Vielleicht eins dieser Schlagwörter die zur Mode geworden sind, aber sicherlich auch ein wichtiger Punkt in der offenen Kinder- und Jugendarbeit. Dabei stellt sich die Frage: Warum muss Sozialarbeit oder Sozialpädagogik sich in die Jugendkultur einmischen? Wenn man soweit gehen kann, hat Jugend doch ihre eigene Kultur – oft genug fällt doch der Begriff. Persönlich ist mir bei meiner Arbeit im Jugendzentrum aufgefallen, dass sich Jugendliche gern durch ihr Äußeres von anderen abgrenzen und sich Gruppen zugehörig fühlen. Dabei gibt es verschiedene dress-codes, die sich hauptsächlich am jeweiligen Musikgeschmack der Jugendlichen orientiert.
Jeder kennt die Hip-Hopper, die mit ihren viel zu weiten, mit dem Schritt in der Kniekehle hängenden Hosen herumlaufen, oder die Punks, die mit bunt gefärbten Irokesen-Haarschnitt und zerrissenen Armeeparkern in der Stadt herumhängen.
Wenn sich Jugendliche schon so kleiden, um einer Gruppe anzugehören oder sogar ihr ganzes Äußeres darauf ausrichten, muss Musik in ihrem Leben schon eine wichtige Rolle spielen.
Meiner Meinung nach bestätigt dies auch eine kurze mündliche Umfrage unter einigen zwischen 13-18 Jahren alten Jugendlichen, die unsere Einrichtung besuchen. Sicherlich ist sie nicht repräsentativ, aber sie zeigt doch deutlich wie wichtig ihnen ihre Musik und Musik überhaupt ist. Die häufigsten Antworten waren: „Ich höre immer Musik und zwar nur…“ oder „Ohne Musik komm ich gar nicht aus dem Bett“ oder „Die einzig wahre Musik ist …“
Deswegen wird das weite Feld der Kulturarbeit hier nach einer allgemeinen Einführung in das Thema in den ersten Kapiteln auf die spezielle Arbeit in der offenen Kinder- und Jugendarbeit eingegrenzt, um sich anschließend mit der Musik und Musikprojekten in diesem Gebiet der Sozialen Arbeit zu beschäftigen. Im Zentrum wird dabei das oben genannte Projekt „Tonstudio“ stehen, dass sicherlich schon ein sehr großes Feld abdeckt. Daran schließt sich die Publikation und Bekanntmachung der Früchte der Jugendkulturarbeit an, um schließlich mit einem Fazit zur momentanen Situation und einigen Verbesserungsvorschlägen zu enden.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1. Einleitung
- 2. Jugendkulturarbeit – Was ist das?
- 2.1 Jugendkulturarbeit - Versuch einer Definition
- 2.3 Lebenswelten der Jugendlichen
- 2.4 Jugendkulturarbeit in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit
- 2.5 Stichwort Medienpädagogik
- 3. Jugendkulturarbeit in der Praxis
- 3.1 Bürgerfunk als Medium für Kinder und Jugendliche
- 3.2 „Radio Wigwam“
- 3.3 Eine eigene Band - Hey, ich hab was zu sagen
- 3.4 Krieg der Welten – Hörspiele für Kinder und Jugendliche
- 4. Projekt Tonstudio – Ein Erfahrungsbericht
- Finanzierung
- Organisation des Betriebs
- Technische und Bauliche Umsetzung
- Das Konzept
- 5. Fazit:
- 6. Anhänge:
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Bedeutung der Jugendkulturarbeit in der offenen Kinder- und Jugendarbeit. Ziel ist es, die Relevanz von Musikprojekten in diesem Bereich zu beleuchten und die Praxis des „Tonstudio“-Projekts in der Einrichtung „Wigwam“ näher zu betrachten.
- Definition und Bedeutung von Jugendkulturarbeit
- Jugendliche Lebenswelten und deren Einfluss auf Jugendkulturarbeit
- Musikprojekte als Mittel der Jugendkulturarbeit
- Die Rolle von Medienpädagogik in der Jugendkulturarbeit
- Praxisbeispiel: Das „Tonstudio“-Projekt im „Wigwam“
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 widmet sich dem Begriff der Jugendkulturarbeit, definiert diesen und analysiert die Lebenswelten von Jugendlichen. Kapitel 3 beleuchtet die Umsetzung der Jugendkulturarbeit in der Praxis, wobei verschiedene Musikprojekte wie „Radio Wigwam“ und die Produktion von Hörspielen im Mittelpunkt stehen. Kapitel 4 fokussiert auf das „Tonstudio“-Projekt, dessen Finanzierung, Organisation, technische Umsetzung und Konzeption ausführlich dargestellt werden.
Schlüsselwörter
Jugendkulturarbeit, offene Kinder- und Jugendarbeit, Musikprojekte, Tonstudio, Radio Wigwam, Medienpädagogik, Lebenswelten von Jugendlichen, Praxisbeispiel.
- Arbeit zitieren
- Dipl. Sozialarbeiter; Dipl. Sozialpädagoge Christoph Korbmacher (Autor:in), 2005, Jugendkulturarbeit in der offenen Jugendarbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41071