[...] Diese beiden Theorien machen jedoch nur Aussagen über die Auswirkungen des Freihandels auf die gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt zweier Staaten. Was passiert jedoch, wenn die Prämissen nicht zutreffen? Welche Auswirkungen hat der Freihandel auf unterschiedliche Gruppen einer Gesellschaft? Was passiert, wenn in Staaten unterschiedliche Ausgangsbedingungen in Bezug auf die Industrialisierung beim Eintritt in den Freihandel herrschen? Auf diese Fragen wird im zweiten Teil der Arbeit mit der Darstellung des Stolper-Samuelson-Theorems, der Prebisch-Singer-These und des Leontief-Paradoxes eingegangen. Die klassische Außenhandelstheorie geht von konstanten Skalenerträgen, der totalen Faktormobilität innerhalb und der Kapitalimmobilität zwischen Staaten aus und versucht den interindustriellen Handel zwischen Staaten erklären. Die neue Außenhandelstheorie sucht hingegen nach Erklärungen für den intraindustriellen Handel mittels steigenden Skalenerträgen und unterschiedlichen Präferenzen der Nachfrager. Die neue Außenhandelstheorie ist nicht Thema dieser Hausarbeit, es wird jedoch an einigen Stellen auf sie hingewiesen, wenn die klassische Theorie an ihre Grenzen stößt und ich den Verweis für notwendig halte. Die leitende Fragestellung dieser Hausarbeit lautet somit: Welche Vorteile ergeben sich aus dem Freihandel in Bezug auf den volkswirtschaftlichen Wohlstand verschiedener Staaten und welche Auswirkungen hat der Freihandel auf unterschiedliche Gruppen der Gesellschaft? Es wird in dieser Hausarbeit demnach einerseits nach den Effizienzeffekten und andererseits nach den Verteilungseffekten von Handel gefragt. Die Bestimmungsgründe für den Außenhandel werden dargestellt, ohne jedoch die oben bereits angerissenen Probleme, bedingt durch die bei theoretischen Modellen notwendige Komplexitätsreduktion, auszuklammern. Da es sich um eine sehr kurze, überblicksartige Hausarbeit handelt, werden nur die relevantesten Teilaspekte der Theorien dargestellt und in Zusammenhang gebracht. Als Literaturgrundlage dienen Lehrbücher und Aufsätze.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Komparative Kostenvorteile
- 2.1 Ricardos Modell
- 2.2 Heckscher-Ohlin-Theorem
- 3. Probleme, Grenzen und Kritik
- 3.1 Probleme durch vereinfachte Annahmen
- 3.2 Stolper-Samuelson-Theorem
- 3.3 Prebisch-Singer-These
- 3.4 Leontief-Paradox
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Theorie der komparativen Kostenvorteile im Kontext der klassischen Außenhandelstheorie. Ziel ist es, die Vorteile des Freihandels für den volkswirtschaftlichen Wohlstand verschiedener Staaten zu beleuchten und die Auswirkungen auf unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen zu analysieren. Dabei werden sowohl Effizienzeffekte als auch Verteilungseffekte des Handels betrachtet.
- Das Modell der komparativen Kostenvorteile nach Ricardo
- Das Heckscher-Ohlin-Theorem und die Faktorproportionentheorie
- Probleme und Kritikpunkte der klassischen Außenhandelstheorie
- Auswirkungen des Freihandels auf verschiedene gesellschaftliche Gruppen
- Die Berücksichtigung von Verteilungseffekten neben Effizienzeffekten
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der komparativen Kostenvorteile ein und erläutert die zentrale Fragestellung der Arbeit: die Vorteile des Freihandels für den volkswirtschaftlichen Wohlstand und dessen Auswirkungen auf verschiedene gesellschaftliche Gruppen. Sie beschreibt den Ansatz, sowohl Effizienzeffekte als auch Verteilungseffekte des Handels zu betrachten, und benennt die beiden zentralen Theorien – Ricardos Modell und das Heckscher-Ohlin-Theorem – die im weiteren Verlauf der Arbeit analysiert werden. Die Einleitung skizziert den Aufbau der Arbeit und betont die Notwendigkeit, die vereinfachenden Annahmen der Modelle zu berücksichtigen. Sie hebt die Beschränkung auf die relevantesten Aspekte der Theorien aufgrund des Umfangs der Arbeit hervor.
2. Komparative Kostenvorteile: Dieses Kapitel stellt die Kernmodelle der komparativen Kostenvorteile vor. Es beginnt mit Ricardos Modell, das auf einem Zwei-Staaten-Zwei-Güter-Modell mit Arbeit als einzigem Produktionsfaktor basiert und erklärt, wie Handel selbst dann vorteilhaft sein kann, wenn ein Staat bei keinem Gut absolute Kostenvorteile besitzt. Anschließend wird das Heckscher-Ohlin-Theorem eingeführt, welches zusätzlich zu Arbeit weitere Produktionsfaktoren (Kapital, Boden) berücksichtigt und die Spezialisierung aufgrund unterschiedlicher Faktorausstattungen erklärt. Dieses Kapitel bildet die Grundlage für die kritische Auseinandersetzung in Kapitel 3.
Schlüsselwörter
Komparative Kostenvorteile, Ricardo-Modell, Heckscher-Ohlin-Theorem, Freihandel, Außenhandelstheorie, Produktionsfaktoren, Verteilungseffekte, Effizienzeffekte, Stolper-Samuelson-Theorem, Prebisch-Singer-These, Leontief-Paradox.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Komparative Kostenvorteile
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Theorie der komparativen Kostenvorteile im Kontext der klassischen Außenhandelstheorie. Sie beleuchtet die Vorteile des Freihandels für den volkswirtschaftlichen Wohlstand verschiedener Staaten und analysiert die Auswirkungen auf unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen, indem sie sowohl Effizienzeffekte als auch Verteilungseffekte berücksichtigt.
Welche Modelle werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf zwei zentrale Modelle: das Modell der komparativen Kostenvorteile nach Ricardo und das Heckscher-Ohlin-Theorem. Ricardo's Modell basiert auf einem Zwei-Staaten-Zwei-Güter-Modell mit Arbeit als einzigem Produktionsfaktor, während das Heckscher-Ohlin-Theorem zusätzlich Kapital und Boden als Produktionsfaktoren einbezieht.
Welche Probleme und Kritikpunkte der klassischen Außenhandelstheorie werden diskutiert?
Die Arbeit analysiert verschiedene Probleme und Kritikpunkte der klassischen Außenhandelstheorie, darunter die vereinfachten Annahmen der Modelle, das Stolper-Samuelson-Theorem, die Prebisch-Singer-These und das Leontief-Paradox.
Wie werden die Auswirkungen des Freihandels auf verschiedene gesellschaftliche Gruppen betrachtet?
Die Arbeit untersucht die Auswirkungen des Freihandels auf verschiedene gesellschaftliche Gruppen, indem sie sowohl die Effizienzeffekte (z.B. Steigerung des Wohlstands) als auch die Verteilungseffekte (z.B. Gewinner und Verlierer des Handels) berücksichtigt.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Hausarbeit gliedert sich in vier Kapitel: Kapitel 1 (Einleitung) führt in die Thematik ein und beschreibt den Ansatz der Arbeit. Kapitel 2 (Komparative Kostenvorteile) stellt die Kernmodelle von Ricardo und Heckscher-Ohlin vor. Kapitel 3 (Probleme, Grenzen und Kritik) diskutiert die Schwächen der Modelle. Kapitel 4 (Fazit) fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Komparative Kostenvorteile, Ricardo-Modell, Heckscher-Ohlin-Theorem, Freihandel, Außenhandelstheorie, Produktionsfaktoren, Verteilungseffekte, Effizienzeffekte, Stolper-Samuelson-Theorem, Prebisch-Singer-These, Leontief-Paradox.
- Arbeit zitieren
- Sven Diekmann (Autor:in), 2005, Die Theorie der komparativen Kostenvorteile in der klassischen Außenhandelstheorie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40817