[...] Kandinsky zog es vor, die sog. „abstrakte“ Kunst „konkrete“ Kunst zu nennen, weil sie neben der Naturwelt, die Malerei sonst nur abbildete – eine ebenso reale – und eben deshalb konkrete – Kunstwelt darstellt. Der Begriff „konkret“ wurde also eingeführt um Malweisen zu kennzeichnen, die nur die realen Malmittel der Farbe und der Linie auf der Fläche und ihre geometrischen Möglichkeiten präsentieren. Diese Denk- und Handlungsweise wurde später auch auf den Bereich einer Sprachkunst übertragen, die von sprachlichen Elementen als konkretem Material und nicht als begrifflichen Zeichen und Bedeutungsträgern ausging (vgl. Lange, Marquardt, Petzoldt & Ziesenis, 2001, S. 66). Eugen Gomringer erklärte dazu: „..Der konkrete Dichter sieht genau auf das Material, das er entweder zur Darstellung bringen will oder in dem er darstellt. Er zieht es sogar vor, wenig Inhalt zu bieten, um ihn in einer konkreten sprachlichen Form meistern zu können. ... [Konkrete Poesie] ... ist eine realität an sich und kein gedicht über...“(vgl. ebenda, S. 66/67). Diese Belegarbeit mit dem Titel „Aspekte der Konkreten Poesie als lyrische Textform“ befasst sich mit der eben beschriebenen Problematik näher und möchte darüber hinaus die Fragen klären, wie genau diese Textart definiert ist, welche charakteristischen Merkmale sie aufweist und welche Kriterien bei dieser Textsorte in Bezug auf die didaktische Anwendung im Deutschunterricht der Schule relevant werden. Dazu erfolgt im Abschnitt 2 zunächst eine Begriffsklärung und zudem ein Definitionsversuch. Weiterhin wird im folgenden 3. Abschnitt näher auf das Wesen und die Charakteristik dieser Textsorte eingegangen und anschließend auf die Erscheinungsformen (Abschnitt 4). Die Punkte 5 und 6 stellen Autoren und Beispieltexte aus diesem Arbeitsgebiet vor und unter Abschnitt sieben sollen didaktisch relevante Aspekte und Einsatzmöglichkeiten im Deutschunterricht diskutiert werden. Punkt 8 stellt der besseren Anschaulichkeit wegen weitere Beispieltexte vor, die aber nicht weiter diskutiert werden sollen. Abschließend erfolgt im letzten Teil eine Zusammenfassung der wichtigsten Fakten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsklärung und Definitionsversuch
- Charakteristik und Wesen
- Erscheinungsformen
- Ausgewählte Autoren
- Ausgewählte Texte
- Didaktische Überlegungen
- Weitere Beispieltexte
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Konkreten Poesie als lyrische Textform. Sie untersucht die Definition, die charakteristischen Merkmale und die didaktische Relevanz dieser Gedichtform. Darüber hinaus werden ausgewählte Autoren und Texte vorgestellt und die Einsatzmöglichkeiten im Deutschunterricht diskutiert.
- Begriffsklärung der Konkreten Poesie
- Charakteristik und Wesen der Konkreten Poesie
- Erscheinungsformen der Konkreten Poesie
- Didaktische Überlegungen zum Einsatz der Konkreten Poesie im Deutschunterricht
- Ausgewählte Autoren und Texte der Konkreten Poesie
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die Anfänge der Konkreten Poesie und stellt die zentrale Frage nach dem Inhalt und der Intention dieser Gedichtform. Sie bezieht sich dabei auf die Malerei und den Begriff "konkrete Kunst", um den Begriff "konkrete Poesie" zu erläutern.
Begriffsklärung und Definitionsversuch
Dieses Kapitel widmet sich der Definition der Konkreten Poesie. Es beschreibt die historische Entwicklung der Gedichtform, ihre Vorläufer und die verschiedenen Bezeichnungen, die verwendet werden. Der Fokus liegt dabei auf der Betonung des konkreten Materials der Sprache und der Abkehr von der traditionellen Versform.
Charakteristik und Wesen
In diesem Abschnitt werden die charakteristischen Merkmale der Konkreten Poesie näher beleuchtet. Es wird auf die Bedeutung der visuellen Gestaltung und die Betonung des sprachlichen Materials eingegangen. Der Text analysiert, wie die Konkreten Dichter Sprache neu kombinieren und arrangieren, um optische und akustische Effekte zu erzeugen.
Erscheinungsformen
Hier werden verschiedene Erscheinungsformen der Konkreten Poesie vorgestellt, wie zum Beispiel die visuelle Poesie, die akustische Poesie und die experimentelle Literatur. Der Text beleuchtet die Vielfalt der Möglichkeiten, die sich innerhalb dieser Gedichtform bieten.
Ausgewählte Autoren
Dieses Kapitel stellt ausgewählte Autoren der Konkreten Poesie vor und beleuchtet ihre individuellen Beiträge zu dieser Kunstrichtung. Es zeigt auf, wie die Autoren Sprache als Material begreifen und in ihren Gedichten neu gestalten.
Ausgewählte Texte
Anhand ausgewählter Texte wird die konkrete Umsetzung der theoretischen Aspekte der Konkreten Poesie veranschaulicht. Es wird gezeigt, wie Sprache in diesen Gedichten zur Gestaltung von Formen und Bildern eingesetzt wird.
Didaktische Überlegungen
Dieser Abschnitt untersucht die didaktische Relevanz der Konkreten Poesie für den Deutschunterricht. Es werden die Einsatzmöglichkeiten dieser Gedichtform im Unterricht diskutiert und konkrete Beispiele für die Vermittlung der Inhalte gegeben.
Weitere Beispieltexte
Dieses Kapitel enthält weitere Beispieltexte der Konkreten Poesie, die jedoch nicht im Detail diskutiert werden. Sie dienen lediglich der Illustration und Ergänzung der vorherigen Kapitel.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Fokus-Themen des Texts sind: Konkrete Poesie, visuelle Poesie, Sprache als Material, Gedichtform, Gestaltung, Didaktik, Deutschunterricht, experimentelle Literatur, Lyrik, Moderne Literatur.
- Arbeit zitieren
- Romy Kleine (Autor:in), 2005, Aspekte der Konkreten Poesie als lyrische Textform, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40878