Schon vor fast 20 Jahren begannen die Diskussionen um die Reform der Dokumentation in der Pflege. Zum Schutz der Rechte des Pflegebedürftigen soll die Pflegequalität nachweisbar und kontrollierbar gemacht werden – durchschaubar und verständlich. Die Träger der Pflegeeinrichtungen sind für die Sicherung und für die Weiterentwicklung der Qualität ihrer Leistungen verantwortlich. Sie müssen in der Lage sein, die geleistete Pflege lückenlos und korrekt nachzuweisen.
In der BURGHOLTE Seniorenwohnanlage in Osterode werden 60 pflegebedürftige Menschen aller Pflegestufen von 34 Pflegekräften auf 4 Stationen betreut. Die Qualitätssicherung findet im Qualitätszirkel statt, der sich wöchentlich mit der Aktualisierung und der Anpassung der Pflegedokumentation an die Vorgaben der Kontrollbehörden beschäftigt. Die Pflegequalität wird hier definiert, fixiert und weiterentwickelt.
Was aber bedeutet das für die eigentliche Pflege? Wie viel Verständnis und wie viel Kenntnis haben die einzelnen Mitarbeiter? Worauf lassen sich Fehler im Dokumentieren der Pflegeleistungen zurückführen, die immer wieder zu beobachten sind? Mit diesen Fragen möchte ich mich im Rahmen meiner Hausarbeit beschäftigen.
Dazu beschreibe ich in Kapitel 2 kurz die rechtliche Entwicklung. Kapitel 3 stellt die einzelnen Ebenen der Qualität vor. Da ich im darauffolgenden Teil meiner Ausführungen näher darauf eingehen möchte, welche Schwierigkeiten die Dokumentation der Pflege in der Praxis aufweist und wodurch diese möglicherweise entstehen, werde ich erst dort die „Werkzeuge“ für die Prozess- und Ergebnisqualität erläutern.
Anhand eines „Selbsteinschätzungsbogen“, in dem die Mitarbeiter zu einigen Fragen Stellung nehmen, versuche ich in diesem Teil meiner Arbeit die Problematik in der Dokumentation des Pflegeprozesses und der Qualitätssicherung festzustellen. Ich hoffe zum Abschluss meiner Ausführungen in Kapitel 5 einige Möglichkeiten aufzeigen zu können, die den Schwierigkeiten der Mitarbeiter entgegenwirken könnten, denn „ .... MitarbeiterInnen, die Klarheit über die Qualitätspolitik, die Qualitätsziele, Zuständigkeiten und Strukturen haben, sind viel stärker in der Lage und auch bereit, das System zu tragen, offen miteinander zu kommunizieren und an Qualitätsverbesserungsprozessen mitzuwirken “ (Schmitz / Hofmann 2000, S.23).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rechtliche Entwicklung
- Qualitätsebenen
- Prozess- und Ergebnisqualität
- Dokumentation und Möglichkeiten zur Ergebniskontrolle
- Selbsteinschätzung der Mitarbeiter
- Auswertung der Umfrage
- Resultat der Umfrage
- Neue Inhalte
- Dienstbesprechung
- Arbeitsgruppen
- Stationsleiterrunde
- Fortbildung
- Personaleinsatzplan
- Beschwerdemanagement
- Schlussfolgerungen
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit der Bedeutung des Pflegeprozesses und der Ergebnisqualität in der Pflege. Sie analysiert die rechtliche Entwicklung der Pflegedokumentation und beleuchtet die verschiedenen Ebenen der Qualitätssicherung in der Pflegeeinrichtung.
- Rechtliche Rahmenbedingungen der Pflegedokumentation
- Ebenen der Qualitätssicherung in der Pflege
- Herausforderungen der Prozess- und Ergebnisqualität
- Selbsteinschätzung der Mitarbeiter zur Pflegedokumentation
- Möglichkeiten zur Verbesserung der Pflegedokumentation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert die Relevanz des Themas. Kapitel 2 beleuchtet die rechtliche Entwicklung der Pflegedokumentation, beginnend mit dem Krankenpflegegesetz von 1985 bis hin zum novellierten Krankenpflegegesetz von 2004.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit den verschiedenen Ebenen der Qualitätssicherung in der Pflege, die für die Sicherstellung der Pflegequalität maßgeblich sind. Die Kapitel 4.1 bis 4.4 fokussieren auf die Prozess- und Ergebnisqualität und analysieren die Dokumentation der Pflege, die Selbsteinschätzung der Mitarbeiter sowie die Ergebnisse einer Umfrage zur Pflegedokumentation.
Kapitel 5 stellt neue Inhalte für die Verbesserung der Pflegedokumentation vor, darunter Dienstbesprechungen, Arbeitsgruppen, Stationsleiterrunden, Fortbildungsangebote, Personaleinsatzplan und ein Beschwerdemanagement.
Schlüsselwörter
Pflegedokumentation, Pflegeprozess, Ergebnisqualität, Qualitätssicherung, Rechtliche Entwicklung, Selbsteinschätzung, Mitarbeiter, Dokumentation, Qualität, Pflegeeinrichtung, Prozess, Ergebnis, Pflegequalität.
- Arbeit zitieren
- Corinna Wagner (Autor:in), 2003, Pflegeprozess und Ergebnisqualität. Nach wie vor in Schieflage?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41103