David Hume war eine herausragende Persönlichkeit der schottischen Aufklärung im 18. Jahrhundert. Denn nicht grundlos äußerte Arthur Schopenhauer zu Humes Schaffen: „,Aus jeder Seite von David Hume ist mehr zu lernen, als aus Hegels, Herbarts und Schleiermachers sämtlichen philosophischen Werken zusammengenommen.’“1 Humes Talent viele Sachverhalte auf wenigen Seiten darzulegen, zeigt sich ebenfalls in seinem Werk „Eine Untersuchung über die Prinzipien der Moral“. Seine Betrachtungen in diesem philosophischen Werk beziehen sich auf die Tugenden. Er unterscheidet zum einen die „natürlichen“ Tugenden, die von Natur aus vorhanden sind und die dem Menschen mit der Geburt zukommen. Der Mensch wird dabei als soziales Wesen gesehen, das in einen Sozialverband hineingeboren wird. Zum anderen gelten Humes Betrachtungen den „künstlichen“ Tugenden, die der Mensch selbst hervorruft. Diese künstlichen Tugenden umfassen alle Verhaltensweisen, die mit den Normen übereinstimmen, die von dem Menschen zum Schutz der Gesellschaft eingeführt wurden. 2
Im Zusammenhang mit den „künstlichen“ Tugenden betrachtet Hume im dritten Kapitel die Gerechtigkeit näher. Er will in diesem Kapitel zeigen, dass es sich bei der Gerechtigkeit um eine „künstliche“ Tugend handelt und welche Funktion ihr in der Gesellschaft zukommt. Diese Hausarbeit soll sich mit dem Gerechtigkeitsverständnis Humes beschäftigen und ebenso die Gerecht igkeit in Verbindung mit dem Eigentumsbegriff näher beleuchten. Im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen zentrale Fragen, wie z.B.: Was versteht David Hume unter Gerechtigkeit und wie setzt er diese mit der Gesellschaft in Beziehung? Um Humes Aussagen und Thesen besser zu verdeutlichen, sollen einige Beispiele, die Hume in seiner Argumentation auch bringt bei den Betrachtungen herangezogen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Über die Gerechtigkeit
- Zusammenfassung
- Literaturangaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit David Humes Verständnis von Gerechtigkeit und analysiert dessen Verbindung zum Eigentumsbegriff. Sie untersucht, wie Hume Gerechtigkeit definiert und in Beziehung zur Gesellschaft setzt.
- Humes Definition von Gerechtigkeit und deren Rolle in der Gesellschaft
- Die Verbindung von Gerechtigkeit und Eigentumsregeln
- Humes Unterscheidung zwischen "natürlichen" und "künstlichen" Tugenden
- Der Einfluss des öffentlichen Nutzens auf die Gerechtigkeit
- Die Bedeutung von Normen und Regeln für die Aufrechterhaltung der gesellschaftlichen Ordnung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt David Hume als eine bedeutende Persönlichkeit der schottischen Aufklärung vor und gibt einen Überblick über sein Werk "Eine Untersuchung über die Prinzipien der Moral". Es wird auf Humes Unterscheidung zwischen "natürlichen" und "künstlichen" Tugenden eingegangen, wobei er die Gerechtigkeit als eine "künstliche" Tugend betrachtet.
Über die Gerechtigkeit
Hume argumentiert, dass die Gerechtigkeit eine "künstliche" Tugend ist, die durch den öffentlichen Nutzen begründet wird. Er untersucht die Rolle von Eigentumsregeln in der Gesellschaft und stellt fest, dass sie notwendig sind, um die Gesellschaft zu stabilisieren und das Wohlergehen ihrer Mitglieder zu gewährleisten.
Hume betrachtet verschiedene hypothetische Szenarien, um die Bedeutung der Gerechtigkeit zu beleuchten. Er argumentiert, dass Gerechtigkeit in Gesellschaften, die im Überfluss leben oder in denen die Menschen durchgehend wohlwollend zueinander sind, überflüssig wäre. In einer Notlage hingegen könnte sie aufgegeben werden, um die Selbsterhaltung zu gewährleisten.
Hume betont, dass die Gerechtigkeit in der Realität wichtig ist, um die Ordnung zu erhalten und Glück und Sicherheit zu gewährleisten. Er erläutert, wie Gerechtigkeit im Auge des Betrachters liegt und dass selbst in Situationen, in denen die Gerechtigkeit sinnlos erscheint, Regeln der Fairness gelten können.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themenbereiche in Humes Werk sind: Gerechtigkeit, öffentliche Nutzen, künstliche Tugenden, Eigentumsregeln, soziale Normen, gesellschaftliche Ordnung, Wohlwollen, Selbsterhaltung, Fairness.
- Arbeit zitieren
- Doreen Gleissner (Autor:in), 2004, David Hume und sein Verständnis von Gerechtigkeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41092