Prolog
Das Familienunternehmen - fürwahr ein schillernder Untersuchungsgegenstand. Bis vor kurzem noch schamhaft hinter dem eher quantitativen Begriff des Mittelstandes versteckt, nimmt das - vor allem öffentliche - Interesse am Familienunternehmen seit kurzem spürbar - fast möchte man sagen sprunghaft - zu.
Was also hat es auf sich mit Familienunternehmen? Warum erhalten so viele unserer erfolgreichsten Unternehmen Ihre Prägung, ihr Gesicht und ihre Kultur von einer oder mehreren Familien - und das nicht nur im handwerks- oder kleingewerblichen Bereich. Drei Viertel der von Simon untersuchten Hidden Champions, der heimlichen Weltmarktführer, befinden sich im Familienbesitz. Brita , Dräger, Dragoco, Stiehl oder Windhoff seien an dieser Stelle exemplarisch genannt. Aber auch unter den Großunternehmen finden sich überraschend viele, die oft seit vielen Generationen von Familien geprägt werden. In Deutschland haben Namen wie Haniel, Röchling, Quandt, Oetker, Tengelmann, C&A, Werhahn, Heraeus, Miele oder Vorwerk einen besonderern Klang.
Andererseits schaffen nur zwei Drittel der Familienunternehmen den Sprung von der ersten in die zweite, nur noch ein Drittel den Sprung in die Dritte und sogar nur noch ein Sechstel den Sprung in die vierte Generation, wie das Bonner Institut für Mittelstandsforschung ermittelt hat.
Das Auf und Ab von Familienunternehmen hat als offenkundiges Phänomen sogar den Volksmund erreicht - und das weltweit. "Die erste Generation erstellt′s, die zweite erhält′s, in der dritten zerfällt′s", heißt es in Deutschland, "Shirt sleeves to shirt sleeves in three generations" sagt der Amerikaner.
Die Chroniken vieler Familienunternehmen erinnern an die von May erfundene Geschichte der Familie Max Müller, die als Einführung in die Thematik an dieser Stelle eingefügt ist.
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Inhaltsverzeichnis
- Prolog
- 1. Was heißt Strategie heute?
- 1.1 Hidden Champions
- 1.2 Value-to-Customer
- 2. Eignerstrategie
- 2.1 Warum eine Eignerstrategie?
- 2.2 Vorteile der Eignerstrategie
- 2.3 Entwicklungsgrundsätze einer Eignerstrategie
- 2.4 Inhalte einer Eignerstrategie
- 2.4.1 Leitidee
- 2.4.2 Nutzenpotentiale und Wertschöpfungskonzept
- 2.4.3 Ergebnisorientierung
- 2.4.4 Führungsmäßige Einflußnahme
- 2.4.5 Führungsziele und Führungsleistung
- 2.4.6 Finanzierung
- 2.4.7 Risikopolitik
- 2.4.8 Steuerpolitik
- 2.4.9 Strategische Erfolgspositionen (SEP)
- 2.5 Die Entwicklung einer Eignerstrategie in der Praxis
- 3. Konflikte
- 3.1 Konfliktursachen
- 3.2 Strategien zur Konfliktbewältigung
- 3.2.1 Komplexität lösen
- 3.2.2 Komplexität beherrschen
- 3.3 Der Beirat
- 4. Management des Nachfolgeprozesses
- 4.1 Nachfolgefallen
- 4.2 Die Sicht des Seniors
- 4.3 Die Sicht des Juniors
- 4.4 Integriertes Nachfolgekonzept
- 4.4.1 Überlegungen zur Nachfolge im Familienunternehmen
- 4.4.2 Inhalte eines Nachfolgekonzeptes
- 5. Recht und Steuern im Familienunternehmen
- 5.1 Rechtliche Optimierung der Unternehmensnachfolge
- 5.1.1 Ziele der rechtlichen Optimierung
- 5.1.2 Grundlagen für Nachfolgeregelungen
- 5.1.2.1 Vorweggenommene Erbfolgeregelungen
- 5.1.2.2 Nachfolgeregelungen von Todes wegen
- 5.1.2.3 Ehevertrag
- 5.1.2.4 Gesellschaftsvertragliche Regelungen
- 5.1.3 Hinweise zur Gestaltung von Unternehmererbfolgen
- 5.1.3.1 Letzwillige Verfügung als Teil des Nachfolgekonzeptes
- 5.1.3.2 Übergehen des Ehegatten
- 5.1.3.3 Überspringen einer Generation
- 5.1.3.4 Erbvertrag versus Testament
- 5.1.3.5 Anordnung der Testamentsvollstreckung
- 5.1.3.6 Vorausvermächtnis versus Teilungsanordnung
- 5.1.3.7 Vermeidung der Sonderbetriebs- und Betriebsaufspaltungsfalle
- 5.2 Steuerliche Optimierung der Unternehmensnachfolge
- 5.2.1 Ziele der steuerlichen Optimierung der Unternehmensnachfolge
- 5.2.2 Vermeidung der steuerlichen Realisierung stiller Reserven
- 5.2.2.1 Stille Reserven und letztwillige Verfügungen
- 5.2.2.2 Stille Reserven und vorweggenommene Erbfolge
- 5.2.3 Erbschaftsteuerliche Ausgestaltung
- 5.2.3.1 Grundlagen der Erbschaftsteuer
- 5.2.3.2 Steuerklassen und Steuersätze
- 5.2.3.3 Freibeträge
- 5.2.3.4 Bewertung des steuerpflichtigen Vermögens
- 5.2.3.5 Vermögensstrukturierung unter erbschaftsteuerlichen Aspekten
- 5.2.3.6 Erbschaftsteuerliche Vorteile der vorweggenommenen Erbfolge
- 5.2.3.7 Erbschaftsteuerliche Überlegungen von Ehepaaren
- 5.2.4 Stiftungen
- 5.3 Der richtige Gesellschaftsvertrag
- 5.3.1 Bedeutung des Gesellschaftsvertrages
- 5.3.2 Spezifische Probleme in Gesellschaftsverträgen von Familiengesellschaften
- 5.3.2.1 Unternehmensleitung durch Familienmitglieder
- 5.3.2.2 Die Kontrolle der Geschäftsführung
- 5.3.2.3 Interessengegensätze und ihre Lösung
- 5.3.2.4 Abfindungen an ausscheidende Gesellschafter
- 5.3.2.5 Erhaltung des Familiencharakters
- 5.3.2.6 Testamentsvollstreckung
- 5.3.2.7 Zulassung von Mehrheitsentscheidungen
- 5.4 Die Rechtsform eines Familienunternehmens
- 5.4.1 Denkbare Rechtsformen
- 5.4.2 Kriterien der Rechtsformwahl
- 5.4.2.1 Personenhandelsgesellschaften, insbesondere die GmbH & Co. KG
- 5.4.2.2 Die GmbH
- 5.4.2.3 Die Aktiengesellschaft
- 5.4.2.4 Die Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA)
- 6 Führung und Organisation
- 6.1 Führung im Umbruch
- 6.2 Motivation durch Führung
- 6.3 Der Unternehmer im Spannungsfeld zwischen offener und geschlossener Gesellschaft
- 6.4 Veränderungsmanagement
- 7 Vermögen
- 7.1 Von Vermögensanalyse zu Vermögensplanung
- 7.2 Optimale Vermögensstruktur
- 8. Die Zukunft des Familienunternehmens
- 9. Entwicklung eines Fahrplans
- Entwicklung einer Eignerstrategie
- Konfliktmanagement und Beirat
- Rechtliche und steuerliche Aspekte der Unternehmensnachfolge
- Führung und Organisation im Familienunternehmen
- Vermögensmanagement und die Zukunft des Familienunternehmens
- Der Prolog führt in die Thematik der Nachfolgeregelung in Familienunternehmen ein und beleuchtet die Bedeutung und Herausforderungen dieser Thematik.
- Kapitel 1 beschäftigt sich mit dem Begriff der Strategie im Kontext von Familienunternehmen und betrachtet insbesondere den Ansatz des "Value-to-Customer".
- Kapitel 2 widmet sich der Eignerstrategie und erläutert deren Bedeutung, Vorteile und Inhalte. Es werden die einzelnen Elemente einer Eignerstrategie detailliert betrachtet, sowie die Entwicklung einer Eignerstrategie in der Praxis.
- Kapitel 3 untersucht die Entstehung von Konflikten im Zusammenhang mit der Nachfolge und beleuchtet verschiedene Strategien zur Konfliktbewältigung. Die Rolle des Beirats wird in diesem Kapitel ebenfalls diskutiert.
- Kapitel 4 beschäftigt sich mit dem Management des Nachfolgeprozesses und betrachtet die Perspektiven von Senior und Junior. Es werden typische Nachfolgefallen beleuchtet und ein integriertes Nachfolgekonzept vorgestellt.
- Kapitel 5 behandelt die rechtlichen und steuerlichen Aspekte der Unternehmensnachfolge. Es werden die Ziele der rechtlichen Optimierung, die Grundlagen für Nachfolgeregelungen und Hinweise zur Gestaltung von Unternehmererbfolgen erläutert. Zudem wird die steuerliche Optimierung der Unternehmensnachfolge im Detail behandelt.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Buch bietet eine umfassende Analyse der Nachfolgeregelung in mittelständischen Familienunternehmen. Es beleuchtet die komplexen Herausforderungen, die mit der Übergabe eines Familienunternehmens an die nächste Generation verbunden sind, und liefert praktische Handlungsempfehlungen für eine erfolgreiche Nachfolgeplanung.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Familienunternehmen, Mittelstand, Nachfolgeplanung, Eignerstrategie, Konfliktmanagement, Rechtliche und steuerliche Aspekte, Führung und Organisation, Vermögensmanagement, Zukunft des Familienunternehmens
- Arbeit zitieren
- Martin Kraus (Autor:in), 1999, Nachfolgeregelung in mittelständischen Familienunternehmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4071