

[9] Vgl. Internetquelle: http://www.softm.com/PresseInfos/SoftM%20Presseinfo%20%20EU%20178.pdf

[10] Vgl. Internetquelle: MdB Georg Girlisch; http://www.girisch.com/Seiten/newsletterarchiv02.htm

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
RFID Roadmap für KMU - Chancen und Grenzen
Hochschule
Universität Kassel
Veranstaltung
Roadmapping
Note
2,0
Autor
Jahr
2005
Seiten
25
Katalognummer
V40560
ISBN (eBook)
9783638390514
ISBN (Buch)
9783638915632
Dateigröße
712 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
In dieser Ausarbeitung werden die Chancen und Grenzen der RFID-Technologie (Radio-Frequency-Identifikation) für kleine- und mittlere Unternehmen unter Miteinbeziehung einer Roadmap für eine potentielle Markteinführung dargestellt. Die RFID-Technologie - die schon seit den 1950er Jahren auf dem Markt ist - hat aufgrund des rasanten technischen Fortschritts, global gesehen glänzende Zukunftsaussichten. An dieser Entwicklung können auch KMU`s hierzulande partizipieren.
Schlagworte
RFID, Roadmap, Chancen, Grenzen, Roadmapping
Arbeit zitieren
Marco Eichenberg (Autor:in), 2005, RFID Roadmap für KMU - Chancen und Grenzen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40560

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