Im Zuge einiger aktueller Bilanzskandale und daraus resultierenden Zusammenbrüchen ganzer Unternehmen, wie beispielsweise Enron in den USA oder Flowtex und Comroad in Deutschland, ist auch die Verantwortlichkeit der Abschlussprüfer in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers bildet die Ausgangssituation der Reformen auf diesem Gebiet. Regelungen zur Abschlussprüfertätigkeit entfalten jedoch erst ihre Wirkungen, wenn Sanktionen drohen. Sanktionen in der Rechtssprechung gewährleisten immer eine Schadensausgleichsfunktion und eine Präventionsfunktion. Sie sollen in diesem Zusammenhang die ordnungsgemäße Einhaltung der Berufspflichten des Wirtschaftsprüfers und dessen große Verantwortlichkeit in hohem Maße garantieren. Eine Art der Sanktionierung ist die Haftung.
In dieser Untersuchung werden die rechtlichen Ausgestaltungsmöglichkeiten der Abschlussprüferhaftung dargestellt und es soll analysiert werden, in wie weit die Haftung eine größere Verantwortlichkeit des Wirtschaftsprüfers garantieren kann. Dabei wird auf die zivilrechtliche und strafrechtliche Haftung eingegangen, ordnungsrechtliche Konsequenzen bleiben im Zuge dieser Arbeit unberücksichtigt.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung und Gang der Untersuchung
- Zivilrechtliche Haftung des Abschlussprüfers
- Haftung gegenüber dem Auftraggeber nach §323 HGB
- Haftungsvoraussetzungen
- Rechtsfolgen und Konsequenzen für die Verantwortlichkeit
- Haftung gegenüber Dritten
- Außervertragliche Haftungstatbestände
- Vertragliche und vertragsähnliche Anspruchsgrundlagen
- Haftung gegenüber dem Auftraggeber nach §323 HGB
- Strafrechtliche Inanspruchnahme
- Verletzung der Berichtspflicht
- Verletzung der Geheimhaltungspflicht
- Zusammenfassende Beurteilung der Wirtschaftsprüferhaftung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Haftung des Wirtschaftsprüfers im Rahmen der Abschlusstätigkeit. Ziel ist es, die verschiedenen rechtlichen Ausgestaltungsmöglichkeiten der Abschlussprüferhaftung darzustellen und zu analysieren, inwiefern sie eine größere Verantwortlichkeit des Wirtschaftsprüfers gewährleisten können. Dabei werden die zivilrechtliche und strafrechtliche Haftung im Detail betrachtet, während ordnungsrechtliche Konsequenzen in dieser Arbeit unberücksichtigt bleiben.
- Zivilrechtliche Haftung des Wirtschaftsprüfers gegenüber dem Auftraggeber und Dritten
- Strafrechtliche Inanspruchnahme des Wirtschaftsprüfers
- Analyse der Verantwortlichkeit des Wirtschaftsprüfers im Kontext aktueller Bilanzskandale
- Relevanz von Sanktionen zur Sicherstellung der Berufspflicht und zur Prävention von Fehlverhalten
- Bewertung der Wirksamkeit von Haftungsregelungen in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Problemstellung der Arbeit vor und skizziert den Gang der Untersuchung. Dabei wird der Kontext aktueller Bilanzskandale beleuchtet, die zu einer stärkeren Fokussierung auf die Verantwortlichkeit von Wirtschaftsprüfern geführt haben. Im zweiten Kapitel wird die zivilrechtliche Haftung des Abschlussprüfers untersucht, wobei die Haftung gegenüber dem Auftraggeber nach §323 HGB und die Haftung gegenüber Dritten im Mittelpunkt stehen. Das dritte Kapitel befasst sich mit der strafrechtlichen Inanspruchnahme des Wirtschaftsprüfers und analysiert die Verletzung von Berichtspflichten und Geheimhaltungspflichten. Abschließend bietet das vierte Kapitel eine zusammenfassende Beurteilung der Wirtschaftsprüferhaftung.
Schlüsselwörter
Abschlussprüferhaftung, Zivilrechtliche Haftung, Strafrechtliche Inanspruchnahme, Wirtschaftsprüfer, Bilanzskandale, §323 HGB, Berufspflicht, Verantwortlichkeit, Sanktionen, Präventionsfunktion, Schadensausgleichsfunktion
- Quote paper
- Jens Grunendahl (Author), 2004, Überblick über die derzeitige Haftung des Wirtschaftsprüfers im Rahmen der Abschlusstätigkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40780